(16.05.2015) Derzeit sind in Charlotte USA beim Arena Pro Swim (früher Grand Prix) etliche internationale Top Stars am Start. Neben „big names“ aus den USA wie Ryan Lochte, Michael Phelps, Tyler Clary, Conor Dwyer, Allison Schmitt, Natalie Coughlin auch "Gäste" wie Katinka Hosszu (Ungarn), Lotte Friis (Dänemark), Cesar Cielo (Brasilien), Thiago Pereira (Brasilien) und der „Neu-Serbe“ Arkady Vyatchanin, der in den USA bei den Florida Gators trainiert.
Im ewigen Duell Phelps gegen Lochte, der in einem Interview erzählte, dass er frisch verliebt ist, hatte über die 100m Schmetterling ein lachender Dritter, nämlich Tom Shields, die Hand zuerst an der Wand in 52,12 Sekunden vor Lochte in 52,52 Sekunden und Phelps in 52,59 Sekunden. Im Vorlauf über die 100m Schmetterling schwamm Sprintspezialist Cesar Cielo aus Brasilien für ihn respektable 54,31 Sekunden – mit einem unangenehmen Handicap, denn bereits kurz vor dem Rennen platzte seine Jammer an der Innenseite des rechten Oberschenkels auf. Solche Probleme gab es im Finale über die 200 m Freistil nicht – dort wurde Ryan Lochte Vierter in 1:48,35 Minuten, siegreich war Conor Dwyer in 1:47,04 Minuten. Phelps kam nur ins B-Finale, dort gewann er in 1:49,12 Minuten.
Lochte, Olympiasieger 2012 über die 400m Lagen, verzichtete über diese Strecke auf eine Finalteilnahme. Der Sieg ging an Chase Kalisz in 4:14,56 Minuten, immerhin Platz zwölf des World Rankings, fünf Plätze hinter Jacob Heidtmann (4:13,28 Minuten). Kalisz wird ebenso wie Phelps mit Trainer Bob Bowman demnächst an der Arizona State University trainieren – dort wird Bowman Head Coach. Ob weitere Schwimmer wie Lotte Friis oder Allison Schmitt ihm ebenfalls folgen werden, ist noch nicht bekannt. Kalisz wird bis zu den Olympischen Spielen eine Auszeit von seinem Studium nehmen.
Für die Highlights in Charlotte sorgte einmal mehr Katinka Hosszu in 1:55,89 Minuten über die 200 m Freistil (nun Vierte in der Weltrangliste) und über die 400m Lagen konnte sie sich in 4:35,19 Minuten auf Platz drei in der Welt schwimmen.
Erwähnenswert war auch das Finalrennen über die 100m Brust von Katie Meili (SwimMac Carolina, USA) mit einer Zeit von 1:06,50 Minuten und damit die viertschnellste Zeit in 2015 – schneller war keine US-Dame bisher. Cody Miller (USA) gewann diese Strecke bei den Herren in 1:01,04 Minuten.
Am Donnerstag schwammen bereits Lotte Friis, die in Baltimore bei Bob Bowman trainiert, und die erst 17-jährige Becca Mann über die 1.500 m Freistil die zweit- und drittschnellste Zeit im weltweiten Vergleich in diesem Jahr in 16:00,82 Minuten (Friis) und 16:05,42 Minuten (Mann). Die Weltranglistenerste Katie Ledecky (15:42,23 Minuten) ist in Charlotte nicht am Start.
Auch am heutigen Samstag gehen der Wettkampf weiter in Charlotte weiter über die 200 m Schmetterling, 50 m Freistil, 100 m Rücken, 200 m Brust, 50 m Schmetterling und 400 m Freistil.
Der Wettkampf in Charlotte lockt nicht nur internationale Spitzenschwimmer in die USA, sondern ist bei Schwimmfans sehr beliebt. Der Veranstalter SwimMAC Carolina bindet Fans sogar in die Siegerehrungen mit ein – so durften die zwei schwimmbegeisterten Damen Kim und Loretta SwimMAC-Schwimmerin Kirsten Coventry und US-Brustspezialist Cody Miller die Goldmedaillen überreichen.
Ebenso gibt es ein sogenanntes Gold Medal Seating – diese Plätze sind direkt hinter den Startblöcken, kosten immerhin 250 US-Dollar für die vier Tage – bieten aber ausreichend Gelegenheit, den Stars sehr nahe zu sein und Zugang zum VIP-Zelt mit Gastronomie und auch mal einem Vortrag von US National Coach und SwimMAC Head Coach David Marsh zu hören. Sicher trägt dies zu der tollen Atmosphäre bei diesem Wettkampf bei, der bei den Schwimmern und Fans gleichermaßen beliebt ist.