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18. Februar 2015

(18.02.2015) Medienberichten zufolge werden die Schwimm-Weltmeisterschaften 2017 nicht wie geplant in Mexiko stattfinden. Aus finanziellen Gründen trat Guadalajara als Austragungsort zurück. Beim DSV schließt man eine kurfristige Bewerbung für die Titelkämpfe nicht aus.


Knappe Kassen sorgen mal wieder für Wirbel in der Schwimmwelt: Wie am Mittwoch bekannt wurde, scheitert die Ausrichtung der Schwimm-Weltmeisterschaften 2017 durch die mexikanische Großstadt Guadalajara am Geld.

Die mexikanische Sportkommission teilte mit, dass die notwendigen Investitionen in Höhe von 100 Millionen US-Dollar nicht gestemmt werden können. Daher müsse man die Zusage, im Jahr 2017 Gastgeber für die Schwimmelite zu sein, zurückziehen.

Ursprünglich wurde diese Entscheidung erst für Freitag erwartet. Bis dahin mussten die Gastgeber gegenüber der FINA offen legen, ob die finanziellen Mittel bereitstehen oder nicht. Nun kam die Erklärung doch schon heute: "Nach der Revision des Budgets haben wir uns entschieden, der FINA mitzuteilen, dass wir die Weltmeisterschaft nicht ausrichten können", so der Direktor der nationalen Sportkommission, Jesús Mena Campos.

Mexiko muss damit nun eine Vertragsstafe von fünf Millionen US-Dollar an die FINA zahlen, ist weitere Belastungen durch die Schwimm-WM jedoch los. Wer als Gastgeber einspringen könnte, ist noch vollkommen offen. "Jetzt haben wir nur noch zwei Jahre Zeit, um einen neuen Austragungsort zu suchen. Normalerweise haben wir dafür vier bis sechs Jahre. Das ist schmerzhaft für uns", erklärte FINA-Präsident Julio Maglione gegenüber der Deutschen Presse-Agentur (dpa).

Nach der gelungenen Austragung der Schwimm-Europameisterschaften im vergangenen Jahr schließt man beim Deutschen Schwimm-Verband nicht aus, dass man sich auch an die WM 2017 heranwagen könnte. "Ich sehe uns sicherlich organisatorisch in der Lage, eine WM auszurichten", meinte DSV-Präsidentin Christa Thiel gegenüber der dpa. "Aber das ist alles mit Parametern der finanziellen Möglichkeiten verbunden."

Zuletzt hatte der DSV bei der Vergabe der WM 2013 seinen Hut in den Ring geworfen und unterlag damals gegen Dubai. Die Golfmetropole musste die WM jedoch aus finanziellen Gründen absagen und Barcelona sprang ein. Auch die Ausrichter der Schwimm-WM 2019 in Südkorea gerieten wegen Unregelmäßigkeiten im Zusammenhang mit der Sicherstellung der Finanzierung der Wettbewerbe in die Schlagzeilen.

In diesem Jahr finden die Welttitelkämpfe in Kasan (Russland) statt. Für das Jahr 2021 ist Budapest in Ungarn als Gastgeber vorgesehen.