(03.07.2012) Morgen beginnen im belgischen Antwerpen die Junioren-Europameisterschaften. Der Deutsche Schwimm-Verband schickt 33 Athleten ins Rennen um die Medaillen. Die internationale Konkurrenz ist nicht zu verachten. So sind mehrere Sportler dabei, die bereits bei den “Großen” ihr Können unter Beweis stellen konnten und auch bei den Olympischen Spielen in London zu sehen sein werden.
Mit 33 gemeldeten Sportlern ist das DSV-Team zumindest quantitativ gemeinsam mit dem Team aus Italien die stärkste Mannschaft der diesjährigen Junioren-Europameisterschaften. Mehr als 100 Mal werden die deutschen Nachwuchsschwimmer in Antwerpen an den Start gehen. Dabei hat der DSV durchaus ein paar heiße Eisen im Feuer. Zu den Medaillenkandidaten gehört zum Beispiel Freistilexperte Maximilian Oswald, der bei den Deutschen Meisterschaften in Berlin das Titel-Triple über die 50, 100 und 200m Freistil in seiner Altersklasse holen konnte. Bei den Mädchen wird vor allem auf die junge Generation der Juniorenschwimmerinnen zu achten sein. Hier zählen unter anderem Anna-Stephanie Dietterle und Margarethe Hummel zu den Titelkandidatinnen. Beide wurden 1997 geboren und zählen damit zum jüngeren der beiden JEM-Jahrgänge. Bei den Jungen sind Schwimmer der Jahrgänge 1994 und 1995 startberechtigt.
DSV-Team muss Abwärtstrend stoppen
Bei den Junioren-Europameisterschaften in Belgrad (Serbien) im vergangenen Jahr landeten die deutschen Nachwuchsathleten auf dem dritten Platz des Medaillenspiegels. Mit vier Gold- und je zwei Silber- sowie Bronzemedaillen holte das Team insgesamt achtmal Edelmetall. Damit lag man deutlich hinter den Mannschaften aus Großbritannien und Italien, die mit 19 bzw. 16 Podestplätzen die fleißigsten Medaillensammler waren. Für den DSV-Nachwuchs sollte es darum gehen, einen zuletzt zu beobachtenden Abwärtstrend zu stoppen. In den vergangenen Jahren hat der Deutsche Schwimm-Verband nicht nur seine Spitzenposition im Nachwuchsbereich verloren. Die Tendenz zeigte stets nach unten. Vor drei Jahren konnte das deutsche Team noch 15 JEM-Medaillen holen. Im Jahr 2010 waren es 14 Podestplätze, 2011 lediglich acht.
Olympiastarter bei Junioren-Europameisterschaften
Dabei wird die Konkurrenz keinesfalls schwächer. In diesem Jahr schicken vor allem Italien, Großbritannien und Russland schlagkräftige Teams an den Start. Auch in den vergangenen Jahren zählten diese Nationen stets zu den besten JEM-Mannschaften. Unter den insgesamt 486 Sportlern, die bei den Junioren-Europameisterschaften antreten, sind dabei auch mehrere Athleten, die bereits bei den “Großen” glänzen konnten. Aus Dänemark reist so zum Beispiel Mie Østergaard Nielsen nach Belgien. Die 15-Jährige nutzt die Titelkämpfe als Vorbereitung für die Olympischen Spiele in London, für die sie sich im März qualifizieren konnte. Mit ihrer Zeit von 59,69 Sekunden über die 100m Rücken liegt Nielsen in der Weltrangliste unter den Top Ten noch vor DSV-Athletin Jenny Mensing. Neben der jungen Dänin sorgt auch der Italiener Gregorio Paltrinieri in Antwerpen für olympisches Flair. Der 17-Jährige mit dem wilden Haarschnitt konnte sich in diesem Jahr über die 1500m sensationell den Europameistertitel bei den Erwachsenen sichern. Mit seiner dabei geschwommenen Zeit von 14:48,92 Minuten liegt Paltrinieri an dritter Stelle der Weltrangliste und dürfte bei den Spielen in London durchaus zu den Medaillenanwärtern zählen. In Antwerpen hingegen gehört er zwar zum italienischen Aufgebot, wird jedoch wohl nur in der 4x200m Freistilstaffel eingesetzt werden.