Die swimsportnews-Berichterstattung zur Schwimm-EM 2014 wird präsentiert von Speedo
(24.08.2014) Am letzten Tag der Schwimm-EM 2014 in Berlin blieben die erhofften Medaillen für die deutschen Schwimmer aus. Die Lagenstaffel musste sich mit Platz vier zufrieden geben. Auch die weiteren DSV-Finalisten kamen nicht an die Podestplätze heran.
Ohne Medaillen für die deutschen Schwimmer aber mit starker Stimmung im Berliner Veldorom sind die 32. Schwimm-Europameisterschaften zu Ende gegangen. Trotz einer starken Leistung reichte es für die 4x100m Lagenstaffel der Herren, auf der heute die größten Medaillenhoffnungen lagen, nicht für die Podestplätze.
Jan-Philip Glania (54,40), Marco Koch (59,43), Steffen Deibler (51,58) und Paul Biedermann (48,41) landeten in 3:32,92 Minuten nur auf dem undankbaren vierten Platz. Die einzelnen Leistungen stimmten, doch bei der Konkurrenz erwischten heute einige Athleten einfach einen bärenstarken Tag.
Bei den Goldmedaillengewinnern aus Großbritannien (3:31,73) lieferten so zum Beispiel Brustschwimmer Adam Peaty in 58,55 Sekunden und Schmetterling Adam Barrett in 50,62 Sekunden herausragende Zeiten ab. Letzterer war damit sogar fast so schnell wie Michael Phelps (50,60) am heutigen Vormittag bei Sieg der US-Lagenstaffel bei den Panpazifischen Meisterschaften in Australien.
Frankreich hatte auf den letzten beiden Positionen mit Mehdy Metella und Fabien Gillot zwei starke Leute und Ungarn zog letztlich vor allem durch die beeindruckende Leistung von Schlussschwimmer Dominik Kozma am DSV-Team vorbei. Dieser schwamm eine fliegende Zeit von 47,08 Sekunden. Da konnte auch Paul Biedermann nicht mehr dagegen halten.
Auch die weiteren DSV-Schwimmer gingen heute leer aus. Über die 400m Lagen kamen Yannick Lebherz (4:16,17) und Jacob Heidtmann (4:18,10) auf den fünften und sechsten Platz. Gold ging in 4:11.89 Minuten an David Verraszto aus Ungarn. Bei den zurückliegenden beiden Europameisterschaften hatte er sich über diese Strecke stets mit Silber hinter Landsmann Laszlo Cseh zufrieden geben müssen. Dieser verzichtete in Berlin jedoch auf den Start über die 400m Lagen. Verraszto wusste es zu nutzen. Die weiteren Medaillen gingen an den Briten Roberto Pavoni (4:13,75) und Federico Turrini (4:14,15) aus Italien.
Viel vorgenommen hatte sich auch Dorothea Brandt. Sie verzichtete extra auf ihren Finalstart über die 50m Freistil, um stattdessen über die 50m Brust alles in die Waagschale werfen zu können. Beherzt ging sie auch an und hielt lange Zeit mit Superstar Ruta Meilutyte mit. Erst auf den letzten fünf Metern ging Brandt die Geschwindigkeit aus und die Konkurrenz zog vorbei. Am Ende wurde die Essenerin in 30,82 Sekunden Fünfte.
Die 17-jährige Meilutyte sich in 29,89 Sekunden souverän Gold und nun auch den ersten EM-Titel ihrer Karriere. Die Schwedin Jennie Johannson kam in 30,52 Sekunden auf Platz zwei. Bronze ging in 30,64 Sekunden an Moniek Nijhuis aus den Niederlanden.
Leise Medaillenhoffnungen hatten nach ihren bisherigen Leistungen in diesem Jahr auch auf Franziska Hentke gelegen. Über die 200m Schmetterling reichte es für die Magdeburgerin jedoch nur zum sechsten Platz. In 2:08,83 Minuten verpasste sie ihre angepeilte Bestzeit von 2:07,67 Minuten deutlich.
Den Sieg holte die Spanierin Mireia Belmonte, die in 2:04,79 Minuten unangefochten zu Gold schwamm. Auch Silber ging nach Spanien: Judit Ignacio Sorribes kam in 2:06,66 Minuten auf Platz zwei. Ungarns Superstar Katinka Hosszu musste sich in 2:07,28 Minuten mit Bronze zufrieden geben.#
Belmonte war später noch einmal dran: Über die 400m Freistil schwamm sie in 4:04,01 Minuten zu Bronze. Die Britin Jazmin Carlin holte in 4:03,24 Minuten Gold. Auf Platz zwei kam Multitalent Sharon van Rouwendaal (4:03,76), die in Berlin schon im Freiwasser Europameisterin wurde.
Für ein Highlight am heutigen Tage sorgten die dänischen Damen der 4x100m Lagenstaffel. Mie Nielsen, Rikke Möller Pedersen, Jeanette Ottesen und Pernille Blume knackten in 3:55,62 Minuten den Europarekord, den das deutsche Team bei der WM 2009 aufgestellt hatte. Silber ging in 3:56,04 Minuten an das Team aus Schweden. Großbritannien folgte in 3:57,97 Minuten. Die deutsche Staffel hatte den Einzug in den Endlauf verpasst.
Ohne deutsche Beteiligung gingen heute auch die Finals der Freistilsprinter über die Bühne. Bei den Herren setzte Florent Manaudou seine beeindruckende Vorstellung in Berlin fort. In 21,32 Sekunden schwamm er unangefochten zum Sieg. Mit deutlichem Abstand folgt der Pole Konrad Czerniak in 21,88 Sekunden als Zweiter. Bronze geht an Ari-Pekka Liukkonen (21,93) aus Bronze.
Bei den Damen musste die schwedische Top-Favoritin Sarah Sjöström den Rennen der zurückliegenden Tage Tribut zollen. In 24,37 Sekunden schlug sie eine halbe Zehntel hinter der Britin Francesca Halsall an. Bronze holte sich Jeanette Ottesen aus Dänemark in 24,53 Sekunden, die somit neben dem Staffelgold heute eine weitere Medaille feierte.
Bild: Alibek Käsler