(06.08.2014) Am zweiten Wettkampftag der EM für Behinderte konnten die deutschen Schwimmer, angeführt von Paralympicstars Daniela Schulte und Kirsten Bruhn, mit weiteren Medaillen glänzen. Die Rekordflut des ersten Tages ebbte jedoch ab.
Schon am Dienstagmorgen schwamm Daniela Schulte (Startklasse S11) über 100m Rücken in einer Zeit von 1:23,84 Minuten zur Silbermedaille. Die blinde Schwimmerin ist 15-fache Weltmeisterin und dreifache Paralympicssiegerin. Sie musste sich über die Distanz bloß der Italienerin Cecilia Camellini geschlagen geben, die mit einer Zeit von 1:23,32 Minuten das Rennen für sich entschied.
Mit gewaltigen 17 Sekunden Vorsprung beendete Kirsten Bruhn das Finale über 100m Brust in der Startklasse SB5. Die ebenfalls sehr erfolgreiche Paralympicssiegerin und Weltrekordhalterin konnte sich mit einer Zeit von 1:37,90 Minuten über Gold freuen. Silber gewann Sabine Weber-Treiber aus Österreich, Bronze ging an Fanni Illes aus Ungarn.
In einem weiteren Rennen über 50m Freistil der Startklasse S7 konnte Bruhn erneut zuschlagen und gewann in einer Zeit von 36,13 Sekunden Bronze hinter ihrer Kollegin Denise Grahl, die sich mit einer Zeit von 33,71 Sekunden Silber sicherte und nur knapp hinter Susannah Rodgers aus Großbritannien blieb (33,50 Sekunden). Für Kirsten Bruhn sind es wohl die letzten großen Meisterschaften, sie gab vor wenigen Wochen das Ende ihrer Karriere bekannt.
In einer guten Verfassung zeigten sich auch Sebastian Iwanow (Startklasse S6) und Niels Grunenberg (Startklasse SB5) über 50m Schmetterling bzw. 100m Brust. Beide wurden ihren Vorlaufergebnissen gerecht und erreichten jeweils das Siegerpodest auf Rang drei.
Für weitere deutsche Finalteilnahmen sorgten Naomi Maike Schnittger, Henriette Schoettner, Bastian Fontayne, Daniel Simon, Tobias Pollap, Klaus Steinhauer und Torben Schmidtke.
Nach den acht internationalen Rekorden von Montag, wurde es im Schwimmzentrum Eindhovens wieder etwas ruhiger. Dennoch konnte Dmitrii Kokarev (Startklasse S2) aus Russland mit einer Zeit von 58,43 Sekunden über 50m Freistil ein Zeichen setzen. Er verbesserte den alten Weltrekord aus dem Jahr 2012 des Chinesen Yang Yang um 77 Hundertstel.
Für je einen weiteren Europarekord konnten Oliwia Jablonska (Polen) und Dmitry Grigorev (Russland) sorgen. Jablonska (Startklasse S10), die den Rekord über 100m Schmetterling bereits innehatte, schwamm in einer Zeit von 1:07,90 Minuten nochmal deutlich schneller als sie es zu den Internationalen Deutschen Meisterschaften in Berlin Ende April tat. Auch Grigorev (Startklasse S10) verbesserte seinen eigenen Rekord. Er blieb mit einer Zeit von 56,84 Sekunden über 100m Schmetterling genau fünf Hundertstel unter seiner alten Bestmarke.