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10. Juli 2012

(28.06.2012) Während Michael Phelps im Duell der Superstars gegen Ryan Lochte ausgleichen konnte, sorgten am dritten Tag der US-Trials in Omaha zwei andere für weitere Schlagzeilen: Supertalent Missy Franklin und Vize-Olympiasieger Matt Grevers sicherten sich mit Textil-Weltrekorden die Qualifikation für London.

 

Erster Triumph für Michael Phelps bei den US-Trials in Omaha: Nachdem er zum Auftakt eine Niederlage gegen Weltmeister Ryan Lochte über die 400m Lagen hatte einstecken müssen, konnte der Rekord-Olympiasieger gestern den Spieß umdrehen und die 200m Freistil knapp für sich entscheiden. In 1:45,75 Minuten konnte Phelps beim Anschlag seinen Dauerkonkurrenten Lochte um fünf Hundertstelsekunden hinter sich halten. Phelps blieb dabei eine Hundertstel über seiner Saisonbestleistung, mit der er an zweiter Stelle der Weltrangliste liegt. Lochte rückte auf Platz drei. Mit Blick auf die Olympischen Spiele dürften beide jedoch noch Luft nach oben haben. Im Duell der Superstars steht es damit 1:1. Durchaus beeindruckend waren auch die Leistungen der restlichen Finalteilnehmer. Auch der Drittplatzierte Ricky Berens (1:46,56) sowie Conor Dwyer (1:46,64) auf Platz vier liegen nun unter den Top Ten der Weltrangliste und stärken die amerikanischen Hoffnungen auf Gold über die 4x200m Freistil.

Franklin mit Textil-Weltrekord zur ersten Olympiateilnahme

Während die beiden Superstars für die meisten Schlagzeilen sorgten, waren zwei andere Athleten für die besten Leistungen des dritten Finaltages verantwortlich. Über die 100m Rücken machte Youngster Missy Franklin ihre erste Teilnahme an Olympischen Spielen klar und schwamm dabei in 58,85 Sekunden schneller als jede Athletin vor ihr ohne die Unterstützung eines Hightech-Anzuges. Den alten Textil-Weltrekord hielt die Chinesin Zhao Jing in 58,94 Sekunden. “Ich kann es kaum in Worte fassen. Ich habe solange davon geträumt an Olympischen Spielen teilzunehmen und nun wird es endlich war”, so die 17-Jährige. Das zweite Olympiaticket über diese Strecke sicherte sich Rachel Bootsma, die in 59,49 Sekunden die amtierende Olympiasiegerin Natalie Coughlin (1:00,06) auf Platz drei verweis und damit deren Traum von der Titelverteidigung in London zu nichte machte.

Grevers kratzt am Hightech-Weltrekord

Nur wenige Minuten nach Franklin fiel im Finale der Herren über die 100m Rücken direkt der zweite Textil-Weltrekord des Tages. Vize-Olympiasieger Matt Grevers schwamm in starken 52,08 Sekunden um drei Hundertstel schneller als die alte textile Bestmarke, die der Franzose Camille Lacourt bei den Europameisterschaften in Budapest vor zwei Jahren aufgestellt hatte. Grevers fehlten damit zudem nur 14 Hundertstelsekunden zum offiziellen Weltrekord, gehalten von seinem Landsmann Aaron Peirsol. Den zweiten Olympia-Startplatz über diese Strecke sicherte sich Nick Thoman, der in 52,86 Sekunden auf Platz drei der Weltrangliste schwamm.

Underdog Larson überrascht Superstars Soni und Hardy

Für die erste Überraschung der Titelkämpfe in Omaha sorgte die international bisher weitgehend unbekannte Breeja Larson. Die 20-Jährige sicherte sich in 1:05,92 Minuten den Sieg über die 100m Brust und verwies dabei sensationell die Olympiasiegerin und die in den vergangenen Jahren die Welt der Brustschwimmerinnen dominierende Rebecca Soni um sieben Hundertstel auf den zweiten Platz. “Es hatte keiner erwartet, dass sie das schafft. Sie wird besser und besser, ich kann kaum erwarten zu sehen, wie weit sie sich steigern kann”, erklärte die überraschte Soni nach dem Rennen. Wie bei den Damen über die 100m Rücken ging auch hier der undankbare dritte Platz an eine gestandene Größe des US-Schwimmsports. Die siebenfache WM-Medaillengewinnerin Jessica Hardy verpasste in 1:06,53 Minuten die Qualifikation für London um mehr als eine halbe Sekunde.

Phelps und Franklin schwimmen locker ins Finale

In den Halbfinals reichte Michael Phelps nach seinem Triumph zum Auftakt des Wettkampftages über seine Paradestrecke 200m Schmetterling in 1:56,42 Minuten die drittschnellste Zeit zum Einzug ins Finale. Super-Teenie Missy Franklin hatte bereits vor ihrem Textil-Weltrekord als Fünfte über die 200m Freistil in 1:58,04 Minuten den Endlauf klar gemacht. Hier präsentierte sich die Olympia-Dritte Allison Schmitt in 1:55,59 Minuten bereits in starker Form. Über die 200m Lagen schwamm Caitlin Leverenz in 2:10,51 Minuten als Schnellste ins Finale.