(12.05.2012) Am dritten Tag der Deutschen Meisterschaften sorgten die DSV-Schwimmer erneut für überzeugende Leistungen. Jenny Mensing, Jan-Philip Glania und Markus Deibler konnten neue Deutsche Rekorde aufstellen. Neunmal wurden die Olympianormen unterboten. Bitter lief es hingegen für Paul Biedermann. Er verpasste über die 400m Freistil die geforderte Zeit für London.
Mit drei neuen Deutschen Rekorden konnten die DSV-Schwimmer heute glänzen: Jan-Philip Glania stellte über die 200m Rücken in 1:55,87 Minten eine neue nationale Bestmarke auf und schwamm auf Platz zwei der aktuellen Weltrangliste. “Es sollte Olympia sein – ich habe aber nicht damit gerechnet, dass ich Deutschen Rekord schwimmen werde”, erklärte der Frankfurter nach dem Rennen. Platz zwei sicherte sich Yannick Lebherz, der in 1:56,84 Minuten ebenfalls unter der geforderten Normzeit von 1:58,14 Minuten blieb. Bitter lief es für den Drittplatzierten Felix Wolf: Auch er blieb in 1:58,11 Minuten zwar unter der Norm, da sich jedoch nur zwei Athleten pro Nation qualifizieren können, hat der Potsdamer das Nachsehen.
Auch Mensing mit Rekord nach London
Jenny Mensing konnte bei den Damen über die 200m Rücken ihren im Vorlauf aufgestellten Deutschen Rekord nochmals verbessern. In 2:08,30 Minuten blieb sie dabei mehr als eine halbe Sekunde unter der Olympianorm und darf nun für London packen. “Zu dieser Leistung fällt mir nichts mehr ein – es ist unfassbar”, so die 26-Jährige. Silber holte sich in Lisa Graf in 2:13,46 Minuten. Eileen Diener kam 18 Hundertstel dahinter auf den dritten Platz.
Deibler schwimmt auf Platz drei der Weltrangliste
Für den dritten Deutschen Rekord des Tages sorgte Markus Deibler, der über die 200m Lagen in 1:57,82 Minuten seine eigene im vergangenen Jahr an selber Stelle aufgestellte Bestmarke knacken konnte. “Ich bin sehr zufrieden mit dem Rennen und hatte mir vorgenommen, Deutschen Rekord zu schwimmen”, erklärte der 22-Jährige. Deibler schwamm damit auf Platz drei der aktuellen Weltrangliste und blieb damit problemlos unter der Olympianorm, die auch der zweitplatzierte Philip Heintz in 1:58,82 Minuten unterbieten konnte. Bronze holte sich in 1:59,37 Minuten Jan David Schepers.
Britta Steffen bestätigt starken Eindruck
Weiterhin in Top-Form präsentiert sich auch Olympiasiegerin Britta Steffen. Die Berlinerin schwamm über die 100m Freistil in 53,68 Sekunden zum Sieg und blieb dabei nur drei Hundertstel über ihrer am Donnerstag geschwommenen Zeit, mit der sie an dritter Stelle der Weltrangliste liegt. Freude auch bei Daniela Schreiber: Die Hallenserin blieb als Zweite in 54,41 Sekunden um fünf Hundertstel unter der Olympianorm. Für einen Staffeleinsatz konnten sich Silke Lippok (55,01) und Lisa Vitting (55,09) empfehlen.
Biedermann ohne Norm aber mit Olympiaticket
Enttäuschung hingegen bei Paul Biedermann: Der Weltrekordhalter verfehlte über die 400m Freistil in 3:47,98 Minuten die Olympianorm deutlich um 7,2 Zehntel. Um seinen Start in London muss er wohl dennoch nicht bangen. “Ich muss aber dazu sagen, dass ich schon eine ganze Weile weiß, dass ich vornominiert bin durch die Ergebnisse von Shanghai und nur auf Platz eins oder zwei schwimmen musste”, erklärte Biedermann nach dem Rennen. Silber ging in 3:48,54 Minuten an US-Legionär Martin Grodzki vor Clemens Rapp (3:49,53).
Starke und Deibler schmettern in London
Nachdem Benjamin Starke in 51,95 Sekunden bereits im Vorlauf die Olympianorm deutlich unterboten hatte, drehte Steffen Deibler im Finale den Spieß um und sicherte sich in 52,00 Sekunden den Meistertitel. Er blieb damit ebenfalls locker unter der geforderten Zeit von 52,18 Sekunden und darf nun für London planen. “Ich bin so am Ende, aber super happy darüber, dass ich im ersten Rennen, die Olympia-Quali geschafft habe”, so der Hamburger. Starke sicherte sich in 52,02 Sekunden als Zweiter sein Ticket. Es dürfte nun spannend werden, wer in London den Einsatz in der Lagenstaffel bekommt. In einem spannenden Finish musste sich Philip Heintz in 52,22 Sekunden mit Platz drei zufrieden geben.
Alexandra Wenk schwimmt sich ins Staffelteam
Für eine kleine Überraschung sorgte Alexandra Wenk im Finale über die 100m Schmetterling der Damen. In 58,59 Sekunden verwies sie Titelverteidigerin Sina Sutter um elf Hundertstel auf den zweiten Platz. “Irgendwie bin ich total überfordert, da ich gar nicht glauben kann, was hier passiert ist”, so Wenk nach ihrem Rennen. Damit verfehlte die Münchnerin zwar die geforderte Normzeit knapp, dürfte nun jedoch ihren Platz in der deutschen Lagenstaffel und damit das Ticket für London gesichert haben. Theresa Michalak holte sich in 59,24 Sekunden die Bronzemedaille.
Keine Normen für Herren über 50m und Damen über 400m Freistil
Auch bei den Damen wurde über die 400m Freistil kein Olympiaticket vergeben. Der Titel ging hier in 4:14,56 Minuten an Sarah Köhler. Silber ging an Johanna Friedrich (4:15,32). Denise Gruhn komplettierte in 4:15,76 Minuten das Podium.
Über die 50m Freistil konnte keiner der Herren unter der Olympianorm bleiben. Marco di Carli verteidigte in 22,44 Sekunden seinen Titel vor Steffen Deibler (22,57) und Christoph Fildebrandt (22,72).