(28.09.2013) Mit Bedauern aber Verständnis hat Chef-Bundestrainer Henning Lambertz das Karriereende von DSV-Star Britta Steffen aufgenommen. "Im sportlichen Bereich ist das erst mal ein harter Einschnitt", so der Chefcoach. "Aber wenn das Feuer nicht mehr lodert, ist es besser, sofort einen Schlussstrich zu ziehen."
Unerwartet kam der Rücktritt Steffens für ihn jedoch nicht. Bereits bei den Schwimm-Weltmeisterschaften im Sommer lag dies in der Luft. "Es war schon in Barcelona zu vermuten, dass ihre Gedanken in Richtung Rücktritt gehen. Denn für eine Britta Steffen muss es immer das Ziel geben, bei Olympischen Spielen an den Start zu gehen. Eine WM oder ein Medaillengewinn bei einer EM sind für sie sicher nicht mehr das erstrangige Ziel", erklärte Lambertz u.a. gegenüber SPIEGEL ONLINE.
Die sportlichen Ziele muss der DSV nach dem Rücktritt Steffens nun weiter nach unten schrauben. "Unsere Medaillenvorgabe dürfen wir jetzt gleich um ein, zwei, drei Medaillen reduzieren. Und wir dürfen nicht weiterhin so tun, als hätten wir 20 Britta Steffens in Deutschland. Wir haben nur eine davon", so der Chef-Bundestrainer. Der mit dem DOSB für die Schwimm-EM 2014 im eigenen Lande vereinbarte Medaillenkorridor von sechs bis acht Medaillen dürfte für die Beckenschwimmer damit noch schwerer zu erreichen sein.
Dabei hofft der Bundestrainer darauf, dass sich Britta Steffen nicht ganz vom Schwimmsport verabschieden wird. Gerade bei den Weltmeisterschaften in Barcelona habe sie auch am Beckenrand in der Arbeit mit den jüngeren Athleten eine gute Figur abgegeben: "Wir sollten sie in den nächsten Jahren immer wieder als Begleiterin und Beraterin zu uns einladen. Gerade bei der Heim-EM in Berlin."