(29.07.2013) Youngster Ruta Meilutyte hat mit einem Weltrekord über die 100m Brust für das Highlight des zweiten Wettkampftages der Schwimm-WM in Barcelona gesorgt. DSV-Ass Steffen Deibler musste die leisen Medaillenhoffnungen über die 50m Schmetterling begraben und sich mit Platz sechs zufrieden geben. Im Medaillenspiegel konnte Australien auf Platz zwei hinter den USA klettern.
Olympiasiegerin Ruta Meilutyte aus Litauen untermauert mehr und mehr ihre Position als feste Größe in der Spitze des internationalen Schwimmsports. Am zweiten Tag der Schwimm-WM 2013 konnte sie bereits im Halbfinale über die 100m Brust einen neuen Weltrekord aufstellen. Dabei unterbot sie in 1:04,35 Minuten die alte Bestmarke von US-Star Jessica Hardy um satte zwei Zehntel. "Ich bin einfach nur glücklich", strahlte die erst 16-Jährige nach dem Rennen.
Nach dem Olympia-Titel von London, dem Sieg bei der Kurzbahn-WM und dem bereits in den heutigen Vorläufen aufgestellten Europarekord konnte die Teenagerin damit einen weiteren Erfolg feiern. Dabei beeindruckte Meilutyte auch durch die Art und Weise, wie sie die Zeit ins Wasser brachte. Zur Hälfte des Rennens lag sie noch 18 Hundertstel über der Weltrekord-Durchgangszeit. Doch auf der zweiten Bahn schmiss sie den Turbo an und ließ den Rest des Feldes stehen. Die Fans des Schwimmsports dürfen gespannt sein, was Meilutyte im morgigen Finale nachlegen kann. "Mein Ziel ist die Goldmedaille und wenn möglich noch eine bessere Zeit. Vielleicht schaff ich es sogar unter 1:04 Minuten zu schwimmen", erklärte Meilutyte.
Deibler schwimmt über 50m Schmetterling auf Platz sechs
In den heutigen Endläufen musste Steffen Deibler seine leisen Medaillenhoffnungen über die 50m Schmetterling begraben. Der Hamburger kam auf den sechsten Platz und verpasste in 23,28 Sekunden seinen im Halbfinale aufgestellten Deutschen Rekord um 2,6 Zehntel. Trotzdem weinte er der verpassten Medaillenchance nicht allzu sehr hinterher. "Ich bin froh, dass ich zweimal unter meiner Zeit von den Deutschen Meisterschaften bleiben konnte, mit der ich angereist bin. Letztlich waren im Finale alle langsamer als in den Halbfinals", erklärte Deibler nach dem Rennen.
Cielo erneut Weltmeister über 50m Schmetterling
Im Halbfinale hatte Deibler in 23,02 Sekunden seinen eigenen Deutschen Rekord deutlich unterboten. Auch seine Finalzeit lag noch unter der alten Rekordmarke. Den Sieg sicherte sich Titelverteidiger Cesar Cielo in 23,01 Sekunden. Überraschender Zweiter wurde der international bisher noch kaum bekannte US-Schwimmer Eugene Godsoe in 23,05 Sekunden. Bronze ging an den Franzosen Fred Bousquet, der eine Zehntel hinter Sieger Cielo anschlug. Damit waren die Athleten deutlich langsamer als im Halbfinale. Hier hatte fünf Athleten unter der Marke von 23 Sekunden gelegen.
Ergebnis des Finals über die50m Schmetterling der Herren bei der Schwimm-WM 2013:
Platz | Schwimmer | Land | Zeit |
1 | Cesar Cielo | Brasilien | 00:23,01 |
2 | Eugene Godsoe | USA | 00:23,05 |
3 | Fred Bousquet | Frankreich | 00:23,11 |
4 | Nicholas Santos | Brasilien | 00:23,21 |
5 | Andrey Govorov | Ukraine | 00:23,22 |
6 | Steffen Deibler | Deutschland | 00:23,28 |
Yauhen Tsurkin | Bulgarien | 00:23,28 | |
8 | Florent Manaudou | Frankreich | 00:23,35 |
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200m Freistil: Rapp scheidet als Zwölfter im Halbfinale aus
Neben Deibler war auch Clemens Rapp im heutigen Finalabschnitt im Einsatz. In 1:47,51 Minuten war er im Halbfinale über die 200m Freistil zwar 8,6 Zehntel schneller als Vorlaufleistung. Trotzdem reichte dies nicht für den Finaleinzug. Rapp kam mit seiner Leistung auf den zwölften Platz. Die Vorlaufbestzeit schwamm Danila Izotov aus Russland in 1:45,84 Minuten. In nicht allzu berauschender Form präsentiert sich Olympiasieger Yannick Agnel. Er badete sich in 1:47,01 Minuten ins Finale. Bereits als Startschwimmer der 4x100m Freistil hatte er trotz dessen, dass das Team später Gold holte, eine für seine Verhältnisse ernüchternde Leistung abgeliefert.
Sprenger holt sich WM-Titel über 100m Brust
In den weiteren Finals des heutigen Tages kamen die Weltmeister aus Schweden, Australien und Ungarn. Der erste WM-Titel ging dabei an Christian Sprenger aus Australien, der über die 100m Brust in 58,79 Sekunden den Olympiasieger Cameron van der Burgh um 18 Hundertstel hinter sich lassen konnte. Bronze sicherte sich in einem äußerst engen Feld der Brasilianer Felipe Lima in 59,65 Sekunden. Sprenger tritt damit die Nachfolge des 2012 überraschend verstorbenen Norwegers Alexander Dale Oen an, der sich 2011 in Shanghai den Weltmeistertitel geholt hatte.
Ergebnis des Finals über die 100m Brust der Herren bei der Schwimm-WM 2013:
Platz | Schwimmer | Land | Zeit |
1 | Christian Sprenger | Australien | 00:58,79 |
2 | Cameron van der Burgh | Südafrika | 00:58,97 |
3 | Felipe Lima | Brasilien | 00:59,65 |
4 | Damir Duginjic | Slowenien | 00:59,68 |
5 | Fabio Scozzoli | Italien | 00:59,70 |
6 | Kosuke Kitajima | Japan | 00:59,98 |
7 | Kevin Cordes | USA | 01:00,02 |
8 | Nicolas Fink | USA | 01:00,10 |
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Ye Shiwen enttäuscht - Hosszu glänzt
Eine kleine Überraschung gab es im Finale über die 200m Lagen der Damen. Olympiasiegerin Ye Shiwen aus China verpasste hier als Vierte die Medaillen um mehr als eine Sekunde. Stattdessen schnappte sich die Ungarin Katinka Hosszu souverän den Weltmeistertitel. In 2:07,92 Minuten schwamm sie mit 1,47 Sekunden Vorsprung vor der Australierin Alicia Coutts zu Gold. Für Jubel beim Heimpublikum sorgte zudem Lokalmatadorin Mireia Belmonte. Die nur wenige Kilometer von Barcelona geborene Olympia-Zweite schwamm in 2:09,45 Minuten zur Bronzemedaille.
Ergebnis des Finals über die 200m Lagen der Damen bei der Schwimm-WM 2013:
Platz | Schwimmerin | Land | Zeit |
1 | Katinka Hosszu | Ungarn | 02:07,92 |
2 | Alicia Coutts | Australien | 02:09,39 |
3 | Mireia Belmonte | Spanien | 02:09,45 |
4 | Ye Shiwen | China | 02:10,48 |
5 | Caitlin Leverenz | USA | 02:10,73 |
6 | Zsuzsanna Jakabos | Ungarn | 02:10,95 |
7 | Sophie Allen | Großbritannien | 02:11,32 |
8 | Siobhan-Marie O'Connor | Großbritannien | 02:12,03 |
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Sjöström wird erneut Weltmeisterin über 100m Schmetterling
Über die 100m Schmetterling konnte die Schwedin Sarah Sjöström zum zweiten Mal nach 2009 Weltmeisterin werden. In 56,53 Sekunden verwies die Schwedin ihre australische Konkurrentin Alicia Coutts um deutliche 4,4 Zehntel auf den zweiten Platz. Für Coutts war dies nach Silber über die 200m Lagen bereits der zweite Titel als Vize-Weltmeister am heutigen Tag. Der US-Amerikanischen Olympiasiegerin Dana Vollmer blieb in 57,24 Sekunden lediglich Platz drei. "Das ist Wahnsinn. Ich kann es kaum glauben. Das ist der wichtigste Moment in meiner Karriere", jubelte Sjöström nach dem Rennen.
Ergebnis des Finals über die 100m Schmetterling der Damen bei der Schwimm-WM 2013:
Platz | Schwimmerin | Land | Zeit |
1 | Sarah Sjöström | Schweden | 00:56,53 |
2 | Alicia Coutts | Australien | 00:56,97 |
3 | Dana Vollmer | USA | 00:57,24 |
4 | Jeanette Ottesen Gray | Dänemark | 00:57,27 |
5 | Katerin Savard | Kanada | 00:57,97 |
6 | Ilaria Bianchi | Italien | 00:58,11 |
7 | Noemie Ip-Ting Thomas | Kanada | 00:58,13 |
8 | Claire Donahue | USA | 00:58,30 |
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Grevers schwimmt Weltjahresbestzeit im Halbfinale
In den weiteren Halbfinals des heutigen Tages setzten sich die Favoriten durch. Über die 100m Rücken konnte Olympiasieger Matt Grevers in 52,97 Sekunden eine neue Weltjahresbestzeit aufstellen und damit auch als Favorit ins WM-Finale einziehen. Die beiden Titelverteidiger Jeremy Stravius (53,23) und Camille Lacourt (53,42) kamen als Dritter und Fünfter weiter.
Bei den Damen konnte US-Star Missy Franklin über diese Strecke standesgemäß die beste Zeit hinlegen. Die Olympiasiegerin schwamm in 59,31 Sekunden ins Halbfinale. Als Zweite folgte ihr mit nur sieben Hundertsteln Rückstand ihre schärfste Konkurrentin Emily Seebohm.
Australien klettert im Medaillenspiegel nach oben
Im Medaillenspiegel konnte Australien durch den Sieg von Sprenger und die beiden Silbermedaillen von Coutts einen Sprung auf den zweiten Platz machen. An der Spitze rangieren weiterhin die USA, die morgen in den Finals über die 100m Rücken mit den Olympiasiegern Missy Franklin und Matt Grevers heiße Eisen im Feuer haben.
Schwimm-WM 2013: Medaillenspiegel im Beckenschwimmen:
(nach 8 von 40 Entscheidungen):
Team | Gold | Silber | Bronze | Gesamt | |
1 | USA | 2 | 2 | 2 | 6 |
2 | Australien | 1 | 3 | - | 4 |
3 | Frankreich | 1 | - | 1 | 2 |
4 | Brasilien | 1 | - | 1 | 2 |
5 | China | 1 | - | - | 1 |
Schweden | 1 | - | - | 1 | |
Ungarn | 1 | - | - | 1 | |
8 | Spanien | - | 1 | 1 | 2 |
9 | Japan | - | 1 | - | 1 |
Südafrika | - | 1 | - | 1 | |
11 | Neuseeland | - | - | 1 | 1 |
Russland | - | - | 1 | 1 | |
Niederlande | - | - | 1 | 1 |
Die wichtigsten Links zur Schwimm-WM 2013: