(28.07.2013) Steffen Deibler hat am ersten Finaltag der Beckenwettbewerbe bei der Schwimm-WM 2013 in Barcelona mit einem neuen Deutschen Rekord über die 50m Schmetterling für das Highlight aus DSV-Sicht gesorgt. Später führte er in einem Gänsehaut-Finale die 4x100m Freistilstaffel auf Platz sechs. Die DSV-Damen über diese Strecke wurden Achte. Die internationalen Stars sorgten zum WM-Auftakt für zwei neue Textil-Weltrekorde.
Steffen Deibler ist in WM-Form! Zum Auftakt der Weltmeisterschaften in Barcelona pulverisierte er im Halbfinale über die 50m Schmetterling in 23,02 Sekunden seinen eigenen Deutschen Rekord. Er unterbot die alte Bestmarke damit um 3,2 Zehntel und schwamm als Sechster in den Endlauf. Die Vorlaufbestzeit legte der Brasilianer Nicholas Santos mit neuer Weltjahresbestzeit von 22,81 Sekunden hin. Damit lag er sogar fünf Hundertstel vor seinem Landsmann und Titelverteidiger Cesar Cielo.
Später führte Deibler die DSV-Staffel über die 4x100m Freistil in 3:13,77 Minuten auf den sechsten Platz. Damit blieben Steffen (48,43) und Markus Deibler (48,59), Christoph Fildebrandt (48,42) und Dimitri Colupaev (48,33) nur 2,6 Zehntel über dem bei den Olympischen Spielen aufgestellten Deutschen Rekord und verbesserten sich im Vergleich zur Vorlaufzeit um knapp eine Sekunde.
Frankreichs Stars lassen USA, Russland und Australien stehen
Unglaublich spannend gestaltete sich das Rennen um den WM-Titel über diese Distanz. Städig wechselte die Führung zwischen den USA, Russland und Australien hin und her. Auf der letzten Teilstrecke konnte jedoch Jeremy Stravius für Frankreich schwimmend am Feld vorbeiziehen und die Olympiasieger so auch zum WM-Titel führen. In 3:11,18 Minuten lag das französische Quartett am Ende 3,5 Zehntel vor dem Team aus den USA. Russland sicherte sich mit nur weiteren zwei Hundertsteln Rückstand Bronze. Bitter für das australische Team: Wie bereits in London kamen die Athleten um Weltmeister James Magnussen nur auf den vierten Platz.
Ergebnis Finale 4x100m Freistil - männlich:
Platz | Team | Zeit |
1 | Frankreich | 03:11,18 |
2 | USA | 03:11,42 |
3 | Russland | 03:11,44 |
4 | Australien | 03:11,58 |
5 | Italien | 03:12,62 |
6 | Deutschland | 03:13,77 |
7 | Brasilien | 03:14,45 |
8 | Japan | 03:14,75 |
DSV-Damen schwimmen auf Platz acht - US-Girls mit Textil-Weltrekord
Bei den Damen schwammen Dorothea Brandt, Britta Steffen, Alexandra Wenk und Daniela Schreiber im WM-Finale über die 4x100m Freistil auf den achten Platz. Dabei konnte Weltrekordhalterin Britta Steffen mit einer Zwischenzeit von 53,59 Sekunden zwar eine solide Leistung abliefern. Insgesamt verfehlte die Staffel jedoch die Vorlaufzeit von 3:39,19 Minuten um 3,8 Zehntel. Den Sieg holten sich etwas überraschend in 3:32,31 Minuten die US-Girls um Missy Franklin. Mit dieser Zeit stellte das US-Quartett zudem einen neuen Textil-Weltrekord auf. Lange Zeit hatte es nach eine klaren Goldmedaille für die Olympiasiegerinnen aus Australien (3:32,43) ausgesehen. Auf der letzten Teilstrecke schaltete US-Schlussschwimmerin Megan Romano jedoch den Turbo an und schwamm in einer Zwischenzeit von starken 52,60 Sekunden an den Aussie-Mädels vorbei zu Gold. Auf den dritten Platz kamen die Schwimmerinnen aus den Niederlanden in 3:35,77 Minuten.
Ergebnis Finale 4x100m Freistil - weiblich:
Platz | Team | Zeit |
1 | USA | 03:32,31 - T-WR |
2 | Australien | 03:32,43 |
3 | Niederlande | 03:35,77 |
4 | Schweden | 03:36,56 |
5 | Kanada | 03:37,09 |
6 | Russland | 03:38,45 |
7 | Japan | 03:39,45 |
8 | Deutschland | 03:39,57 |
Youngster Ledeckyschwimmt in unter vier Minuten zum WM-Titel
Für die erste Überraschung der WM 2013 hatte US-Youngster Katie Ledecky gesorgt. Die 16-Jährige entschied souverän die 400m Freistil für sich ind lag dabei lange Zeit sogar unter Weltrekordtempo. Letztlich sicherte sie sich in 3:59,82 Minuten die Goldmedaille und schwamm damit als erste Athletin ohne Unterstützung eines Hightech-Anzuges unter die Marke von vier Minuten. Den alten "Textil-Weltrekord" hatte die Französin Camille Muffat gehalten. Die Olympiasiegerin enttäuschte in Barcelona jedoch mit Platz sieben. Silber hinter Ledecky ging an die Spanierin Maria Costa Schmid in 4:02,47 Minuten. Bronze holte sich die Neuseeländerin Lauren Boyle.
Ergebnis Finale 400m Freistil - weiblich:
Platz | Schwimmer | Land | Zeit | |
1 | Katie Ledecky | USA | 03:59,82 | T-WR |
2 | Melanie Costa | Spanien | 04:02,47 | |
3 | Lauren Boyle | Neuseeland | 04:03,89 | |
4 | Jazmin Carlin | Großbritannien | 04:04,03 | |
5 | Boglarka Kapas | Ungarn | 04:05,90 | |
6 | Andreina Pinto | Venezuela | 04:07,14 | |
7 | Camille Muffat | Frankreich | 04:07,67 | |
8 | Kylie Palmer | Australien | 04:08,13 |
400m Freistil: Sun Yang lässt der Konkurrenz keine Chance
Bei den Herren sicherte sich wie erwartet hat Chinas Superstar Sun Yang den Weltmeistertitel über die 400m Freistil. Vom Start weg gab er im ersten Finale der Schwimm-WM 2013 den Ton an und dominierte das Feld nach Belieben. Lange Zeit lag er sogar unter Weltrekordtempo und griff die Bestmarke von DSV-Star Paul Biedermann an. Letzlich blieb er jedoch etwa anderthalb Sekunden darüber. In 3:41,59 Minuten kam er mit 3,23 Sekunden Vorsprung vor der japanischen Schwimm-Hoffnung Kosuke Hagino ins Ziel. Bronze sicherte sich US-Schwimmer Connor Jaeger in 3:47,38 Minuten.
Ergebnis Finale 400m Freistil - männlich:
Platz | Schwimmer | Land | Zeit |
1 | Sun Yang | China | 03:41,59 |
2 | Kosuke Hagino | Japan | 03:44,82 |
3 | Connor Jaeger | USA | 03:44,85 |
4 | Ryan Cochrane | Kanada | 03:45,02 |
5 | James Guy | Großbritannien | 03:47,96 |
6 | Devon Brown | Südafrika | 03:48,40 |
6 | Jordan Harrison | Australien | 03:48,40 |
8 | Yun Hao | China | 03:48,88 |
Halbfinals: Feldwehr verpasst trotz Saisonbestleistun den Endlauf
In den Halbfinals des heutigen Tages konnte Hendrik Feldwehr über die 100m Brust seine Vorlaufzeit noch einmal um drei Hundertstel verbessern und in 1:00,05 Minuten eine neue Saisonbestleistung hinlegen. Für den Finaleinzug reichte dies jedoch nicht. Feldwehr landete auf dem zehtnen Rang mit 13 Hundertsteln Rückstand auf Rang acht. Die Vorlaufbestzeit legte Christian Sprenger in 59,23 Sekunden hin.
Sjöström und Hosszu mit Vorlaufbestzeiten
In den Halbfinals über die 100m Schmetterling der Damen konnte die Schwedin Sarah Sjöström in 57,10 Sekunden mit einer neuen Weltjahresbestzeit die schnellste Zeit schwimmen. Weltrekordhalterin Dana Vollmer hielt sich noch zurück und schwamm in 57,84 Sekunden auf den Vierten Platz der Halbfinals. Für den Einzug in den Endlauf musste eine Zeit von 58,44 Sekunden geschwommen werden.
Über die 200m Lagen konnte die Ungarin Katinka Hosszu in 2:08,59 Minuten als Schnellste in den Endlauf einziehen. Damit lag sie deutliche 5,3 Zehntel vor der chinesischen Favoritin Ye Shiwen, die in 2:09,12 Minuten mit der zweitschnellsten Zeit des Feldes das Finale klar machte. Um sich einen Platz im WM-Finale zu sichern, war eine Zeit von 2:11,21 Minuten nötig.
US-Schwimmer übernehmen Führung im Medaillenspiegel
Im Medaillenspiegel übernahmen die USA damit direkt klar die Führung. Mit zwei Titeln und insgesamt vier Medaillen liegen die US-Stars klar auf Platz eins. Dahinter folgen China und Frankreich mit je einer Goldmedaille:
Medaillenspiegel nach 4 von 40 Entscheidungen:
Team | Gold | Silber | Bronze | Gesamt | |
1 | USA | 2 | 1 | 1 | 4 |
2 | China | 1 | - | - | 1 |
Frankreich | 1 | - | - | 1 | |
4 | Japan | - | 1 | - | 1 |
Australien | - | 1 | - | 1 | |
Spanien | - | 1 | - | 1 | |
7 | Neuseeland | - | - | 1 | 1 |
Russland | - | - | 1 | 1 | |
Niederlande | - | - | 1 | 1 |