(17.03.2012) Ab morgen wird es auch für Europas derzeit stärkste Schwimm-Nation erstmals Ernst in diesem Jahr. In Frankreich kämpfen bis zum Sonntag der kommenden Woche die Topstars um Yannick Agnel, Alain Bernard, Fred Bousquet und Co. um die Tickets für die Olympischen Spiele in London. Auch in Frankreich arbeitet ein einstiger Stern des Schwimmsport-Himmels am Olympia-Comeback.
Die Athleten aus Frankreich konnten sich zuletzt bei der WM in Shanghai im vergangenen Jahr und auch der Europameisterschaft in Budapest 2010 als die erfolgreichste Schwimm-Nation des Kontinents präsentieren. Diesen Status wollen die Männer und Frauen von Sportdirektor Christian Donzé behaupten. Die größte Hürde auf dem Weg nach London dürften für die Athleten dabei nicht die Olympia-Normen des französischen Schwimmverbandes sondern die jeweilige nationale Konkurrenz sein.
Absolute Weltklasse bei den Rücken- und Freistil-Herren
Die geforderten Normzeiten liegen auf dem Niveau der vom Weltverband FINA festgelegten Olympia-Qualifikationszeiten und sollten für Frankreichs Elite kaum ein Problem sein. Vor allem über die Freistil- und Rückenstrecken bei den Herren dürfte es ein regelrechtes Hauen und Stechen um die ersten beiden Plätze und damit das Ticket für die Spiele in London geben. Mit Camille Lacourt und Jeremy Stravius, die sich im vergangenen Jahr bei der WM zeitgleich Gold über die 100m Rücken teilten, sowie Benjamin Stavilius kämpfen drei Athleten mit Weltklasse-Format um die Olympia-Tickets auf den Rückendistanzen und auch den Platz in der französischen Lagenstaffel. Hochkarätig wird es auch über die kurzen Freistilstrecken zugehen. Die Sprintstars Bernard, Bouquet, Gilot, Leveaux, Meynard, und wie sie alle heißen, wollen sich nicht mit einem Platz im Staffel-Team über die 4x100m zufriedengeben, sondern sich auch die Chance auf eine Olympia-Medaille im Einzel sichern.
Verzichtet Yannick Agnel auf die 400m Freistil?
Die Freistilsprinter bekommen über die 100m auch von Youngster Yannick Agnel Konkurrenz. Um hier mit den Weltklasse-Sprintern mithalten zu können will der 20-Jährige laut Auskunft seines Trainers Fabrice Pellerin überraschenderweise wohl sogar auf die 400m Freistil verzichten. Agnel ist amtierender Europameister auf dieser Distanz und einer der schärfsten Konkurrenten von Paul Biedermann. Über die 200m Freistil wird Agnel, der auf dieser Strecke die aktuelle Weltrangliste anführt, jedoch wie gewohnt zu sehen sein.
Zu beachten sein dürfte auch Agnels Trainingsgefährtin Camille Muffat. Sie liegt über die 200 und 400m Freistil bereits jetzt unter den besten drei des Jahres weltweit und könnte bei den Titelkämpfen in Dünkirchen einen weiteren Gruß an die internationale Konkurrenz um Italo-Diva Federica Pellegrini senden.
Laure Manaudou kämpf um das Olympia-Comeback
Über die 200m Freistil bekommt Muffat dabei Gesellschaft von Pellegrinis einst schärfster Widersacherin. Auch Frankreichs einstiges Schwimm-Sternchen Laure Manaudou, die nach dem Rücktritt vor drei Jahren zurück wieder ist und nun das Olympia-Comeback anstrebt, wird bei den französischen Meisterschaften über die 200m Freistil antreten. Zudem startet die 25-Jährige über die 50, 100 und 200m Rücken. Bereits im vergangenen Jahr hatte die in den USA lebende und trainierende Lebensgefährtin von Sprintstar Fred Bousquet erste Wettkämpfe bestritten und dabei durchaus überzeugen können. Die Chancen auf das Olympia-Ticket dürften für Manaudou nicht schlecht stehen. “Alles läuft ausgezeichnet. Sie ist in bester Verfassung”, erklärte Frankreichs Sportdirektor Donzé zuletzt. Manoudou zählte einst zu den besten Schwimmerinnen der Welt und konnte bei den Spielen in Athen mit ihrem Sieg über die 400m Freistil für das erste Schwimm-Gold in der Olympia-Geschichte Frankreichs überhaupt sorgen.
Die Ergebnisse der französischen Meisterschaften können hier verfolgt werden:
http://www.liveffn.com/cgi-bin/resultats.php?competition=3380&langue=fra