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02. April 2013

(02.04.2013) Von den Besten lernen: Unter diesem Motto waren mehr als fünfzig deutsche Nachwuchsschwimmer am olympischen Pool des Sentido Zeynep Resorts im türkischen Belek zusammengekommen, um von aktuellen und ehemaligen Meistern in ihrer Hauptschwimmart unterrichtet zu werden.


Die Gruppe der Schwimmexperten, die vergangenen Mittwoch die Kinder trainierten, wurde von zwei Rückenschwimmerinnen angeführt: zum einen Jenny Mensing aus Wiesbaden, die bei den Olympischen Spielen in London teilnahm und Europa- und mehrfache Deutsche Meisterin ist, zum anderen Janine Pietsch, die ehemalige Weltrekordhalterin und Europameisterin. Sie hat den Sprung aus dem Becken an dessen Rand geschafft und arbeitet jetzt als Trainerin in München, um dort ihre Erfahrung an die Kinder und Jugendlichen weiterzugeben. Und diese acht Namen vervollständigen die illustre Liste der Experten: die Brustschwimmer Hendrik Feldwehr, Christian vom Lehn, Johannes Neumann und Erik Steinhagen, die Kraulschwimmer Benjamin Friedrich, Joel Ax und Sergej Bauer und Schmetterlingschwimmer Philipp Forster.

Die Idee zur Meisterstunde unter freiem Himmel hatte Trainer Rainer Bieling vom SSC Landau von seiner Russland-Reise im Dezember mitgebracht: „Wenn so viele Schwimmsportidole an einem Ort zusammenkommen, muss man daraus etwas machen.“ Denn neben den DSV-Athleten, die sich auf die Schwimm-Weltmeisterschaften im Sommer vorbereiten, waren auch mehr als dreihundert Kinder und Jugendliche mit ihren Vereinen nach Belek gekommen, um sich im Oster-Trainingslager auf die kommenden Meisterschaften vorzubereiten.

Die Trainer der zwölf Teams waren jedenfalls sofort angetan und schickten ihre Schwimmer der Jahrgänge 1999 und jünger auf die grüne Wiese am olympischen Pool, wo sie den jeweiligen Meistern zugeteilt wurden. Theresa aus Mainz fand die Krauleinheit bei Benjamin Friedrich „viel zu kurz“. Jetzt wisse sie aber, wie sie das „Schlenkern“ vermeiden könne. Ihre Trainingspartnerin Mareike ergänzte, dass sie viele neue Übungen kennen gelernt habe. Nick aus Wiesbaden fand es klasse, dass er von Hendrik Feldwehr erklärt bekam, an welcher Stelle des Brusttauchzuges er am besten den Delfinkick machen soll. Und der Rodgauer Yannick konnte von Janine Pietsch sogar ein Lob kassieren: „Meinen Rückenbeinschlag fand sie toll“, erzählte der Zwölfjährige voller Stolz. „Aber das Trainieren müssen sie noch trainieren“, fügte der kritische Denis mit einem Augenzwinkern zu. Er war bei den Brustschwimmern untergekommen. Und wie erlebten die Experten die Meisterstunde? „Die Kinder hatten keine Bewegungsbilder im Kopf, so dass ich selbst ins Wasser durfte und den Kindern vorschwamm“, berichtete Jenny Mensing. Erik Steinhagen konnte den Kindern erklären, „dass das Brustschwimmen eine anspruchsvolle Schwimmart ist und immer wieder der körperlichen Entwicklung angepasst werden muss.“

„Das war schon beeindruckend, wie da gezaubert wurde“, fand Coach Björn Gohr vom Düsseldorfer SC, der mit den anderen Trainerkollegen das Geschehen im Becken aufmerksam verfolgte. „Beim Einschwimmen in der folgenden Einheit haben unsere Athleten schon die ersten Übungen eingebaut“, wusste Ralf Mergenthal von der SG Gelsenkirchen zu ergänzen. Oliver Grossmann, Cheftrainer vom SC Wiesbaden, der die acht Aktiven der Spezialisten während ihres Trainingslagers begleitet, lobte das Engagement über das Training hinaus und bezeichnete die Aktion als „Erfolg für den Schwimmsport“. Abschließend wurde das Gruppenfoto mit den Meistern geschossen und die Chance genutzt, den eigenen Pullkick mit einem Autogramm verzieren zu lassen. Eine Wiederholung in den Osterferien 2014 ist nicht ausgeschlossen.

Die Meister:

  1. Jenny Mensing (Rückenschwimmen): Olympiateilnehmerin, Europameisterin, 20-fache Deutsche Meisterin
  2. Janine Pietsch (Rückenschwimmen): ehemalige Weltrekordhalterin, Europameisterin, 14-fache Deutsche Meisterin
  3. Hendrik Feldwehr (Brustschwimmen): Olympiateilnehmer, 10-facher Deutscher Meister
  4. Christian vom Lehn (Brustschwimmen): Olympiateilnehmer, WM-Dritter, 2-facher Deutscher Meister
  5. Benjamin-Friedrich (Kraulschwimmen): Vize-Europameister
  6. Johannes Neumann (Brustschwimmen): 9-facher Deutscher Meister
  7. Joel Ax (Kraulschwimmen): Vize-Juniorenweltmeister, Junioren-Europameister
  8. Philipp Forster (Schmetterlingschwimmen): Platz 3 Jugend-Europameisterschaften
  9. Erik Steinhagen (Brustschwimmen): Deutscher Meister
  10. Sergej Bauer (Kraulschwimmen): EM-Teilnehmer Freiwasser

 

Die Vereine:

  1. SG EWR Rheinhessen (32 Sportler), Oliver Kalb/Dr. Barbara Gellrich/Claudia Deusser
  2. SSC Landau (5), Rainer Bieling
  3. Düsseldorfer SC (12), Björn Gohr/Kathrin Leuwer
  4. SG Gelsenkirchen (27), Stephan Wittky/Ralph Mergenthal
  5. SG Stadtwerke München (11), Janine Pietsch
  6. SC Delphin Ingolstadt (21), Steffen Pietsch
  7. EOSC Offenbach (23), Benjamin Friedrich/Evelyn Kaupert
  8. SC Wiesbaden (34), Oliver Grossmann/Anne Kuhn/Carsten Simmes/Andrea Schmidt
  9. SG Essen (3)
  10. Undine Mainz (5)
  11. SG Weser-Ems-Oldenburg (15), Sönke Boden
  12. Wadenburger SC (12), Johannes Rathjens

Vielen Dank an Rainer Bieling (Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein.) für diesen Gastbeitrag