(25.02.2013) DSV-Star Helge Meeuw hat am vergangenen Wochenende im Rahmen des Pokals der Gothaer Versicherungen in Magdeburg offiziell seinen Abschied vom Leistungssport verkündet. Der Deutsche Schwimm-Verband muss damit den Verlust eines der erfolgreichsten Nationalmannschaftsmitglieder der vergangenen Jahren verkraften.
Insgesamt sammelte der stets durch sein positives Auftreten herausstechende Meeuw anderthalb Dutzend internationale Medaillen für den DSV. Bei den Olympischen Spielen 2004 holte er Silber mit der deutschen 4x100m Lagenstaffel. Im Jahre 2009 wurde er bei den Weltmeisterschaften in Rom Vize-Weltmeister über die 100m Rücken. Einen seiner größten internationalen Erfolge feierte Meeuw mit dem Europameistertitel über die 50m Rücken bei der EM 2006 in Budapest. 2010 gönnte sich der Medizinstudent ein Jahr Pause, um dann bei den Weltmeisterschaften 2011 wieder mit der Lagenstaffel auf das Podest zu schwimmen.
Zwei sechste Plätze bei Olympia 2012
Auch bei den insgesamt für den DSV eher düsteren Olympischen Spielen in London zählte Meeuw zu den deutschen Glanzlichtern. Über die 100m Rücken schwamm er ins Finale und belegte dort den sechsten Platz. Insgesamt war dies die viertbeste Einzelplatzierung der deutschen Schwimmer im Londoner Becken. Auch mit der DSV-Lagenstaffel wurde Meeuw Sechster. Insgesamt nahm Meeuw dreimal an Olympischen Spielen teil.
Familienglück statt Trainingsstress
Seinen letzten Wettkampfeinsatz hatte Meeuw vor wenigen Wochen beim Endkampf der 2. DMS-Bundeliga bestritten. Damit bleibt ihm nun mehr Zeit für sein Medizinstudium sowie das Familienleben. Meeuw hat gemeinsam mit der mehrfachen Weltmeisterin Antje Buschschulte eine zweijährige Tochter. Im vergangenen Jahr haben sich die beiden nun ehemaligen Weltklasseschwimmer das Ja-Wort gegeben.
Nachfolger stehen in den Startlöchern
Um die Qualität des Rückenschwimmens in Deutschland muss dem DSV jedoch trotz des Rücktritts von Helge Meeuw nicht allzu Bange werden. Neben Meeuw qualifizierte sich im vergangenen Jahr auch Jan-Philip Glania über die 100m Rücken für Olympia. Über die 200m Rücken konnten neben Glania auch Yannick Lebherz und Felix Wolf in der jüngeren Vergangenheit mit Spitzenzeiten glänzen. Auch Nachwuchshoffnung Christian Diener darf man hierbei nicht vergessen. Der Junioren-Weltmeister steht nach seinen Erfolgen im Jugendbereich nun auch bei den Erwachsenen kurz vor seinem Durchbruch. Die Deutschen Meisterschaften in neun Wochen dürften zeigen, wer in die Fußstapfen von Helge Meeuw treten wird.