(31.10.2010) Paul Biedermann holt sich beim Weltcup in Berlin auch über die 200 Meter Freistil den Sieg, macht es dabei jedoch spannend. Britta Steffen bleibt bei ihrem Heim-Weltcup ohne Medaille und wird über die 100 Freistil Sechste. Mehrfaches Edelmetall gab es auch heute für die Gebrüder Deibler.
Wie schon über die gestrigen 400 Meter hat sich Paul Biedermann auch den Sieg über die halbe Distanz geholt. Doch diesmal war der Triumph weniger deutlich. Bis zur letzten Wende schwamm der Hallenser im Mittelfeld des Finallaufs. Erst auf der letzten Bahn zog er an seinen Konkurrenten vorbei und ließ in 1:44,36 Minuten den Russen Mikhail Polishchuk um zweieinhalb Zehntel hinter sich. Nur weitere vier Hundertstel dahinter schlug Benjamin Starke an und holte sich mit dieser starken Leistung Bronze. Beide blieben damit bereits unter der vom DSV geforderten Norm für die Kurzbahn-EM. “Die Zeiten sind okay, aber ich will mich kontinuierlich steigern”, erklärte Biedermann. Der dritte deutsche Starter im Finale, Stefan Herbst aus Leipzig, kam in 1:46,03 Minuten auf Platz sechs.
Konkurrenz für Britta Steffen noch zu stark
Auch heute war die Konkurrenz für Britta Steffen bei ihrem Comeback auf internationaler Bühne noch zu schnell. Über die 100 Meter Freistil kam die Berlinerin in 53,45 Sekunden auf Rang sechs. “Nach so langer Pause kann man auch nicht erwarten, dass ich hier Bäume ausreiße”, erklärte die 26-Jährige, die sich gestern bereits über die 50 Freistil mit Rang vier zufrieden geben musste. “Ich werde versuchen, die Ur-Britta wieder auszugraben” macht Steffen ihren Fans Hoffnung. Der Sieg über die 100 Freistil ging an die Niederländerin Femke Heemskerk in neuer Weltjahresbestzeit von 51,96 Sekunden. Daniela Schreiber schwamm in 53,07 Sekunden als Vierte am Podest vorbei.
Deiblers mit drei Medaillen – Pereira baut Führung aus
Zumindest die Gebrüder Deibler konnte sich erneut auf dem Podest platzieren. Zwei Silbermedaillen gab es heute für Steffen Deibler. Über die 100 Meter Schmetterling verpasste er in 50,81 Sekunden mit nur sechs Hundertsteln Rückstand auf den Russen Evgeny Korotyshkin den Sieg. Später musste er sich über die 50 Meter Freistil erneut Roland Schoeman geschlagen geben. Deibler war in 21,26 Sekunden um zweieinhalb Zehntel langsamer als der Südafrikaner. Auch für Markus Deibler gab es heute erneut Edelmetall. Über die 200 Meter Lagen schwamm er in 1:55,85 Minuten auf Platz drei. Der Sieg ging an den Brasilianer Thiago Pereira, der mit seiner Zeit von 1:52,81 Minuten für die punktbeste Leistung bei den Männern in Berlin sorgte. Damit baut er seine Führung in der Gesamtwertung weiter aus. Bei den Frauen blieb die gestrige Bestmarke der US-Amerikanerin Dana Vollmer bestehen, die sich damit die 25 Punkte für die beste Leistung sicherte.
Bronze für Wolfgarten und Brandt – Kritik vom Bundestrainer
Noch zwei weitere Male konnten sich die Fans über Edelmetall für die einheimischen Schwimmer freuen. Über die 50 Meter Brust schwamm Dorothea Brandt in 30,42 Sekunden auf Platz drei. Caroline Ruhnau (31,21) wurde hier Sechste. Außerdem holte sich Jan Wolfgarten über die 1500 Meter Freistil in 14:50,48 Minuten Bronze. Der Sieg ging hier an Job Kienhuis aus den Niederlanden vor dem Faröer Pal Joensen. Weitere Medaillen gab es heute nicht für die DSV-Schwimmer. Mit Daniela Samulski hatte eine der Hoffnungen auf Podestplätz ihre Starts wegen wegen universitärer Verpflichtungen kurzfristig abgesagt. Über die 50 Meter Rücken sorgte Christian Diener in 24,68 Sekunden bereits im Vorlauf für einen neuen Deutschen Jahrgangsrekord in der AK 17. Im Finale schwamm der Cottbuser in 24,78 Sekunden auf den sechsten Platz.
Bundestrainer Dirk Lange zog nach dem Weltcup-Wochenende ein ernüchterndes Fazit. ”Es fehlt uns nach wie vor an einer Breite in der Spitze”, erklärte er. ”Wir haben es bis auf wenige Ausnahmen immer noch nicht gelernt, auch aus dem Training heraus mit der Weltspitze mitzuhalten.”
Die weiteren Final-Ergebnisse der DSV-Schwimmer
Theresa Michalak verpasste über die 400 Lagen in 4:35,86 Minuten als Vierte knapp die Medaillen. Katharina Schiller kam in 4:44,14 Minuten auf Platz sechs. Die 100 Meter beendete Michalak in 1:00,96 Minuten als Fünfte, Silke Lippok schwamm hier auf Rang acht (1:02,59). Über die 100 Meter Brust kam Johannes Neumann in 1:00,06 Minuten auf Platz fünf. Einen Rang dahinter landete Erik Steinhagen (1:00,25). Hendrik Feldwehr wurde in 1:00,46 Minuten Achter. Jan-Philip Glania kam in 1:56,28 Minuten über die 200 Meter Rücken auf Platz fünf. Über die 200 Meter Schmetterling schwammen Zita Grunzke (2:11,59), Lena Kalla (2:12,46) und Jasmin Rosenberger (2:13,04) auf die Plätze sechs bis acht. Lisa Vitting landte über die 50 Meter Schmetterling in 27,07 Sekunden auf dem siebten Platz. Sarah Köhler wurde in 4:12,51 Minuten über die 400 Freistil Achte, ebenso wie Caroline Ruhnau über die 200 Brust (2:27,26).