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12. Januar 2013

(14.11.2010) Zum Abschluss der Deutschen Kurzbahnmeisterschaften in Wuppertal haben Markus und Steffen Deibler ihre Titeljagd weiter fortgesetzt und ihre Familienausbeute auf sieben Siege ausgebaut. Steffen entschied die 100m Schmetterling  für sich. Markus triumphierte über die 200m Lagen und über die 50m Freistil gab es sogar einen Doppelsieg. Paul Biedermann konnte sich dank des Sieges über die 400m Freistil zumindest über einen Meistertitel freuen. Britta Steffen holte sich über die 50 Freistil zwar den zweiten Titel, verpasste aber die EM-Norm.

 

Zwei weitere Goldmedaillen gab es heute für Steffen Deibler, der so mit insgesamt vier Titeln erfolgreichster Schwimmer der diesjährigen Deutschen Meisterschaften auf der 25m-Bahn war. Zum Auftakt des heutigen letzten Finalabschnitts entschied der 23-Jährige zunächst die 100m Schmetterling in 51,16 Sekunden für sich. Die WM- und EM-Normen hatte er bereits beim Weltcup in Tokio unterboten. „Ich wollte unter 51 Sekunden bleiben. Aber die ersten 50 Meter waren dafür zu langsam. Benni hat ganz schön Druck gemacht, bin froh, dass ich den Titel verteidigen konnte,” so Deibler. Der zweitplatzierte Benjamin Starke schwamm in 51,49 Sekunden um 18 Hundertstel an der für die Eurpameisterschaft geforderten Zeit vorbei. Dritter wurde hier Jan Hesse (52,41).

Markus Deibler triumphiert auch über 200m Lagen

Über die 50m Freistil gab es dann sogar einen Deibler-Doppelsieg. Dabei wurde Steffen Deibler erneut seiner Favoritenrolle gerecht und schwamm in 21,32 Sekunden zu Gold. Sein Bruder Markus kam in 21,91 Sekunden auf den zweiten Rang. “Die Duelle gegen Steffen sind immer etwas besonderes. Dass ich heute verloren habe, kann ich verkraften, es war je eine Nebenstrecke für mich“, so der jüngere der beiden. Bronze ging an Christoph Fildebrandt (22,07).
Zuvor hatte sich Markus Deibler bereits den Sieg über die 200m Lagen geholt. In 1:55,33 Minuten blieb er zwar unter der EM-Norm, die geforderte Zeit für die Weltmeisterschaft verfehlte er jedoch um eine Zehntel. „Mit meinen 200m Lagen war ich nicht wirklich zufrieden, das war wohl alles ein bisschen viel.” Silber über diese Strecke holte sich Jan David Scheepers in 1:58,46 Minuten vor Tim Wallburger (1:58,97).

Biedermann zumindest mit einem Titel

Mit seinem Sieg über die 400m Freistil konnte sich Weltmeister Paul Biedermann zumindest über einen Titelgewinn freuen, nachdem ihm die Gebrüder Deibler über die 100 und 200m einen Strich durch die Rechnung gemacht hatten. In 3:42,91 Minuten verfehlte der Hallenser zwar die Normen für EM und WM. Diese hatte er jedoch mit seiner Weltjahresbestzeit beim Weltcup in Stockholm bereits unterboten. “Ich habe heute noch einige technische Fehler gemacht,“ meinte Biedermann zu seinem Rennen. Auf Rang zwei kam über die 400m Freistil Langstreckenspezialist Jan Wolfgarten (3:45,38) vor Yannick Lebherz (3:45,51).

Steffen siegt, verpasst jedoch Normzeit

Britta Steffen konnte sich über die 50m Freistil zwar über ihren zweiten Titel bei den Meisterschaften freuen. In 24,38 Sekunden war sie jedoch noch einmal etwas langsamer als beim Weltcup in Berlin und verpasste damit die dort noch geknackte Normzeit für die Europameisterschaften in Eindhoven um fünf Hundertstel. „Die Zeit war Mist, aber schön, dass ich gewonnen habe“, so die Olympiasiegerin. Daniela Schreiber kam in 24,71 Sekunden auf Platz zwei. Bronze ging an Lisa Vitting (25,02).

Marco Koch bucht Ticket nach Dubai

Für einen Paukenschlag sorgte Marco Koch im Finale über die 200m Brust. Mit seiner Zeit von 2:06,78 Minuten unterbot er die Qualifikationszeiten für die Europa- und auch die Weltmeisterschaft deutlich. „Ich wollte zwar etwas schneller bei der Hälfte des Rennens angehen, bin aber mit der Zeit ganz zufrieden. Sie ist deutlich schneller als beim Weltcup in Berlin. Bis Eindhoven muss ich den Trainingsrückstand von einem Bundeswehrlehrgang wettmachen, dann geht es auch noch schneller“, erklärte der Darmstädter. Silber holte sich hier in 2:11,69 Minuten Armin Greß vor Paul Wiechhusen in 2:12,37.

Im Hinblick auf die Nominierung kündigte Dirk Lange jedoch bereits eine Aufweichung der Kriterien an. Demzufolge können sich auch Schwimmer, die in der Europarangliste unter den besten vier liegen, die Normzeit jedoch nicht unterboten hatten, noch Hoffnungen auf die Kurzbahn-EM machen. So ist zum Beispiel eine Nominierung von Theresa Michalak nicht vom Tisch. Diese liegt mit ihrer heutigen Siegerzeit über die 100m Lagen von 1:00,45 Minuten auf jenem vierten Platz der Europarangliste, verfehlte die Normzeit jedoch knapp um fünf Hundertstelsekunden.

Hier die Medaillengewinner des letzten Finaltages:

100m Schmetterling männlich:
1. Steffen Deibler 1987 Hamburger SC 00:51,16
2. Benjamin Starke 1986 SG Neukölln Berlin 00:51,49
3. Jan Hesse 1990 SV Wfr. 1898 Hannover 00:52,41

50m Freistil weiblich:
1. Britta Steffen 1983 SG Neukölln Berlin 00:24,38
2. Daniela Schreiber 1989 SV Halle (Saale) 00:24,71
3. Lisa Vitting 1991 SG Essen 00:25,02

200m Brust männlich:
1. Marco Koch 1990 DSW 1912 Darmstadt 02:06,78
2. Armin Greß 1986 SV Würzburg 05 02:11,69
3. Paul Wiechhusen 1993 SG HT16 02:12,37

400m Freistil weiblich:
1. Franziska Jansen 1992 SV Nikar Heidelberg 04:08,15
2. Sarah Köhler 1994 SG Frankfurt 04:08,25
3. Nina Schiffer 1991 SG Dortmund 04:11,26

400m Freistil männlich:
1. Paul Biedermann 1986 SV Halle (Saale) 03:42,91
2. Jan Wolfgarten 1982 SV Würzburg 05 03:45,38
3. Yannick Lebherz 1989 DSW 1912 Darmstadt 03:45,51

200m Brust weiblich:
1. Caroline Ruhnau 1984 SG Essen 02:25,03
2. Sarah Poewe 1983 SG Bayer WUP/UER/DOR 02:26,17
3. Karoline Degenhardt 1988 SV Würzburg 05 02:26,45

200m Lagen männlich:
1. Markus Deibler 1990 Hamburger SC 01:55,33
2. Jan David Schepers 1990 SG Essen 01:58,46
3. Tim Wallburger 1989 SG Neukölln Berlin 01:58,97

100m Schmetterling weiblich:
1. Lena Kalla 1993 SV Würzburg 05 00:59,27
2. Daniela Schreiber 1989 SV Halle (Saale) 00:59,33
3. Nina Schiffer 1991 SG Dortmund 00:59,40

100m Rücken männlich:
1. Stefan Herbst 1978 SSG Leipzig 00:51,90
2. Lucien Haßdenteufel 1990 SSG Saar Max Ritter 00:52,90
3. Yannick Lebherz 1989 DSW 1912 Darmstadt 00:53,56

50m Freistil männlich:
1 Steffen Deibler Hamburger SC 21.32
2 Markus Deibler Hamburger SC 21.91
3 Christoph Fildebrandt SG Bayer WUP/UER/DOR 22.07

100m Lagen weiblich:
1 Theresa Michalak SV Halle (Saale) 1:00.45
2 Katharina Schiller VfL Waiblingen 1:01.70
3 Katharina Fischer SSV Ulm 1846 1:01.77