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27. Dezember 2012

 

(27.12.2012) Das Jahr 2013 steht vor der Tür und wir blicken zurück auf die vergangenen zwölf Monate. Die Olympischen Spiele in London standen über allem, doch auch Welt- und Europameisterschaften sowie eine spannende Weltcup-Tour hatte der Schwimm-Kalender zu bieten. Wir schauen im ersten Teil unseres Jahresrückblicks auf die sportlichen Höhepunkte des Olympiajahres.


Die Olympischen Spiele 2012 standen im Zeichen eines Generationenwechsels im Schwimmsport und sie bedeuteten das Ende der erfolgreichsten Karriere, die je ein Schwimmer hinlegte. US-Superstar Michael Phelps verabschiedete sich in London mit sechs Medaillen von der Bühne des Schwimmsports. Seine Bilanz von insgesamt 22 Olympiamedaillen und 18 Olympiasiegen macht ihn zum erfolgreichsten Sportler aller Zeiten. Auch andere haben wie Phelps in London ihre letzten Rennen bestritten. Zu ihnen zählen Superstars wie die Australierin Leisel Jones oder der kanadische Ex-Weltmeister Brent Hayden. Die Fußstapfen des Stars sind groß, doch der Nachwuchs steht bereits in den Startlöchern.

Die neue Generation übernimmt das Ruder

In London sorgte neben Phelps eine Horde jugendlicher Spitzenschwimmer für Schlagzeilen, allen voran Ausnahmetalent Missy Franklin. Im Alter von erst 17 Jahren sicherte sie sich vier Olympiatitel und stellte zudem einen neuen Weltrekord mit der Lagenstaffel auf. Auch die junge Chinesin Ye Shiwen zog die Blicke der Weltöffentlichkeit auf sich. Die 16-Jährige entschied die 200m Lagen sowie die doppelte Distanz für sich. Bei ihrem Sieg über die 400m stellte sie zudem einen neuen Weltrekord auf. Auch die 15-jährige Ruta Meilutyte aus Litauen, die die 100m Brust gewann sowie die gleichaltrige US-Amerikanerin Katie Ledecky, die zum Olympiasieg über die 800m Freistil schwamm, sind der jüngste Teil einer ganzen Generation neuer Top-Schwimmer. Zu ihnen gehören auch Athleten wie Yannick Agnel, Chad le Clos oder Ranomi Kromowidjojo, die trotz ihres Alters von erst 20 Jahren bereits in der Weltspitze etabliert sind. Sie werden den Schwimmsport der kommenden Jahre bestimmen.

EM-Glanz verblasst durch Olympiapleite

Als Höhepunkt von vier Jahren harter Arbeit stehen im Olympiajahr die Spiele über allem, doch für den einen oder anderen, der in London nicht glänzen konnte, gab es auch weitere Chancen sich bei internationalen Top-Events in den Mittelpunkt zu schwimmen. Ein erster kleiner Höhepunkt des Jahres 2012 waren im Frühling die Europameisterschaften im ungarischen Debrecen. Während Top-Nationen wie Frankreich oder die Niederlande die kontinentalen Titelkämpfe links liegen ließen, nutzten andere die Gelegenheit, um fleißig Edelmetall zu sammeln. Das deutsche Team konnte sich mit insgesamt 17 Medaillen auf Platz zwei im Medaillenspiegel schwimmen. Mit Paul Biedermann, Britta Steffen, Jenny Mensing und Sarah Poewe stellt das Team vier Europameister über Einzelstrecken. Angesichts der mageren Konkurrenz und des schwachen Abschneidens bei den Spielen in London war der Jubel über die EM-Medaillen jedoch nur von kurzer Dauer.

Hosszu dominiert die Kurzbahn-Saison

Auch andere, wie die Ungarin Katinka Hosszú, gingen in London leer aus und mussten andere Gelegenheiten nutzen, um zu glänzen. Bei der EM im eigenen Lande holte sich die 23-Jährige drei Europameistertitel und war damit die erfolgreichste Athletin der Wettbewerbe. Bei den Olympischen Spielen musste sich Hosszú dann zwar den Konkurrentinnen geschlagen geben, doch dafür drückte sie zum Ende des Jahres der Kurzbahn-Saison ihren Stempel auf. In überragender Manier holte sie sich den Gesamtsieg der Weltcup-Serie und sammelte dabei knapp 170.000 US-Dollar an Preisgeldern. Bei den Kurzbahn-Weltmeisterschaften in Istanbul setzte sie ihre Erfolgsserie weiter fort und holte fünf WM-Medaillen, womit sie die erfolgreichste Athletin der Titelkämpfe war.

US-Dominanz auch im Olympiajahr

Wie bei allen weltweiten Höhepunkten der vergangenen Jahre war auch die Kurzbahn-WM geprägt von den Erfolgen des US-Teams. Obwohl dieses ohne etliche Superstars in die Türkei reiste, holte man souverän der ersten Platz des Medaillenspiegels. Trotz des Rücktritts von Ausnahmeathlet Phelps gibt es kaum Anzeichen, dass die Dominanz der US-Schwimmer in naher Zukunft durchbrochen werden könnte. Ryan Lochte, Missy Franklin, Rebecca Soni, Nathan Adrian, Katie Ledecky und etliche andere werden auch in den kommenden Jahren auf den Startblöcken stehen und sich gegen die Angriffe der internationalen Konkurrenz zur Wehr setzen. Eine erste Gelegenheit für die Jäger der Superstars bietet sich bereits in etwa sieben Monaten bei den Weltmeisterschaften in Barcelona, dem Highlight des Schwimmjahres 2013.