(13.12.2012) Am zweiten Tag der Kurzbahn-Weltmeisterschaften in Istanbul holten die Herren der 4x200m Freistilstaffel um Paul Biedermann in neuer deutscher Rekordzeit die Bronzemedaille. Britta Steffen, Daniela Schreiber und Theresa Michalak schwammen in die morgigen Finals. Im Medaillenspiegel setzte sich das US-Team weiter ab.
Die DSV-Herren des 4x200m Freistilquartetts haben am zweiten Tag der Kurzbahn-WM in Istanbul für die zweite deutsche Medaille der Titelkämpfe sorgen können. In 6:53,22 Minuten schwamm das Team hinter den USA (6:51,40) und Australien (6:52,29) zu Bronze und stellte damit einen neuen Deutschen Rekord auf. Dabei lag das Quartett stets in Schlagdistanz zur Konkurrenz. Nachdem sich Paul Biedermann als Startschwimmer wie bereits im Einzelfinale US-Superstar Ryan Lochte geschlagen geben musste, konnte Dimitri Colupaev im Duell mit dem WM-Dritten Conor Dwyer zunächst etwas vom Vorsprung der US-Boys abknabbern. Christoph Fildebrandt musste dann jedoch abreißen und auch die an dritter Position schwimmenden Australier vorbeiziehen lassen. Schlussschwimmer Yannick Lebherz konnte letztlich die Bronzemedaille nach Hause schwimmen.
Steffen, Schreiber und Michalak schwimmen ins Finale
Souverän präsentierten sich die DSV-Damen in den Halbfinals. Über die 100m Freistil schwamm Britta Steffen in 53,09 Sekunden mit der zweitschnellsten Zeit des Feldes ins WM-Finale. Die Bahn vier im Endlauf sicherte sich US-Schwimmerin Megan Romano in 52,86 Sekunden. Auch Daniela Schreiber gelang der Sprung ins Finale. In 53,59 Sekunden schwamm sie die fünftschnellste Zeit der Zwischenrunde.
Auch Theresa Michalak wird in den morgigen Endläufen zu sehen sein. Über die 100m Lagen zog die Hallenserin in 59,81 Sekunden als Achte ins Finale ein und tat es damit ihren Trainingskolleginnen gleich.
Diener schwimmt auf Platz acht über die 100m Rücken
Neben der 4x200m Freistilstaffel wurde das DSV-Team in den heutigen Endläufen ein weiteres Mal vertreten. Christian Diener kam im Finale über die 100m Rücken auf den achten Platz. In 51,27 Sekunden blieb er dabei gut zwei Zehntel über seiner im Halbfinale aufgestellten Bestzeit. Gold holte sich US-Star Matt Grevers, der in 49,89 Sekunden den russischen Titelverteidiger Stanislav Donets nur um zwei Hundertstel hinter sich ließ. Der Brasilianer Guilherme Guido holte in 50,50 Sekunden Bronze.
Meilutyte schwimmt mit Europarekord zu Gold
Über die 50m Brust sicherte sich die 15-jährige Ruta Meilutyte den Weltmeistertitel. Die Teenagerin aus Litauen verbesserte dabei ihren erst im Halbfinale aufgestellte in 29,44 Sekunden um weitere sieben Hundertstel. Silber ging an die Jamaikanerin Alia Atkinson in 29,67 Sekunden vor der Australierin Sarah Katsoulis in 29,94 Sekunden.
Das italienische Team holte sich dank Fabio Scozzoli den ersten Titel. Er entschied in 57,10 Sekunden die 100m Brust für sich. Silber ging an den slovenischen Kurzbahn-Spezialisten Damir Dugonjic in 57,32 Sekunden. US-Schwimmer Kevin Cordes holte in 57,82 Sekunden Bronze.
Seto holt Lagentitel - Lochte schmettert zu Bronze
Den Titel über die 400m Lagen sicherte sich der Japaner Daiya Seto in 3:59,15 Minuten. Der 18-Jährige hatte bereits während der Weltcup-Tour mit Spitzenleistungen glänzen können. Dem ungarischen Superstar Laszlo Cseh blieb somit einmal mehr nur der zweite Platz. Er hatte beim Anschlag 1,35 Sekunden Rückstand auf Seto. Bronze ging an Csehs Landsmann David Verraszto in 4:02,87 Minuten. Titelverteidiger Ryan Lochte hatte auf einen Start über die 400m Lagen verzichtet. Stattdessen war er im Finale über die 100m Schmetterling zu sehen. Dabei musste sich Lochte mit Platz drei zufrieden geben. Den Sieg holte sich 200m-Olympiasieger Chad le Clos aus Südafrika mit neuem WM-Rekord von 48,82 Sekunden. Lochtes Teamkollege Tom Shields schlug in 49,54 Sekunden nur fünf Hundertstel vor dem Superstar an.
Neuseeländerin Boyle lässt Dänen-Queen Lotte Friis stehen
Für eine faustdicke Überraschung sorgte die Neuseeländerin Lauren Boyle. Über die 800m Freistil verwies sie in 8:08,62 Minuten die dänische Ausdauerspezialistin Lotte Friis um 1,37 Sekunden auf den zweiten Platz. Die Bronzemedaille ging an US-Girl Chloe Sutton in 8:15,53 Minuten.
Auch eine weiterere Titelchance blieb vom dänischen Team heute ungenutzt Über die 100m Rücken kam Mie Nielsen in 57,07 Sekunden auf den zweiten Platz. Den Sieg holte sich stattdessen sich die international bisher eher unbekannte US-amerikanerin Olivia Smoliga in 56,64 Sekunden. Bronze holte sich die Tschechin Simona Baumrtova in 57,18 Sekunden.
Medaillenspiegel: US-Team zieht davon. DSV-Team auf Platz 13
Im Medaillenspiegel liegen die USA bereits nach zwei Wettkampftagen deutlich in Führung. Mit sechs Goldmedaillen und insgesamt elf Podestplätzen standen die US-Stars so oft auf dem Podium wie die dahinter liegenden sechs Nationen zusammen. Das DSV-Team rangiert mit je einer Silber- und Bronzemedaille an 13. Stelle.
Der Medaillenspiegel nach zwei Wettkampftagen:
Gold | Silber | Bronze | Ges. | ||
1 | USA | 6 | 1 | 4 | 11 |
2 | Ungarn | 1 | 1 | 2 | 4 |
3 | Italien | 1 | 1 | 2 | |
4 | Großbritannien | 1 | 1 | 2 | |
5 | Japan | 1 | 1 | ||
Litauen | 1 | 1 | |||
Neuseeland | 1 | 1 | |||
Südafrika | 1 | 1 | |||
9 | China | 2 | 1 | 3 | |
10 | Dänemark | 2 | 2 | ||
Russland | 2 | 2 | |||
12 | Australien | 1 | 2 | 3 | |
13 | Deutschland | 1 | 1 | 2 | |
14 | Jamaika | 1 | 1 | ||
Slovenien | 1 | 1 | |||
16 | Brasilien | 1 | 1 | ||
Tschech. Rep. | 1 | 1 |