28. September 2025
Mit zehn Medaillen im Gepäck geht's fürs deutsche Team zurück in die Heimat. Am letzten Wettkampftag der Weltmeisterschaften in Singapur zeigte das Team von Ute Schinkitz reihenweise starke Leistungen und sorgte trotz anstrengender Tage in Südostasien für Jahresbestzeiten am Fließband. Auch Medaillen gab's zum krönenden Abschluss: Gina Böttcher sicherte sich über 200 Meter Freistil mit Silber ihr zweites Edelmetall, auch Josia Topf jubelte über Bronze und gewann damit seine vierte Medaille.

Gina Böttcher und Mira Larionova boten sich über 200 Meter Freistil in der Startklasse S4 ein Kopf-an-Kopf-Rennen um den zweiten Platz, doch die Potsdamerin kam letzten Endes mit einer halben Sekunde Vorsprung ins Ziel (3:08,01 Minuten). Gold ging an die US-Amerikanerin Katie Kubiak. „Es freut mich, dass ich umsetzen konnte, was wir uns vorgenommen hatten. Dass es mit Silber belohnt wurde, ist umso besser“, sagte Böttcher nach ihrem Rennen.

Josia Topf komplettierte zudem am Samstag seinen persönlichen Medaillensatz: Nach zwei Gold- und einer Silbermedaille holte sich der Erlanger am Samstag auf den 100 Meter Freistil nun auch noch eine Bronzemedaille. „Es gab im Rennen Momente, in denen ich aufgeben wollte und Momente, in denen ich mir dachte, dass das auf keinen Fall passieren darf“, sagte der 22 Jahre alte Jurastudent und merkte an: „Der Lauf war mit der härteste bei der ganzen WM.“ Topf kam eine halbe Sekunde hinter dem Ukrainer Denys Ostapchenko (Silber), aber dafür 74 Hundertstel vor dem Türken Umut Unlu im Ziel an. Nach 1:38,79 Minuten schlug der Deutsche an. Gold schnappte sich der Italiener Lorenzo Gabriele. Ein spannender Dreikampf also, mit besserem Ende für Ostapchenko sowie Topf.

Ein vergleichbar enges Rennen lieferte sich Taliso Engel auf den 200 Meter Lagen (SM13) mit dem unter neutraler Flagge gestarteten Timofei Guk um Platz drei - mit dem um 0,2 Sekunden besseren Ende für Guk, der sich so Bronze sicherte. Engel, der im OCBC Aquatic Centre God auf den 100 Meter Brust in Weltrekordzeit gewann, schlug am Samstag nach 2:11,67 Minuten im Ziel an. Damit unterbot der Nürnberger seine Jahresbestzeit aus dem Vorlauf nochmals um fast fünf Sekunden – und schwamm sogar deutschen Rekord. „Mit der Zeit kann ich an sich sehr zufrieden sein. Ich ärgere mich grade sehr über den vierten Platz, vor allem, weil es so knapp war. Es ging aber einfach nicht mehr, der Saft war leer“, sagte Engel. Im gleichen Endlauf schwamm Philip Hebmüller, der am Ende Achter in 2:20,61 Minuten wurde. Auch das ist eine Steigerung zum Vorlauf beim 18 Jahre alten Schwimmer der SG Neuss.

Für Verena Schott gab es zum Schluss ebenfalls eine Jahresbestzeit: Die Schwimmerin vom BPRSV wurde nach 39,80 Sekunden Sechste auf den 50 Meter Schmetterling S4. „Ich bin einfach mal glücklich, dass es nicht der vierte Platz ist“, sagte Schott lachend, die in Singapur drei Mal auf ebenjenem Rang ins Ziel kam.

An den sieben Wettkampftagen hat das deutsche Team in Singapur insgesamt zehn Medaillen gewonnen: fünf Mal Gold, zwei Mal Silber und drei Mal Bronze – das bedeutet Platz zehn im Medaillenspiegel). Zudem gab es noch neun vierte Plätze für die deutsche Para Schwimm-Nationalmannschaft bei insgesamt 30 Finalteilnahmen.
 
Bild: Tino Henschel
Text: DBS