25. September 2025

Die umstrittenen Enhanced Games, bei denen die Einnahme leistungssteigernde Substanzen explizit erlaubt sein soll und den Aktiven außergewöhnlich hohe Preisgelder geboten werden, schlägt weiterhin große Wellen in der Schwimmwelt. Nun gab Marius Kusch als erster deutscher Schwimmer seine Teilnahme an den geplanten "Dopingspielen" bekannt – und verabschiedet sich damit aus dem regulären Leistungssport. 

Seinen letzten Wettkampf bestritt Marius Kusch Ende des vergangenen Jahres, als er bei der Kurzbahn-WM in Budapest im Finale über die 50m Schmetterling stand. Zwei Jahre zuvor hatte Kusch bei der Kurzbahn-WM Bronze über die 100m Schmetterling gewonnen und wurde 2019 über die selbe Strecke Kurzbahn-Europameister. Bei den Olympischen Spielen in Tokio war der 32-jährige Sprintspezialist, der seit einigen Jahren in den USA lebt und trainiert, Teil des deutschen Teams. 

Die Verkündung von Marius Kusch, fortan Teil der Enhanced Games zu sein, sorgt in den sozialen Medien abermals für eine hitzige Debatte. Auch der Deutsche Schwimm-Verband veröffentlichte bereits ein Statement, in dem Kusch zwar nicht namentlich erwähnt wird, das das Projekt aber aufs Schärfste kritisiert: "Die Enhanced Games stehen diametral zu allem, wofür der Sport steht. [...] Für uns sind Fairness, Chancengleichheit und die klare Ablehnung jeglicher Form von Doping unverrückbare Grundwerte. [...] Wer sich bewusst von diesen Werten abwendet, verabschiedet sich von unserem Schwimmport."

Die Enhanced Games werden nächstes Jahr im Mai in Las Vegas ausgetragen. Marius Kusch wird dort voraussichtlich über die 50m und 100m Schmetterling starten. Neben dem Schwimmen sollen auch Wettbewerbe in der Leichtathletik und dem Gewichtheben Teil der olympischen Alternativveranstaltung sein, deren hohe Preisgelder insbesondere von privaten Investoren getragen werden. Vor einigen Wochen hatte auch der britische Sprintstar, Weltmeister und Olympiamedaillengewinner Benjamin Proud seine Teilnahme an den Enhanced Games angekündigt.