06. Juli 2025

Immer wieder heißt es: Schwimmen ist ein Individualsport. Man könnte also denken, dass man auf sich allein gestellt ist, wenn man den Weg in den Leistungssport einschlägt, doch oft sind es vor allem die Verbindungen zu den Teamkollegen, die den wichtigen zusätzlichen Push geben. Ein Beispiel dafür sind die beiden Olympia-Teilnehmer Marek Ulrich und David Thomasberger. Seit ihrer Jugend verbindet beide eine enge Freundschaft, die weit über den Rand des Schwimmbeckens hinausgeht. Und auch nach ihrem nun langsam dämmernden Karriereende wollen beide zukünftig gemeinsame Wege gehen.

„Wir tauschen Badehose gegen Stoppuhr“, kündigt Marek Ulrich im Gespräch mit swimsportnews an. Der Plan des Duos: Eine eigene Schwimmschule! Ab Ende August bieten sie in Leipzig Schwimmkurse für Kids, Triathleten und ehrgeizige Wasserratten an. „Eigentlich war das Ganze eine spontane Idee, die wir Anfang des Jahres hatten, als wir überlegt haben, wie es nach der Saison weitergehen soll“, erinnert sich Marek. Doch dann nahm alles doch recht schnell konkrete Züge an und beide schmiedeten an ihrem Plan.

„Das Schwimmen ist schon so lange ein bestimmender Teil unseres Lebens. Da liegt es natürlich nahe, auch für die Zukunft zu schauen, wie man weiter in dieser Richtung unterwegs ein kann“, erklärt der 28-Jährige, für den ebenso wie für David Thomasberger mit dem Ende dieser Saison auch die Karriere ihren Abschluss finden soll. Den größten Teil ihres Weges im Leistungssport sind beide gemeinsam gegangen.

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In Halle gelang ihnen der Sprung in die nationale Spitze. Mehrfach durften beide bei Deutschen Meisterschaften ganz oben auf dem Podest stehen. Nach einem Umbruch am dortigen Stützpunkt folgte David seinem Coach Frank Embacher an dessen neue Wirkungsstätte nach Leipzig. Marek hingegen hing die Wettkampfbrille an den Nagel. Für eine kurze Zeit verliefen ihre Leben auf unterschiedlichen Bahnen, doch es dürften auch die Überredungskünste Davids gewesen sein, die Marek davon überzeugten, dass es nicht das Ende seiner Karriere blieb, sondern nur eine Auszeit.

Nach etwa anderthalb Jahren gab Marek sein Comeback. Beide waren nun wieder im Trainingsbecken vereint, führten ihr neues Team, die SSG Leipzig, in die 1. Schwimm-Bundesliga und erfüllten sich 2021 den Traum von Olympia. In Tokio gehörten sie gemeinsam dem deutschen Olympiateam an. Drei Jahre später wiederholte Marek diese Erfahrung noch einmal bei den Spielen von Paris, für die er sich auf spektakuläre Art und Weise qualifizierte. Erst in einem Rennen allein gegen die Uhr sicherte sich Marek unter dem Jubel des Publikums in der Berliner Schwimmarena sein zweites Olympiaticket. Ein Gänsehautmoment, der ihm und auch den deutschen Schwimmfans noch lange in Erinnerung bleiben dürfte.

„Etwa 20 Jahre machen wir diesen Sport nun schon und es ist unglaublich, was in dieser Zeit alles passiert ist“, meint er zurückblickend. „Das sind natürlich auch Erfahrungen, die wir weitergeben wollen und von denen nun auch andere profitieren sollen.“ Die Weichen, damit David und Marek auch weiter als Team unterwegs sein können, sind bereits gestellt. Vor kurzem haben sie ihre B-Trainer-Lizenz gemacht, der Rettungsschwimmerschein ist in der Tasche und das Becken für ihre künftigen Kurse ist organisiert. „Wir freuen uns riesig darauf, wenn es bald losgeht.“ Der Name ihrer Schwimmschule steht ebenfalls bereits fest: MD ATHLETIX  & SWIM wird sie heißen. „M“ und „D“ stehen dabei für die Vornamen der beiden. Auch im Titel ihres neuen Projekts sind beide also zukünftig Seite an Seite verewigt.

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