Nachdem Lukas Märtens in diesem Schwimm-Frühjahr mit dem Weltrekord über die 400m Freistil und etlichen Spitzenzeiten die Blicke der Schwimmwelt auf sich zog, versuchen seine Konkurrenten rund um den Globus ebenfalls für Schlagzeilen zu sorgen. So auch bei den derzeit stattfindenden US-Meisterschaften in Indianapolis.
Über die 200m Freistil gelang es hier in den zurückliegenden Tagen Luke Hobson in 1:43,73 Minuten Märtens von der Spitze der Weltrangliste zu verdrängen und in der Nacht zum Samstag präsentierte sich nun über die 400m Freistil Rex Maurer in starker Form. Zwar war er in 3:43,33 Minuten mehr als drei Sekunden langsamer als Märtens Fabel-Weltrekord. Damit schob sich Maurer aber zumindest auf Position Zwei in der Weltjahresbestenliste und verdrängte dabei Oliver Klement um sieben Hundertstelsekunden. Für den zweiten Startplatz im amerikanischen WM-Team konnte sich das 16-jährige Toptalent Luka Mijatovic (3:45,71) empfehlen, der in den vergangenen Jahren zahlreiche von Michael Phelps gehaltene Altersklassenrekorde brechen konnte.
Bei den Damen konnte Katie Ledecky mit einem Sieg über die 400m Freistil ihrer eindrucksvollen Erfolgsbilanz einen weiteren nationalen Meistertitel hinzufügen. Auch wenn Ledecky in 3:58,56 Minuten nicht an ihrer 3:56er Weltjahresbestzeit aus dem Vormonat heran kam, untermauerte die amerikanische Ausnahmeschwimmerin wieder einmal ihre starke Form in diesem Jahr. Die frischgebackene Vizemeisterin Claire Weinstein, die Ledecky über die 200m Freistil hatte schlagen können, verpasste es in 4:00,05 Minuten nur hauchdünn, das erste Mal in ihrer Karriere die magische Marke von vier Minuten zu knacken.
Nachdem sich Regan Smith an den vergangenen Wettkampftagen der US-Meisterschaften in Indianapolis gleich dreimal mit dem Silberrang zufrieden geben musste, durfte sich die achtmalige Medaillengewinnerin bei Olympischen Spielen nun über die 100m Rücken doch noch über die erhoffte Goldmedaille freuen. In 57,69 Sekunden wusste sich die amtierende Weltrekordhalterin souverän gegen die starke nationale Konkurrenz zu behaupten und fügte ihrem WM-Programm für die anstehenden Titelkämpfe in Singapur somit einen vierten Einzelstart hinzu. Katharine Berkhoff sicherte sich in 58,13 Sekunden den zweiten Platz hinter Smith, nachdem sie gestern auf den 50m Rücken überraschend dicht an den Weltrekord heran geschwommen war.
Die 100m Rücken der Männer entschied Tommy Janton in 53,00 Sekunden für sich, der in Singapur sein WM-Debüt feiern wird. Dort wird auch Jack Aikins (53,19) die amerikanischen Farben vertreten, der bei den Weltmeisterschaften auch über die doppelte Strecke mit von der Partie sein wird.
Nachdem sich Lilly King gestern mit ihrem Triumph über die 50m Brust für ihre letzten internationalen Titelkämpfe qualifiziert hatte, krönte sie ihr letztes Rennen in den USA mit einer weiteren Podestplatzierung. Über die 100m Brust musste sich die Weltrekordhalterin in 1:06,02 Minuten lediglich Kate Douglass geschlagen geben, die sich in 1:05,79 Minuten die Goldmedaille schnappte. Sowohl King als auch Douglass werden somit bei den Weltmeisterschaften in Singapur auf die Deutsche Meisterin Anna Elendt treffen, die in 1:05,72 Minuten weiterhin die drittschnellste Zeit des Jahres hält.
Wie schon über die 50m Brust war Campbell McKean auch über die doppelte Distanz nicht zu schlagen. In 58,96 Sekunden blieb der zweifache US-Meister nicht nur erstmalig unterhalb von der Minutenmarke, sondern glänzte direkt mit einer 58er Zeit. Da konnte auch der 200m Brust Sieger Josh Matheny (59,18) nicht gegen halten.
Ein abschließender Wettkampftag steht der US-Elite bei den laufenden Titelkämpfen in Indianapolis noch bevor. Insbesondere bei den Männern deutet sich ein packender Kampf um die WM-Tickets an, da die zu vergebenen 26 Plätze bereits ausgereizt sind.