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07. Oktober 2024

Schwimmen ist mehr als hartes Training, intensive Trainingslager und nervenaufreibende Wettkämpfe. Zu unserem Lieblingssport gehören noch einige Aspekte, die leider manchmal im Alltagsstress vergessen werden. Diese zehn Dinge, sollten bei uns allen aber zu den festen Gewohnheiten zählen:

  1. Warm-up vor dem Sprung ins kühle Nass

Jeder weiß, dass die Erwärmung vorm Training zum Pflichtprogramm gehört. Trotzdem springen viele Schwimmer „kalt“ ins Becken. Dabei ist ein kurzes Warm-up enorm wichtig, denn durch gezielte Übungen können Muskeln, Gelenke und Bänder sowie das Herz-Kreislauf-System auf die hohen Belastungen des Schwimmtrainings vorbereitet werden. Das hilft nicht nur Verletzungen vorzubeugen, sondern ermöglicht auch einen effizienteren Start ins Training.

  1. Lasst die Leine los!

Das macht so gut wie jeder Schwimmer: Vor allem beim entspannten Ein- und Ausschwimmen verlockt in der Rückenlage der Griff an die Leine zwischen den Bahnen. Ein kräftiger Zug und schon ist man dem Ende der Bahn ohne große Mühe wieder ein Stückchen näher gekommen. Die Trainer bringt diese Schummelei regelmäßig zur Weißglut. Zurecht: Wer dauerhaft die Leine als Hilfsmittel nutzt, betrügt sich nicht nur selbst um mögliche Trainingsfortschritte, sondern schadet auch seiner Technik.

  1. Pflegt eure Schwimmklamotten!

Fast genauso wichtig wie schnelle Zeiten sind mittlerweile coole Schwimmanzüge und –hosen. Jeder hat hier sein ganz besonderes Lieblingsteil. Leider gehen die meisten damit alles andere als liebevoll um. Nach dem Training werden die nassen Klamotten im Rucksack vergessen, zusammengeknüllt wie Altpapier und kein Wunder, dass so kaum ein Teil länger als ein Jahr halten kann. Dabei ist es so einfach: Wer nach dem Training seine Sachen kurz mit klarem Wasser ausspült, sie zum Trocknen aufhängt und ihnen ab und an mal eine Trainingspause gönnt, der hat lange etwas von seinem liebsten Stück. Und gleiches gilt natürlich auch – beziehungsweise sogar umso mehr – für teure Wettkampfanzüge.

  1. Wasser, des Schwimmers liebster Freund

Ja, wir Schwimmer lieben das Wasser. Mit jedem Sprung ins Schwimmbecken tauchen wir in unsere ganz eigene Welt ein. Dass wir ständig von Wasser umgeben sind, heißt aber nicht, dass wir auch genug Wasser zu uns nehmen. Vor allem an langen Wettkampftagen vergessen viele Sportler den regelmäßigen Griff zur Trinkflasche. Mindestens drei bis vier Liter sollten Schwimmer an einem Wettkampftag trinken. Klar, das macht die Wettkampftasche schwer, aber in den oft schwülen und warmen Schwimmhallen ist es wichtig, ständig den durchs Schwitzen verursachten Flüssigkeitsverlust auszugleichen.

  1. Hört zu, wenn euer Trainer etwas zu sagen hat!

Niemand hört gern Kritik, aber der Job eines Trainers besteht nun mal darin, seine Athleten besser zu machen. Und das beginnt immer damit, festzustellen, wo denn noch Luft nach oben ist. Wenn euch also euer Trainer beim nächsten Mal sagt, was ihr gerade wieder falsch gemacht habt, dann nicht auf Durchzug schalten und einfach nicken. Hört gut zu, nehmt den Rat an und versucht diesen beim nächsten Mal umzusetzen.

  1. Wer krank ist gehört ins Bett – nicht ins Trainingsbecken

Schwimmer müssen einiges abkönnen, denn der Weg zu schnellen Zeiten ist kein Zuckerschlecken. Aber falscher Ehrgeiz kann schnell nach hinten losgehen. Durch den ständigen Wasserkontakt haben Schwimmer eine hohe Anfälligkeit für Infekte, Erkältungen und den bekannten Schwimmerschnupfen. Wen es hier zu heftig erwischt, der sollte sich dringend eine Pause gönnen. Werden kleinere Erkrankungen unnötig verschleppt, dann können sie schnell chronisch werden. Statt ein bis zwei Tagen Trainingspause drohen dann mit unter wochenlange Trockenphasen.

  1. Zieht euch warm an!

Klingt wie ein spießiger Ratschlag ständig besorgter Mütter, doch da ist durchaus was dran. Bei Wettkämpfen sieht man immer wieder Sportler, die nach ihren Rennen erst einmal ewig lang mit den Teamkollegen quatschen, Müsliriegel und Bananen futtern und dabei ganz vergessen, dass die nassen Schwimmsachen noch am Körper kleben. Man kühlt aus und das rächt sich beim nächsten Start. Also: Schwimmsachen wechseln, sobald es geht, Klamotten drüber und am besten Socken und Turnschuhe an. So kann man dann die Akkus für den nächsten Einsatz laden. Klar, es gibt auch das andere Extrem: Schwimmhallen, die an einem langen Wettkampftag zur Sauna werden und in denen man sicher nicht mit dickem Pullover rumläuft. Hier wären wir dann aber wieder bei Punkt 4.

  1. Legt euch ein Trainingstagebuch an!

Wer im Verein schwimmt, der hat es meist einfach. Wenn man zum Training kommt, hat der Coach das Programm bereits auf die Tafel oder einen Zettel geschrieben und man folgt dem, was er vorgibt. Wieso soll man sich dann selbst noch Gedanken machen? Nun ja. Nicht jeder Schwimmer reagiert auf Trainingsreize gleich. Ein Trainingstagebuch, in dem ihr festhaltet, wie die groben Inhalte des Trainings aussahen, was ihr an dem Tag gegessen habt und wie ihr euch körperlich nach dem Training gefühlt habt, kann euch selbst und auch dem Coach dabei helfen, die Trainingseffekte besser einzuschätzen und Trainingsphasen zu planen.

  1. Bitte erleichtert euch vor dem Training – und nicht währenddessen!

Ok, dieses Thema wurde oft und heiß diskutiert. Wenn während des Trainings die Blase drückt, spart sich so mancher Schwimmer die Unterbrechung durch den Gang zum Hallenklo und erleichtert sich stattdessen im Becken. Mag sein, dass das Chlor im Wasser das schon regelt, aber man muss es ja nicht drauf ankommen lassen. Baut den Toilettengang einfach in die Routine vorm Training ein, dann freuen sich eure Mitschwimmer.

  1. Sagt „Danke“!

Als Schwimmer steht man beim Wettkampf allein auf dem Block und muss ins Becken springen. Damit dabei eine neue Bestzeit herausspringt braucht es aber kräftige Unterstützung von außen. Der Trainer muss einen richtig vorbereiten, in jungen Jahren sponsern Eltern und Familie die Wettkampfanzüge, Trainingslager und investieren kräftig Zeit und Benzingeld. Und ohne die Motivation durch die Teamkollegen wäre eine lange Trainingswoche kaum auszuhalten. Das Kampfgericht freut sich ebenfalls, wenn ihnen ab und an zugelächelt und ihre Arbeit nicht für selbstverständlich genommen wird. Wir tun es viel zu selten, doch es wird Zeit, ihnen allen DANKE zu sagen!

Dieser Artikel erschien erstmals in der Frühjahresausgabe 2017 des swimsportMagazine. Alle noch verfügbaren Ausgaben der Zeitschrift für den Schwimmsport können im großen swimsportMagazine-Paket bestellt werden. Zum Sonderpreis erwarten euch hier mehr als 1500 Seiten geballtes Schwimmwissen --> Das swimsportMagazine-Paket