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Die Olympischen Spiele in Paris liegen hinter uns und einmal mehr haben die USA die meisten Medaillen abgeräumt. Sowohl im Gesamtmedaillenspiegel der Spiele als auch bei den Schwimm-Events lagen sie am Ende ganz vorn. Das Collegesystem in den Staaten setzt nach wie vor Maßstäbe, wenn es um breit aufgestellten Hochleistungssport geht.

Das erkennt man auch daran, dass zahlreiche Athleten anderer Nationen, die in Paris auf dem Podium standen, an den US-Colleges ihre Bahnen ziehen. Unter anderem bei Star-Coach Bob Bowman, dessen Schützlinge bei den Olympischen Spielen 2024 besonders viel Edelmetall abräumten.

Auf insgesamt 19 Medaillen kamen die Schwimmerinnen und Schwimmer, die in dieser Saison bei Bowman trainierten bzw. trainieren*. Das sind genauso viele Podestplätze, wie das gesamte australische Team im Becken und Freiwasser erkämpfen konnte.

Der größte Abräumer aus der Bowman-Gruppe war dabei Léon Marchand. Der französische Superstar kam allein auf vier Goldmedaillen sowie eine Bronzeplakette. Ebenfalls Olympiasieger wurde sein ungarischer Trainingskollege Hubert Kos, der in Paris die 200m Rücken gewann.

Aus der Riege der in dieser Saison unter Bowman trainierenden US-Schwimmer war Regan Smith die fleißigste Medaillensammlerin. Mit zwei Gold- und drei Silbermedaillen kehrt sie nach Hause zurück.

Aus zahlreichen Nationen zusammengesetzte Trainingsgruppen gibt es jedoch nicht nur in den USA: Die internationale Riege des Magdeburger Coaches Bernd Berkhahn räumten in Paris ebenfalls kräftig Medaillen ab. Je zweimal Gold und Silber sowie eine Bronzemedaille gab es. Platz sieben im Nationenmedaillenspiegel wäre das gewesen. Damit hatte die Magdeburger Trainingsgruppe in Paris genauso viele Schwimm-Olympiasieger wie ganz China.

Die Coaches im Schwimm-Medaillenspiegel bei Olympia 2024: 
 
  Land Gold Silber Bronze Ges.
1 USA 8 13 3 28
  TEAM BOWMAN 8 7 4 19
2 Australien 7 9 3 19
3 Frankreich 4 1 2 7
4 Kanada 3 2 3 8
5 Ungarn 3 1 1 5
6 China 2 3 7 12
  TEAM BERKHAHN 2 2 1 5
7 Italien 2 1 3 6
8 Schweden 2 - - 2
9 Großbritannien 1 4 - 5
10 Deutschland 1 1 1 3

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*Bowman coachte bis zum Frühjahr das Collegeteam der Arizona State University. Nachdem seine Crew US-Meister bei den Herren geworden war, gab der Erfolgcoach seinen Wechsel an die Universität von Texas bekannt, wohin ihm einige seiner Athleten folgten. An Bowmans Stelle übernahm Herbie Behm die Rolle als Chef-Coach in Arizona. Die Olympiaerfolge der dort verbliebenen Athleten sind also auch ihm anzurechnen.