Mit der Silbermedaille über die 10km hat Oliver Klemet dem deutschen Schwimmteam einen glänzenden Abschluss der Olympischen Spiele 2024 in Paris beschert. Das Ergebnis war auch das Resultat einer taktischen und kämpferischen Meisterleistung.
„Wir haben im Vorfeld gut analysiert, wo man auf dieser Strecke wie schwimmen muss. Das hat sich ausgezahlt“, erzählt der 22-Jährige nach seinem Silber-Coup in der Seine. Das ungewöhnliche Freiwasserrennen im Fluss forderte den Athleten alles ab. Besonders wenn es auf dem Rückweg einer jeden Runde entgegen der Strömung ging, durfte man den Anschluss zu den Vorderleuten nicht verlieren, denn Zeit auf diesem Kurs wieder aufzuholen, war so gut wie unmöglich.
„Er ist sehr intelligent geschwommen. Am Anfang vielleicht noch einen Tick zu zurückhaltend, aber dann hat er sich von Runde zu Runde gesteigert und war sehr geschickt an den Punkten, wo es technische und taktische Anforderungen gab", lobte so auch Klemets Trainer Bernd Berkhahn, dessen Athletinnen Sharon van Rouwendaal (Niederlande) und Moesha Johnson (Australien) tags zuvor bereits Gold und Silber aus der Seine gefischt hatten.
„Ich musste weiter nach vorn kommen, weil ich nicht glücklich damit war, als Vierter in die letzte Runde zu gehen. Ich habe dann einfach ein bisschen mehr Druck auf die Hand gegeben und, wie ich finde, auch den besseren Weg genommen", so Klemet, der in der vergangenen Woche bereits im Becken über die 400m im Finale gestanden hatte. Dort sind im Vergleich zum Freiwasser deutlich höheren Geschwindigkeiten gefordert, auf die der in Magdeburg trainierende Frankfurter ebenfalls geschult ist. Diese Vielseitigkeit machte auch heute den Unterschied.
"Ich glaube, mein Vorteil war einfach, dass ich mit einer der Schnellsten hier bin, sowohl was die Grundgeschwindigkeit angeht, als auch die Endgeschwindigkeit“, erklärt Klemet und sein Coach stimmt zu: "Am Ende hat er seine Geschwindigkeit ausgespielt. Wir haben in der Vorbereitung viel gesprochen, dass er da mehr an sich und seine Stärken glauben soll. Das ist ein tolles Ergebnis.“
Für Klemet, der bereits bei der WM im vergangenen Jahr mit Bronze über die 10km glänzte, ist das Olympiasilber der bisher größte Erfolg seiner Karriere und die Bestätigung, dass er im Freiwasser nun zur absoluten Weltklasse gehört. „Das ist ein Traum, hier eine Medaille zu gewinnen", freut sich der Kraulspezialist. "Nach dem WM-Bronze im letzten Jahr hat man dann schon realisiert, dass das Ziel, eine Medaille bei Olympia zu gewinnen, möglich ist. Ich bin unglaublich zufrieden!"
Mehr zum Verlauf des Rennens, in dem Klemets Teamkollege Florian Wellbrock auf Platz acht schwamm, gibt es hier --> Olympia-SILBER! Oliver Klemet sorgt für Sensation im Freiwasser
Die Schwimm-Wettbewerbe der Olympischen Spiele gehen damit so zu Ende, wie sie begonnen haben: Mit einer Medaille für das deutsche Team. Insgesamt drei Plaketten gab es in Paris. Vor der heutigen Silbermedaille von Klemet hatte Lukas Märtens Gold über die 400m Freistil geholt und Isabel Gose Bronze über die 1500m beigesteuert. Bemerkenswert: Alle Drei trainieren in einer Trainingsgruppe.
Im Schwimm-Medaillenspiegel der Olympischen Spiele schafft es das deutsche Team damit unter die Top Ten. Das komplette Ranking gibt es hier --> Der finale Medaillenspiegel | Schwimmen bei Olympia 2024 in Paris | Becken + Freiwasser
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