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(07.06.2024) Bei den Olympischen Spielen in Tokio sorgte 2021 die Südafrikanerin Tatjana Schoenmaker mit ihrem Triumph über die 200m Brust und der Silbermedaille über die 100m-Strecke für eine der großen Sensationen. Dass es im Land am Kap der guten Hoffnung noch weitere vielversprechende Brustschwimmerinnen gibt, stellte seitdem auch ihre Nationalteamkollegin Lara van Niekerk unter Beweis. Sie wollte eigentlich in Paris ebenfalls nach Olympischem Edelmetall greifen - doch daraus wird nun wohl nichts.

Obwohl van Niekerk mehrfach die geforderte Olympianorm (1:06,79) über die 100m Brust unterboten hatte, wurde sie vom südafrikanischen Verband nicht für die Spiele in Paris nominiert. "Ich habe mich bei zwei Gelegenheiten qualifiziert, doch aus Gründen, die nicht in meiner Macht stehen, zählten die Zeiten nicht", schreibt van Niekerk auf ihrem Instagram-Account. Es breche ihr das Herz, nicht bei den Olympischen Spielen starten zu dürfen.

Warum genau ihre Leistungen von 1:06,65 und 1:06,74 Minuten, die sie bei Wettkämpfen in Südafrika 2023 ins Becken gebracht hatte, nicht für die Qualifikation gewertet werden, geht aus ihren Worten nicht hervor. Einheimische Medien berichten jedoch, der nationale Verband habe es versäumt, die Wettkämpfe beim Weltverband als offizielle Qualifikationsevents für Paris 2024 registrieren zu lassen - durchaus überraschend angesichts dessen, dass einer der Wettkämpfe die dortigen nationalen Meisterschaften waren. Beide Leistungen tauchen auch in den offiziellen Bestenlisten des Weltverbandes auf.

Da van Niekerk, somit in der Annahme, sie habe ihre Norm bereits sicher, in diesem Jahr nicht noch einmal schneller war, scheint ihr Traum von Paris tatsächlich geplatzt zu sein. Dass sie auf der internationalen Bühne mitmischen kann, zeigte die 21-Jährige unter anderem jeweils über die 50m Brust mit dem Vize-Titel bei der Kurzbahn-WM 2022 und Bronze bei der Langbahn-WM im selben Jahr.

Bild: Symbolfoto