(04.02.2024) Auch am zweiten Tag der Freiwasser-Wettkämpfe bei den Schwimm-Weltmeisterschaften in Doha konnten die deutschen Athleten nicht in die Vergabe der vorderen Plätze eingreifen. Mit den Magdeburger Trainingskollegen Oliver Klemet und Florian Wellbrock waren die Gewinner der Bronze- bzw. Goldmedaille der zurückliegenden WM von Fukuoka am Start, die entsprechend dieser Platzierungen auch schon für die Spiele in Paris vorqualifiziert sind. Heute jedoch reichte es nicht für ähnliche Resultate:

Klemet hatte zwar zu Beginn der letzten Runde gerade Anschluss an die Führenden hergestellt, konnte diese Platzierung aber nicht halten und wurde in 1:48;32,3 Stunden Elfter. Wellbrock lag bis Mitte der fünften Runde noch sehr aussichtsreich in der Spitzengruppe, musste dann aber die Konkurrenz ziehen lassen und landete in 1:49:59,0 Stunden auf dem 29. Rang. Beide werden am Mittwoch über die halbe Distanz die Möglichkeit haben, ein besseres Resultat einzufahren.

Vor allem die rauen Bedingungen mit kräftigen Wellen und Wassertemperaturen von unter 20°C machten dem Olympiasieger Wellbrock zu schaffen. "Nach der vierten Runde hat Flo gemerkt, dass er Krämpfe bekommt. Die Temperatur hat ihn dann schon eingeschränkt", so Wellbrocks Trainer Bernd Berkhahn nach dem Rennen. Auf den letzten Runden habe Welbrock nicht noch einmal angreifen können und das Rennen auslaufen lassen.

Mit Blick auf die bevorstehenden Olympischen Spiele war das heutige Rennen immerhin ein wichtiger Erkenntnisgewinn: "In Richtung Paris müssen wir noch mehr mit kaltem Wasser machen, denn die Seine wird auch nur zwischen 18 und 19 Grad haben”, meinte Berkhahn. “Wir haben die niedrige Temperatur auch trainiert, zwar nie über zwei Stunden, weil man die Gesundheit nicht gefährden will, aber da hat Florian eigentlich nicht so große Probleme gehabt."

Die Medaillen gingen heute an den amtierenden Vize-Weltmeister und –Olympiasieger Kristóf Rasovszky (1:48:21,2), den Franzosen Marc-Antoine Olivier (1:48:23,6) und Hector Pardoe (1:48:29,2) aus Großbritannien. Der Ungar Rasovszky, für den der heutige seinen ersten großen Titel über die olympische Strecke darstellte, war dabei der einzige Übrigbleibende der Führungsgruppe, die auf der letzten von sechs Runden völlig auseinanderfiel. Nutznießer davon wurden so auch Olivier und Pardoe, die zwischenzeitlich nicht zur Spitze des Feldes gehört hatten.

Für Spannung sorgte auch die Vergabe der weiteren Olympiatickets über diese Strecke, und das, obwohl der Hauptdarsteller gar nicht angetreten war – Gregorio Paltrinieri aus Italien hatte im Vorfeld überraschend auf seinen Startplatz in Doha verzichtet und diesen seinem Landsmann Dario Verani überlassen. Paltrinieri jedoch ist bisher noch nicht im Freiwasser für Olympia qualifiziert und hatte Berichten zufolge mit Verani vereinbart, dass dieser ihm, so er unter die besten 13 komme und damit den zweiten Quotenplatz für den Verband erschwimmen sollte, dennoch den Start im Sommer überlassen werde. Da der Verband diese Regelung ebenfalls bestätigte und der Ersatzmann als Achter die Bedingung des Weltverbandes erfüllte, könnte Paltrinieris etwas gewagter Plan doch aufgegangen sein. Wir dürfen in jedem Fall gespannt sein, welche Athleten in Paris an den Start gehen. Der Schwimm-Weltverband will in Kürze bekanntgeben, welche Aktiven für ihre Nationen Olympiaquotenplätze erschwommen haben.

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Bild: Archiv

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