(19.11.2023) Die Deutschen Kurzbahnmeisterschaften 2023 sind vorüber und damit steht auch fest, wer die letzten Empfehlungen für eine Nominierung zur Kurzbahn-EM 2023 abgeben konnte. Besonders der Hannoveraner Sven Schwarz schwamm sich dafür in den Fokus.
Nach seinem gestrigen Erfolg über die 800m Freistil sicherte er sich heute über die 400m Freistil in 3:42,90 Minuten und damit neuer persönlicher Bestzeit seinen zweiten Titel. Deutlich dahinter und mit 4,5 Sekunden Rückstand kam Henning Mühlleitner (3:47,26) ins Ziel. Die Bronzemedaille ging an Simon Reinke (3:48,40) der Deutschlands Langstreckenspezialisten Florian Wellbrock (3:49,76) auf den undankbaren vierten Platz verwies. Wellbrock konnte besonders auf der zweiten Rennhälfte nicht mit der Konkurrenz mitgehen. Im JEM-/EYOF Finale siegte Maximilian Warkentin (3:53,99) vor Leo Leverkus (3:56,19). Simon Reinke von der SG Essen war im offenen Finale jedoch schneller unterwegs und sicherte sich somit den JEM-/EYOF-Titel.
Hinter Isabel Gose, die ohnehin bereits für die Kurzbahn-EM gesetzt wäre, aber auf die Teilnahme verzichtet, hatte Sven Schwarz mit seiner gestrigen Zeit über die 800m Freistil für die zweitstärkste Einzelleistung in Wuppertal gesorgt. Dies ist von Bedeutung, da der Deutsche Schwimm-Verband bis zu vier Plätze im Team für die Kurzbahn-Europameisterschaften vergeben will, die an jene Aktiven mit den punktstärksten Leistungen in Wuppertal gehen sollen.
Eine aussichtsreiche Position in diesem Ranking verschaffte sich zum Abschluss der DKM 2023 auch Marco Koch. Im letzten Brustendlauf des Wettkampfes zeigte der Altmeister, dass er weiterhin zu Deutschlands Elite gehört und auch Zeiten von internationalem Format abliefern kann. Der Frankfurter gewann seine Paradestrecke 200m Brust in 2:05,65 Minuten mit fast zwei Sekunden Vorsprung vor seinem Vereinskollegen Lucas Matzerath (2:07,43). Bronze ging an Jeremias Pock (2:07,49) von der SG Mittelfranken. Im "kleine Finale" holte sich Kenneth Bock (2:11,16) die Goldmedaille der JEM-/EYOF-Wertung. Das Podium komplettierten Emilian Hollank (2:12,05) und Melvyn Faber-Billot (2:15,74).
Koch liegt mit diesem Rennen hinter Sven Schwarz auf Platz zwei im Ranking derjenigen, die für die Kurzbahn-EM in Frage kämen und nicht bereits ihren Verzicht erklärt hatten, wie es bei Isabel Gose oder auch Florian Wellbrock der Fall war. Mit seiner Zeit ist der Routinier zudem aktuell der drittschnellste Europäer in diesem Jahr. Es bleibt nun abzuwarten, wie der DSV entscheidet, denn neben einem starken Platz in der Liste der punktbesten Leistungen, war für die EM-Nominierung im Vorfeld der DKM auch das Interpretationsspielraum zulassende Prädikat "internationale Ansprüche" genannt worden.
Im ersten Rennen des finalen Abschnittes durfte ein weiteres Mal Ramon Klenz jubeln. Über die 100m Lagen gewann er souverän in 53,47 Sekunden mit knapp einer Sekunde Vorsprung. Die weiteren Podestplätze wurden in einem hauchdünnen Rennen entschieden. Am Ende hieß der Zweitplatzierte wie schon über die 200m Schmetterling David Thomasberger (54,45). Dieser konnte sich im Anschlag gegenüber Jeremias Pock (54,48) durchsetzen, der damit heute zweimal Bronze holte. Im JEM-/EYOF Finale gewann Franz Ahnert (55,02) vor Finn Hammer (55,62) und Michael Raje (55,85).
Kurze Zeit nach dem Finale ging Klenz erneut an den Start. Über die 100m Schmetterling lieferte er eine weitere starke Zeit (51,83) ab und durfte sich am Ende über Platz drei freuen. Der Titel ging erwartungsgemäß an den südafrikanischen Superstar Chad Le Clos, der in 50,18 Sekunden an der 50 Sekunden Marke kratzte. Platz Zwei holte sich Philip Heintz (51,69), welcher seit kurzem für SC Aqua Köln startet. Das JEM-/EYOF Finale entschied erneut Franz Ahnert (53,42) vor Michael Raje (53,98) für sich. Jedoch war Victor Sanin (52,99) im offenen Finale schneller, weswegen die Goldmedaille in dieser Wertung an ihn ging.
Neben den diversen Mehrfachchampions gab es auch einen neuen deutschen Altersklassenrekord zu vermelden. Im letzten Finale der diesjährigen Deutschen Kurzbahnmeisterschaften schwamm Vincent Passek in 24,34 Sekunden auf Platz vier und stellte damit einen neuen Deutschen Altersklassenrekord für 17-Jährige auf. Das Finale entschied Marek Ulrich für sich. Über die 50m Rücken machte er in 23,76 Sekunden seinem Konkurrenten Christian Diener (23,89) einen Strich durch die Rechnung. Diener hatte die Möglichkeit nach seinen Titel über die 100 und 200 Meter Rücken das Triple perfekt zu machen. Der Deutsche Rekordhalter auf der Langbahn Ole Braunschweig schaffte es in 23,99 Sekunden ebenfalls unter 24 Sekunden zu kommen. In der JEM-/EYOF-Wertung siegte Passek mit seinem Rekord vor Noah Schötz (24,63) und David Cicero (25,20).
Die Zusammenfassung der heutigen Damenfinals gibt es hier --> Fulminantes Finale in der Oper: Weltbestzeiten für Köhler und Gose
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