(14.12.2022) Auch im zweiten Vorlauf-Abschnitt der Kurzbahn-WM in Melbourne haben die deutschen Schwimmer vor allem positive Ergebnisse eingefahren. Gleich zu Beginn ließ die gemischte 4x50m Lagenstaffel mächtig aufhorchen, als sie den top-besetzten Lauf gewann und insgesamt die zweitschnellste Zeit des Feldes ablieferte:
Ole Braunschweig (23,29), Anna Elendt (29,15), Marius Kusch (21,66) und Angelina Köhler (23,80) kamen zusammen auf 1:37,90 Minuten, eine Sekunde hinter dem US-Team. Kuschs Delphin-Split war dabei der schnellste des gesamten Feldes und dürfte überhaupt einer der schnellsten jemals gewesen sein. Im Endlauf wird das deutsche Quartett voraussichtlich in selber Besetzung schwimmen. Viele Topnationen jedoch würfeln gerade in dieser Staffel die Aufstellungen noch einmal mächtig durcheinander, sodass ein spannendes Finale garantiert ist. Der deutsche Rekord jedenfalls ist nur noch sieben Hundertstel entfernt.
Anna Elendt war dann später im Abschnitt über die 100m Brust erneut im Wasser und sicherte sich in 1:04,53 Minuten souverän als Sechste das Weiterkommen. Die Schnellste am Morgen war die Litauerin Ruta Meilutyte (1:03,81), die im Weltcup-Circus des Herbstes die kurzen Bruststrecken dominiert hatte und auch in Melbourne als Topfavoritin gelten muss.
Bei den Herren konnte der Frankfurter Lucas Matzerath über dieselbe Strecke sein Halbfinal-Ticket buchen und schlug nach 57,22 Sekunden mit neuer Bestzeit auf Platz acht an. Die schnellste leistung des Morgens kam vom Langbahn-Weltmeister Niccolò Martinenghi, der mit 56,60 Sekunden auch den Olympiasieger Adam Peaty (56,81 - 4.) hinter sich ließ. Letzterer absolvierte damit seinen ersten Einzelstart seit seinem etwas missratenen Sommer und scheint wieder in die Spur gefunden zu haben.
Kein Halbfinale wird es hingegen für Josha Salchow geben, der über die 100m Freistil einen geteilten 19. Platz (47,11) erreichte. Mit seiner Bestzeit vom Weltcup, die er um drei Zehntel verfehlte, wäre eine zweite Chance möglich gewesen. Ganz vorne trat mit Jordan Crooks von den Cayman-Inseln jemand in Erscheinung, der sich bisher nur auf der Yard-Bahn der US-Colleges einen Namen gemacht hat. Seine 45,61 (neuer Landesrekord) war auch für den Weltrekordler Kyle Chalmers (45,84) und das rumänische Wunderkind David Popovici (46,15 - ebenfalls neuer Landesrekord) zu schnell. Bei den Damen lieferte Siobhan Haughey (52,04) die Vorlaufbestzeit über die 100m Freistil ab und im zweiten Staffelevent des Tages, den 4x200m Freistil der Damen, wird das US-Quartett (7:42,91) auf der Favoritenbahn vier starten.
Außerdem wurde im Vorlaufabschnitt noch der letzte Gegner für Marius Kusch im Finale über die 50m Schmetterling per Ausschwimmen ermittelt: Der Este Daniel Zaitsev setze sich in starken 22,15 Sekunden gegen Ilya Kharun aus Kanada durch, der in 22,28 seinen eigenen Junioren-Weltrekord einstellte.
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