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09. November 2022

(09.11.2022) Der Weltverband FINA hat den Präsidenten des italienischen Schwimmverbandes Paolo Barelli für zwei Jahre gesperrt. Eine dementsprechende Entscheidung des Ethik-Ausschusses veröffentlichte die FINA am Dienstagabend in einer Pressemitteilung.

Bereits im September wurde Barelli, der bis Anfang dieses Jahres auch Präsident des europäischen Schwimmverbandes LEN war, von all seinen Ämtern bei der FINA vorläufig suspendiert. Nun wurde auch bekannt gemacht, welche Gründe dahinter stecken.

So wirft die FINA dem 68-Jährigen mehrere finanzielle Ungereimtheiten vor. Zum einen habe der italienische Schwimmverband rund eine halbe Million Euro an Fördermitteln vom Italienischen Olympischen Komitee geltend gemacht für Renovierungsarbeiten am Schwimmzentrum im Foro Italico in Rom, die allerdings bereits durch das Wirtschaftsministerium des Landes gedeckt wurden. Der Fall schlug auch in den italienischen Medien hohe Wellen.

Zum anderen berichtet die FINA über einen einseitigen Zusatz zum Ausrichtervertrag der Schwimm-EM 2022 in Rom zwischen dem Europäischen Schwimmverband und dem italienischen Schwimmverband, wodurch letzterer mit einem Betrag im Bereich zwischen 500.000 und 1.500.000 Euro profitiert habe. Barelli, damals Präsident beider Verbände, habe diesen Zusatz in Alleinverantwortung unterzeichnet, ohne den Vorstand des europäischen Schwimmverbandes oder dessen Schatzmeister darüber zu informieren.

Durch die zum 14. September 2022 beginnende Sperre darf Barelli ab sofort nicht mehr für die FINA oder einen ihrer Mitgliedsverbände tätig werden bzw. es ist ihm untersagt an jeglichen mit dem Schwimmsport unter dem Dach der FINA in Zusammenhang stehenden Aktivitäten teilzuhaben. Damit dürfte er auch seines Amtes als Präsident des italienischen Schwimmverbandes enthoben sein.