(29.10.2022) Beim zweiten Stop der Weltcup-Serie 2022 in Toronto hat Anna Elendt über die 200m Brust ein starkes Rennen hingelegt und landete in einem international top-besetzten Feld auf dem fünften Rang. Ihre Zeit von 2:21,33 war nicht nur rund acht Zehntel vom Podium entfernt, sondern brachte sie in Schlagdistanz zum immer noch von Caroline Ruhnau gehaltenen deutschen Rekord über diese Strecke (2:20,41).
Für Elendt war es die schnellste Zeit ihrer Karriere. Der Sieg ging an die Langbahn-Weltmeisterin Lilly King aus den USA (2:18,43). In den kommenden Tagen wird Elendt dann noch ihre Paradestrecke 100m Brust in Angriff nehmen, dieser Formtest ist jedoch zweifelsohne schon einmal gelungen.
Das mit Abstand spannendste und gleichzeitig hochklassigste Rennen des Tages wurde ganz zu Beginn des Finalabschnittes geboten: Katie Ledecky und die nun ebenfalls dauerhaft in den USA trainierende Kanadierin Summer McIntosh lagen über die 400m Freistil das ganze Rennen über quasi gleich auf und die Führung wechselte beinahe jede Wende, doch schließlich hatte die McIntosh das bessere Ende für sich und schlug nach beeindruckenden 3:52,80 Minuten an, acht Hundertstel vor Ledecky. Das bedeutete für sie einen neuen Landes-, Veranstaltungs- und Junioren-Weltrekord für die 16-Jährige.
Bis vorgestern wäre es sogar ein neuer Weltrekord gewesen, doch diesen hatte sich am Donnerstag die Chinesin Li Bingjie in 3:51,30 Minuten geschnappt. McIntosh und Ledecky reihen sich nun in der Liste der schnellsten Schwimmerinnen aller Zeiten an zweiter und dritter Stelle ein. In der kommenden Woche gibt es beim Weltcup-Abschluss in Indianapolis noch einmal die Gelegenheit, nachzulegen.
Ebenfalls Landesrekord sprintete in der Nacht zu Samstag die Polin Kasia Wasick, die ihre Marke aus Berlin über die 50m Freistil noch ein wenig drücken konnte und das Finale in 23,27 Sekunden – fast eine halbe Sekunde vor dem Feld – gewann.
Bei den Herren gab es ebenfalls starke Leistungen zu bestaunen: Chad Le Clos – seit neuestem Wahlfrankfurter – bestätigte seine herausragende Form und blieb auf den 100m Schmetterling erneut unter 49 Sekunden. Vor allem bei der letzten Wende konnte er sich von der Konkurrenz absetzen und siegte in 48,88 Sekunden. Gleichfalls deutlich fiel der Sieg des Amerikaners Shaine Casas über die 200m Rücken aus, seine 1:48,99 Minuten war fast zwei Sekunden schneller als die Zeit des zweitplatzierten Polen Kacper Stokowski (1:50,76). Zudem gewann Casas die 100m Lagen in 51,03 Sekunden.
Nach dem, was bereits am ersten Wettkampftag geboten wurde, dürfen wir in den kommenden Abschnitten wohl allemal auf weitere Spektakel freuen.
Die weiteren Sieger am Samstag:
- 400m Freistil (m): Matt Sates (RSA) - 3:37,52
- 50m Rücken (w): Maggie McNeil (CAN) - 25,96
- 200m Schmetterling (w): Kelly Pash (USA) - 2:03,61
- 100m Brust (m): Nic Fink (USA) - 56,39
- 50m Freistil (m): Dylan Carter (TTO) - 20,91
- 100m Lagen (w): Beryl Gastaldello (FRA) - 57,97