(15.10.2022) Seit zehn Jahren führt auf den langen Kraulstrecken der Damen kaum ein Weg vorbei an Katie Ledecky. Von ihren Weltrekorden über die 800m und 1500m Freistil sind die Konkurrentinnen meilenweit entfernt - zumindest auf der Langbahn. Im 25m-Becken hingegen machte sich die US-Amerikanische Starschwimmerin bisher rar. Das könnte sich demnächst ändern, denn Ledecky gehört zum Aufgebot des Heimteams beim Kurzbahn-Weltcup in Indianapolis.
Vom 3. bis 5. November bildet das Meeting in "Indy" den Abschluss der FINA Weltcup-Serie 2022. Neben Ledecky werden auch weitere US-Stars wie Michael Andrew, Bobby Finke, Lilly King oder auch Ryan Murphy an den Start gehen, doch die Auftritte der 25-jährigen Ausdauerlegende dürften besonders spannend werden.
Auf der Kurzbahn war Ledecky bisher nur ein einziges Mal bei einem Top-Event im Einsatz. Bei der International Swimming League im Jahr 2019 schwamm sie über die 400m Freistil mit einer Leistung von 3:54,06 Minuten auf Anhieb bis auf wenige Hundertstel an den Weltrekord (3:53,92) heran. Über ihre Paradestrecken 800 und 1500m Freistil hingegen gibt es bisher noch keine einzige international registrierte Zeit der Star-Schwimmerin.
Schade für Ledecky: Über die 1500m Freistil wird das wohl auch weiterhin so bleiben, denn diese Strecke wird beim Meeting in Indianapolis bei den Damen gar nicht angeboten. Aufgrund des straffen Zeitplans werden an den jeweils drei Wettkampftagen bei den einzelnen Weltcups nicht alle Kurzbahn-Strecken geschwommen, sondern das Programm wechselt von Meeting zu Meeting. Damit hat Ledecky in Indianapolis keine Chance, den Weltrekord anzugreifen, der derzeit in 15:18,01 Minuten von Sarah Wellbrock gehalten wird. Dass Ledecky das Zeug hätte, diese Bestmarke gehörig zum Wackeln zu bringen, zeigt ein Blick auf ihren Langbahn-Weltrekord: Dieser steht bei 15:20,48 Minuten ist also nur knapp zweieinhalb Sekunden langsamer als Wellbrocks Hausmarke im kurzen Becken.
Trotzdem könnte es schnell werden: Immerhin kann Katie Ledecky beim Heim-Weltcup ihr Können über die 400 und 800m Freistil zeigen. Dass sie auf der 400m-Strecke auch im 25m-Becken schnell ist, war wie erwähnt schon bei der ISL 2019 zu sehen. Über die 800m Freistil dürfte die US-Amerikanerin die Marke von 8 Minuten in den Blick nehmen. Mit Mireia Belmonte (7:59,34) aus Spanien und der Chinesin Wang Jianjiahe (7:59,44) gelang es bisher nur zwei Frauen, diese Schallmauer zu durchbrechen. Auch auf dieser Strecke lässt Ledeckys Langbahnweltrekord von 8:04,79 Minuten vermuten, dass sie in der Lage sein dürfte, sich an die Spitze dieses Rankings zu setzen. Erst bei der WM in Budapest stellte sie vor wenigen Monaten zudem mit ihrem Goldrennen über die 800m Freistil in 8:08,04 Minuten mal wieder ihre Dominanz unter Beweis. Wir dürfen nun gespannt sein, ob sie diese auch auf der Kurzbahn zeigen kann.