(06.10.2022) Der ungarische Schwimmverband hat bekanntgegeben, dass man für die Mitte Dezember in Melbourne angesetzten Weltmeisterschaften auf der Kurzbahn nur ein Mini-Team entsenden werde, das aus Szebastián Szabó und Zsuzsanna Jakabos bestehen soll.
Die Gründe für dieses kleine Kontingent sind dabei zweierlei: Zum einen verweist man auf die durch die kommenden WM-Ausgaben stark verzerrten Saisonabläufe und die dieses Jahr somit letztmalig vor Olympia 2024 bestehende Möglichkeit einer geordneten Vorbereitung. Zum anderen spielen im Zuge der Energiepreiskrise auch schlicht Kostengründe eine Rolle. An anderer Stelle hatte der Verband auf die Schwierigkeiten für den ungarischen Schwimmsport als Ganzes hingewiesen und die nicht ganz unerheblichen Reise- und Unterbringungskosten übernimmt für die beiden Nominierten komplett die FINA, sodass keine weiteren Belastungen entstehen. Andernfalls hätte man wohl gar keine Athleten entsenden können.
Trotz des Mini-Teams könnte es für Ungarn bei der Kurzbahn-WM Medaillen geben. Insbesondere Szabó ist ein ausgewiesener Spezialist auf der 25m-Bahn: Er gewann bei der letzten EM drei Goldmedaillen und hält den Weltrekord über die 50m Schmetterling in 21,75 Sekunden – eine Marke, die er sich mit dem Brasilianer Nicholas Santos teilt, der sie wiederum einst Steffen Deibler (21,80) entrissen hatte und ebenfalls in Australien am Start stehen wird. Auch die erfahrene Zsu Jakabosz hat in der Vergangenheit mehrfach auf europäischer Ebene Edelmetall auf der kurzen Bahn erringen können.
Übrigens bedeutet diese Nominierungsentscheidung auch, dass Katinka Hosszú eine Gelegenheit weniger haben wird, ihre Zielsetzung von insgesamt 100 Medaillen bei internationalen Großereignissen zu erreichen. Somit wird es in diesem Jahr bei ihren bereits beeindruckenden 97 Plaketten bleiben müssen.