(02.10.2022) Eine feste Größe der deutschen Schwimm-Nationalmannschaft verabschiedet sich. Der mehrfache Olympiateilnehmer und aktuelle Deutsche Rekordhalter Jacob Heidtmann hat seine Karriere beendet.
"Nach 20 Jahren im Schwimmsport, 11 Jahren in der Nationalmannschaft und unzähligen wunderschönen wie auch lehrreichen Erlebnissen ist für mich nun die Zeit gekommen, die Schwimmbrille an den Nagel zu hängen", erklärte der gebürtige Pinneberger am Wochenende via Social Media.
Heidtmann glänzte unter anderem 2018 bei den Europameisterschaften in Glasgow mit dem Titel in der gemischten 4x200m Freistilstaffel. Eine Sternstunde in der Karriere des 27-Jährigen war auch sein WM-Debüt 2015, bei dem er als Fünfter im Finale über die 400m Lagen den noch immer gültigen Deutschen Rekord von 4:12,08 Minuten aufstellte.
Zuletzt war Heidtmann bei den Olympischen Spielen 2021 in Tokio für das deutsche Team im Einsatz. In einem starken Feld über die 400m Lagen kratzte er hier in 4:12,09 Minuten noch einmal an seinem nationalen Rekord und schwamm zudem mit der 4x200m Freistilstaffel ins Finale.
"Nachdem der Weg zu meinen zweiten Olympischen Spielen vorbei war und ich in Tokio mit jeder Menge Spaß und Hingabe auf der weltgrößten Bühne schwimmen durfte, spürte ich in der Zeit danach nicht mehr dieses Feuer in mir, mit dem ich einst für diesen Sport gebrannt habe So nahm ich mir eine bewusst lange Auszeit und versuchte, Stück für Stück den Spaß am Schwimmen wieder zu finden", schreibt er nun mit etwas Abstand. Seine Leidenschaft für den Schwimmsport sei zwar nicht erloschen. "Doch verfolgte ich immer den Leitsatz, dann aufzuhören, wenn der Spaß nicht mehr meine größte Motivation ist."
Dies ist nun der Fall. Jacob Heidtmann schwingt sich auf zu neuen Ufern und zieht Bilanz seines zurückliegenden Jahrzehnts auf der internationalen Bühne: "Nun blicke ich zurück auf drei WM-Finals, einen Deutschen Rekord, einen Europameistertitel und zwei Olympische Spiele und kann sagen: Ich bin zufrieden."