(23.08.2022) Mit neun Medaillen kehren die deutschen Schwimmer von den Europameisterschaften aus Italien zurück. Zuvor hatten sie in diesem Jahr bereits mit neun Medaillen bei den Weltmeisterschaften geglänzt - an fünf Stück davon hatte Florian Wellbrock seinen Anteil. Der Olympiasieger hat sich mittlerweile einen festen Platz im Kreis der internationalen Elite erarbeitet - Deutschland hat wieder einen großen Schwimmstar. Doch überstrahlt der "Wellbrock-Effekt" die Defizite, die der deutsche Schwimmsport im internationalen Vergleich hat? Im Interview in der kommenden Herbstausgabe des swimsportMagazine haben wir mit ihm darüber gesprochen.
"Natürlich hatten wir eine für den Verband erfolgreiche Weltmeisterschaft", blickt Florian Wellbrock darin auf die WM im Juni zurück. "Aber wenn man sich anschaut, wo beim Beckenschwimmen die Medaillen herkamen, dann waren das Lukas Märtens und ich aus Magdeburg und Anna Elendt, die gar nicht in Deutschland trainiert, sondern in den USA. Also es ist nicht so, dass sich auf einmal neue Vereine oder Standorte hervorgetan hätten. Daher würde ich ungern von einem Aufwind sprechen."
Zwar gab es bei den Europameisterschaften endlich auch wieder Medaillen auf den 50m-Strecken, doch gerade im Sprintbereich ist die internationale Elite oft noch ein ganzes Stück entfernt. "Es ist ja nicht so, dass wir bei über 80 Millionen Einwohnern in Deutschland keine Leute haben, die schnell schwimmen können", meint Wellbrock mit Blick auf die Sprintkollegen. Die Talente gäbe es mit Sicherheit, so seine Einschätzung. Doch sie würden entweder nicht entdeckt oder bekämen nicht die Rahmenbedingungen, damit sie die entscheidenden Schritte nach vorn machen könnten. Es sei daher nicht verwunderlich, wenn sich - so wie in den vergangenen Jahren zu beobachten - Talente anders orientieren und zum Beispiel den Weg in die USA nehmen.
Auf den langen Strecken kann man genau das Gegenteil beobachten. An Wellbrocks Heimatstandort in Magdeburg haben sich mittlerweile ein ganze Reihe an internationalen Ausdauer-Assen eingefunden. "Man kann schon sagen, dass wir uns hier in Magdeburg ein Langstrecken-Mekka aufgebaut haben. Wir haben all das zu bieten, was sich ein Langstreckler wünscht", erzählt Wellbrock im Interview.
Das komplette Gespräch mit dem Starschwimmer, in dem er auch erklärt, wie er Gegner wie den US-Amerikaner Bobby Finke in Schach halten will und über seine Zusammenarbeit mit Coach Bernd Berkhahn spricht, erwartet euch in der kommenden Ausgabe des swimsportMagazine. Noch bis Sonntag gibt es das Heft zum Abo-Vorteil unter www.swimsport-abo.de
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