Videotipp
25. Juni 2022

(25.06.2022) Es war einer der großen Aufreger des letzten Tages bei den Beckenwettbewerben der Schwimm-WM 2022: Obwohl der US-Amerikaner Justin Ress im Finale über die 50m Rücken als Erster angeschlagen hatte, durfte er sich (zunächst) nicht die Goldmedaille um den Hals hängen lassen. Der Spitzensprinter wurde disqualifiziert - zu unrecht, wie das Kampfgericht später entschied.

In 24,12 Sekunden hatte Ress die Hand in einem packenden Finale hauchdünne zwei Hundertstel vor seinem Teamkollegen Hunter Armstrong an der Wand. Doch nach bangem Warten blinkte hinter seinem Namen auf der Anzeigetafel das verhasste "DSQ" auf. 

Laut Kampfgericht soll Ress beim Anschlag komplett unter Wasser gewesen sein. Dies ist laut Regelwerk jedoch nicht zulässig. Damit rückte sein Teamkollege Armstrong auf den Goldrang. Der Pole Ksawery Masiuk wurde als Silbergewinner vor dem Italiener Thomas Ceccon geführt. Das Trio stand wenig später auch bei der Siegerehrung auf dem Podium und bekam die Medaillen überreicht.

Doch diese durften sie nur kurz behalten. Hinter den Kulissen hatte das US-Team Einspruch gegen die Entscheidung des Kampfgerichts eingelegt und nach Studium der Videobilder wurde diesem tatsächlich stattgegeben. Ress war nun also doch Weltmeister! Auch für den deutschen Finalisten Ole Braunschweig bedeutete das ein Hin- und Her: Er hatte als Siebter angeschlagen, wurde dann als Sechster geführt und rutschte etwa eine Stunde später wieder auf Rang sieben.

Dass man trotz des Einspruchs nicht mit der Siegerehrung gewartet hatte, führte zu einem Kuriosum am Ende des Finalabschnitts. Als die Halle bereits nahezu leer war, wurde eine zweite Siegerehrung durchgeführt, diesmal nur mit Jusin Ress. Zum Abschluss einer Achterbahn der Gefühle durfte er allein auf dem Podium stehen und bekam dann doch noch seine Goldmedaille.

Mehr zu den heutigen WM-Finals gibt es hier: Lagenherren schwimmen zum WM-Abschluss in Medaillennähe

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