(24.06.2022) Was für eine Dominanz! Zum fünften Mal in Folge hat Katie Ledecky die 800m Freistil bei Schwimm-Weltmeisterschaften für sich entschieden. Auf dem Weg zum Titel in Budapest zeigte sie heute eine beeindruckende Vorstellung.
Von Beginn an ließ die US-Amerikanerin der Konkurrenz keine Chance und schwamm Zug um Zug weiter davon. In 8:08,04 Minuten holte Ledecky mit der fünftbesten Leistung aller Zeiten ihr viertes Gold in Ungarn - und hatte dabei unglaubliche zehn Sekunden Vorsprung auf den Rest des Feldes.
Unter den Verfolgerinnen war mit Isabel Gose auch die einzige deutsche Finalteilnehmerin des heutigen Tages. In 8:23,78 Minuten landete die Magdeburgerin in ihrem dritten Endlauf der Schwimm-WM 2022 auf dem sechsten Platz. Dabei fehlte Gose gar nicht allzu viel zu den Medaillengewinnerinnen. Die Podestplätze hinter Ledecky belegten Kiah Melverton (8:18,77) aus Australien und die Italienerin Simona Quadarella (8:19,00).
Einen historischen Erfolg feierte heute auch Sarah Sjöström. Nachdem sie sich gestern noch mit Silber über die 100m Freistil zufrieden geben musste, lieferte sie heute über die 50m Schmetterling ein gewohnt dominantes Rennen ab. In 24,95 Sekunden sicherte sich die 28-Jährige ihren vierten WM-Titel in Folge über diese Strecke. Außer ihr gelang es bisher keiner anderen Frau jemals unter 25 Sekunden zu schmettern. Unglaublich eng ging es im Kampf um die weiteren Medaillen zu. Melanie Henique aus Frankreich holte sich in 25,31 Sekunden nur eine Hundertstel vor der Chinesin Zhang Yufei die Silberplakette.
In den weiteren Finals des Tages waren vor allem die Sprinter gefragt. Bei den zurückliegenden Weltmeisterschaften 2019 war es am siebten Wettkampftag Caeleb Dressel gelungen, das Triple über die 50m Freistil, 100m Schmetterling und 4x100m Freistil mixed innerhalb von weniger als zwei Stunden zu holen. Doch nachdem der US-Star seinen WM-Auftritt in Budapest abbrechen musste, bot sich heute die große Chance für seine Konkurrenten.
Diese nutzte im Finale über die 100m Schmetterling überlegen Kristof Milak, der mit seinem zweiten Titel der Woche für tosenden Jubel beim Heimpublikum sorgte. In 50,14 Sekunden war er satte acht Zehntel schneller als Naoki Mizunuma aus Japan. Bronze ging an den Kanadier Joshua Liendo (50,97), der nur knapp vor dem US-Sprinter Michael Andrew (51,11) anschlug. Einen starken sechsten Platz belegte der Österreicher Simon Bucher (51,28), Noe Ponti aus der Schweiz musste sich mit Rang acht zufrieden geben.
Michael Andrew und Joshua Liendo waren zuvor bereits im Finale über die 50m Freistil am Start, hier konnte aber der US-Amerikaner auf dem Podest stehen. In 21,41 Sekunden holte Andrew Silber hinter dem neuen Weltmeister, Ben Proud (21,32) aus Großbritannien. Zu Bronze sprintete auf der Außenbahn der Franzose Maxime Grousset (21,57), der gestern erst durch ein Ausschwimmen ins Finale gerutscht war.
In der gemischten 4x100m Freistilstaffel wurde Dressel und seinen US-Amerikanern nicht nur der Titel sondern auch der Weltrekord abgenommen. In 3:19,38 Minuten unterbot das Quartett aus Australien die bisherige Bestmarke um zwei Hundertstelsekunden. Dahinter führte der zum dritten Mal am heutigen Abend schwimmende Joshua Liendo die Staffel aus Kanada (3:20,61) zu Silber vor den USA (3:21,09). Überragend bei den Kanadiern schwamm auf der Schlussposition Penny Oleksiak, die mit ihrem Split von 52,11 Sekunden noch die Konkurrenz aus den USA abfangen konnte.
Gesprintet wurde am Freitag auch über die 200m Rücken der Damen, nämlich auf den letzten Metern in Kampf um Gold. Die Australierin Kaylee McKeown und Pheobe Bacon aus den USA lieferten sich hier ein Herzschlag-Finish. Nach 2:05,08 Minuten hatte die Olympiasiegerin McKeown ihre Hand am Ende vier Hundertstel eher an der Wand. Bronze hing dahinter an die zweite US-Amerikanerin im Feld, Rhyan White (2:06,96).
Nur noch ein Finaltag steht damit bei den Schwimm-Weltmeisterschaften auf dem Programm. Auch das deutsche Team wird hier dabei sein. Nachdem sich am Vormittag bereits Florian Wellbrock und Lukas Märtens in den Endlauf über die 1500m Freistil schwammen, zogen am Nachmittag Anna Elendt (50m Brust) und Ole Braunschweig (50m Rücken) nach. Mehr zu den Halbfinals gibt es hier: Anna Elendt und Ole Braunschweig sprinten in die WM-Finals
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