(22.06.2022 | Bild: ISL) Die Youngsters haben dem fünften Finalabend der Schwimm-Weltmeisterschaften in Budapest ihren Stempel aufgedrückt. Zwei Teenager mit Superstar-Potential standen heute ganz oben auf dem Podest.
Für Jubel beim Team Kanada sorgte die erst 15-jährige Summer McIntosh und das gleich doppelt. Über die 200m Schmetterling sicherte sie sich zunächst den Titel in 2:05,20 Minuten überraschend klar mit fast einer Sekunde Vorsprung auf die US-Amerikanische Olympiadritte Hali Flickinger (2:06,08). Bronze ging an Zhang Yufei (2:06,32) aus China. McIntosh verbesserte damit ihren erst im Halbfinale aufgestellten Junioren-Weltrekord.
Als ob die 200m Schmetterling nicht anstrengend genug sind, war McIntosh am Ende des Abschnitts als Startschwimmerin der kanadischen 4x200m Freistilstaffel noch einmal im Einsatz und verhalf dem Quartett zu Bronze. In 1:54,79 Minuten lieferte sie hier eine Hammerleistung ab, die im Einzel die Goldmedaille über die 200m Freistil bedeutet hätte. Doch über diese Strecke war McIntosh in Budapest nicht gemeldet. Am Ende mussten ihre Teamkolleginnen die Staffeln aus den USA (7:41,45) und Australien (7:43,86) noch vorbeiziehen lassen. Beim Team USA glänzte Katie Ledecky an der ungewohnten dritten Position mit dem schnellsten Split des Feldes: 1:53,67 Minuten! Auch sie war im Einzel in Budapest nicht über die 200m Freistil dabei.
Dass sie das Prädikat "Weltspitze" verdient, hatte Summer McIntosh bereits im vergangenen Jahr bei den Olympischen Spielen in Tokio mit Rang vier in der langen Kraulstaffel angedeutet. In dieser Saison nun zeigt sie ihre volle Vielseitigkeit. In Budapest hatte McIntosh bereits über die 400m Freistil Silber Silber geholt. Am letzten Wettkampftag wird sie zudem mit der schnellsten Vorleistung des Feldes über die 400m Lagen an den Start gehen. Noch ist ihre Medaillenjagd also nicht beendet.
Auch der Rumäne David Popovici hat in Budapest bereits für Schlagzeilen gesorgt. Über die 200m Freistil sicherte er sich mit der schnellsten Leistung des zurückliegenden Jahrzehnts den Titel. Heute zeigte der 17-Jährige, dass er auch das notwendige Quäntchen Glück auf seiner Seite hat. Im unglaublich engen Finale über 100m Freistil schlug der Youngster in 47,58 Sekunden nur sechs Hundertstel vor dem Franzosen Maxime Grousset an. Nur weitere 13 Hundertstel dahinter sicherte sich der 19-jährige Kanadier Joshua Liendo (47,71) die Bronzemedaille im Kampf gegen einen weiteren Teenager, den erst 17-jährigen Chinesen Pan Zhanle (47,79).
Titel Nummer zwei in Budapest gab es auch für den Franzosen Leon Marchand. Über die 200m Lagen triumphierte der 20-Jährige in 1:55,20 Minuten vor Carson Foster (1:55,71) aus den USA und dem Japaner Daiya Seto (1:56,22). Marchand hatte bei der WM 2022 schon die 400m Lagen in beeindruckender Weise gewonnen und Silber über die 200m Schmetterling geholt. Mit Blick auf die Olympischen Spiele in zwei Jahren dürfte er viele Hoffnungen in der Gastgebernation wecken.
Summer McIntosh war nicht die einzige Kanadierin, die sich heute zur Weltmeisterin krönte. Über die 50m Rücken entschied ihre Teamkollegin Kylie Masse in 27,31 Sekunden ein Herzschlagfinale gegen die US-Amerikanerin Katharine Berkoff (27,39) und die Französin Analia Pigree (27,40) für sich. Mitglieder des deutschen Teams waren in den heutigen Finals nicht mit dabei.
Die Zusammenfassung der heutigen Halbfinals gibt es in Kürze auf www.swimsportnews.de
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