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27. April 2022

(27.04.2022) Der erste Finalabschnitt der US-Trials für die Schwimm-Weltmeisterschaften ist Geschichte und die Schwimmerinnen und Schwimmer in Greensboro wussten nicht zu enttäuschen. Für die Leistung des Tages sorgte mal wieder Katie Ledecky.

Die Star-Schwimmerin gewann mit bekannt dominanter Manier die 800m Freistil in 8:09,27 Minuten mit über acht Sekunden Vorsprung vor der Zweitplatzierten Leah Smith (8:17,52). Dies ist Ledeckys schnellste Zeit seit 2018 und zudem auch eine neue Weltjahresbestzeit. Insgesamt ist es die sechstschnellste Zeit in Ledeckys Karriere und damit auch die sechstbeste Leistung der Schwimm-Geschichte in diesem Event. Zum Vergleich: Bei den Olympischen Spielen holte sie sich in 8:12,57 Minuten die Goldmedaille.

Mit großem Interesse dürfte man in Magdeburg die 1500m Freistil der Herren verfolgt haben. Hier ließ der Olympiasieger Bobby Finke in 14:45,72 Minute das restliche Feld hinter sich. Obwohl sich Finke in der Weltrangliste mit dieser Zeit vor Deutschlands Aushängeschild Florian Wellbrock (14:47,03) platziert, ist er trotzdem noch über fünf Sekunden langsamer als die Weltklasseleistung von dessen Magdeburger Trainingskollegen Lukas Märtens (14:40,28), welcher die Weltrangliste anführt.

An die Spitze des globalen Rankings katapultierte sich standesgemäß zum Auftakt der Trials Caeleb Dressel. Wie erwartet gewann er die 100m Freistil in 47,79 Sekunden vor Brooks Curry (48,04) und schwamm nebenbei auch noch eine neue Weltjahresbestzeit. Seine Zeit ist aber "nur" 13 Hundertstel schneller als der neue Deutsche Rekord von Rafael Miroslaw (47,92). Beeindruckend: Im A-Finale der Herren schwamm jeder Athlet unter die FINA A-Norm für die kommenden Weltmeisterschaften, doch nur die Top Vier sind als Staffelschwimmer sicher mit dabei. Neben Dressel und Curry empfahl sich auch Ryan Held (48,18) für die WM-Staffel. Dahinter landeten zeitgleich Drew Kibler und Hunter Armstrong (48,25) auf Rang vier.

Bei den Damen hingegen kam es durch zwei Youngstars zu einer Wachablösung. Torri Huske (53,35) und Claire Curzan (53,58), welche man beide bereits durch ihre Überraschungserfolge über die 100m Schmetterling bei den US-Olympia-Trials 2021 kennt, sicherten sich diesmal über die 100m Freistil die Plätze eins und zwei und ließen unter anderem die erfahren Olympiateilnehmerinnen Abby Weitzel, Erika Brown und Olivia Smoliga hinter sich. Weitzel und Smoliga, beide noch Teil der 4x100m Freistilstaffel aus dem vergangenen Jahr, schlugen als Siebte und Achte an und sind somit bisher noch nicht für die WM qualifiziert. Brown (3. - 53,59) sowie Natalie Hinds (4. - 53,65) erkämpften sich die weiteren Tickets für die WM-Staffel des US-Teams. 

Besonders spannenden ging es auch im Finale über die 200m Schmetterling der Herren zu. Hier sicherte sich der 20-jährige Luca Urlando in 1:54,10 Minuten knapp eine Zehntel vor dem Vorlaufschnellsten Julian Trenton (1:54,22) den Sieg. Trenton führte das Rennen lange Zeit souverän an, schwamm aber die letzten 50m fast eine Sekunde langsamer als Urlando und musste ihm somit den Sieg überlassen. Urlando und Trenton verwiesen im Finale nicht nur den 2021er Olympioniken Zach Harting auf den dritten Rang, sondern platzierten sich auch an dritter und vierter Stelle in der Weltrangliste.

Bei den Damen gab es in diesem Event keine großen Überraschungen. Die Bronzemedaillengewinnerin der vergangenen Olympischen Spiele, Hali Flickinger, schlug in 2:06,35 Minuten souverän vor der Silbermedaillengewinnerin aus Tokio, Regan Smith (2:07,93), an. Flickinger hat nun die drittschnellste Zeit weltweit.

Noch bis Samstag geht es in Greensboro um die WM-Tickets. Nach dem vielversprechenden Auftakt dürfen wir uns also noch auf ein paar interessante Wettkampftage freuen.

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