(22.04.2022) Der Weltverband FINA hat den russischen Olympiasieger Evgeny Rylov für einen Zeitraum von neun Monaten gesperrt. Die FINA zieht damit die Konsequenzen aus einem Auftritt Rylovs bei einer Kundgebung des russischen Präsidenten Putin am 8. März, bei der der Spitzenschwimmer sich mit dem "Z"-Symbol auf großer Bühne mit den Truppen seines Landes solidarisierte. Diese hatten wenige Tage zuvor im Nachbarland Ukraine einen Angriffskrieg gestartet.
Die Sperre gegen Rylov beginnt zum 20. April und endet am 20. Januar 2023. In diesem Zeitraum darf der 25-Jährige an keinen Wettbewerben unter dem Dach der FINA teilnehmen. Darunter fallen nicht nur Events wie Weltmeisterschaften oder Weltcups, sondern alle Schwimm-Wettkämpfe.
Mit Blick auf die Weltbühne dürfte die Sperre Rylovs eher symbolischer Natur sein. Russische und ebenso belarussische Aktive sind ohnehin bis zum Jahresende von allen FINA-Events ausgeschlossen und dürfen so zum Beispiel auch nicht bei den Weltmeisterschaften im Juni oder der Kurzbahn-WM im Dezember starten. In ihrem Statement zu Rylov bekräftigte der Weltverband diese Position und formulierte dies ausdrücklich so. Zuvor hatte die FINA stets nur von den Weltmeisterschaften gesprochen.
Rylov holte bei den Olympischen Spielen in Tokio Gold über die 100 und 200m Rücken. Zudem ist er amtierender Weltmeister auf der 200m-Strecke. Diesen Titel wird er im Sommer nicht verteidigen können.