(12.04.2022) Damit Marco Troll im November 2020 überhaupt neuer Präsident des Deutschen Schwimm-Verbandes werden konnte, musste erst einmal die Satzung geändert werden. Diese besagte bis dahin nämlich, dass Präsidenten von Landesverbänden nicht gleichzeitig den DSV anführen können. Troll war bisher parallel auch Präsident seines Heimatverbandes in Baden. Diese Doppelrolle legt er nun ab.
Am Wochenende wurde mit Thorsten Bierkamp ein neuer Präsident an die Spitze des Badischen Schwimmverbandes gewählt. Im Rahmen des Verbandstags beschlossen die Delegierten zudem eine Beitragserhöhung um zwei Euro je Vereinsmitglied, um eine Personalstelle im Bereich Aus- und Fortbildung zu finanzieren.
Eine Randbemerkung dazu: Als Trolls Vorgängerin im DSV-Präsidium, Gabi Dörries, 2018 eine Erhöhung des Mitgliedsbeitrages um 60 Cent anstrebte, wurde dies unter anderem unter Federführung des von Troll vertretenen badischen Verbands abgeschmettert. Dörries trat daraufhin zurück und ihr Posten blieb zwei Jahre lang unbesetzt. Der große Unterschied zwischen beiden Beitragserhöhungen: 2018 wären die Mittel dem DSV zu gute gekommen. Die jetzige Beitragserhöhung verbleibt hingegen beim Badischen Verband.
Marco Troll verzichtete von vorn herein beim digital durchgeführten Verbandstags in Baden auf eine möglichen Wiederwahl, wird aber trotzdem weiterhin nicht nur im DSV aktiv sein: Erst im Februar rückte er als Vizepräsident in die Führungsriege des europäischen Schwimmverbandes LEN auf.
Außerdem vertritt Troll die LEN künftig beim Weltverband FINA im Open Water Reformkomitee. Mit dabei ist hier auch der Olympiaschwimmer Andreas Waschburger. Der europäische Schwimmverband will sich mit der FINA künftig unter anderem enger dazu abstimmen, wie der Wettkampfkalender der Freiwasserevents gestaltet wird, um hier Überschneidungen zu vermeiden.