(12.04.2022) Ob Freistil, Lagen oder Schmetterling - der britische Schwimmstar Duncan Scott ist ein echter Alleskönner. Das stellte er in den vergangenen Tagen auch beim Qualifikationsmeeting der UK-Asse in Sheffield unter Beweis.
Der vierfache Medaillengewinner von Tokio schnappte sich sowohl die Titel über die 200 und 400m Lagen als auch die 200m Freistil und glänzte dabei mit Spitzenleistungen. Über die Lagenstrecken stellte er in 1:56,08 und 4:09,18 Minuten sogar neue Weltjahresbestzeiten auf. Seine Leistung auf der langen Lagendistanz bedeutete zudem einen neuen britischen Rekord.
Den krönenden Abschluss seiner Meisterschaftsvorstellung gab Scott mit dem Sieg über die 200m Freistil. In 1:45,54 Minuten ließ er hier den Olympiasieger Thomas Dean (1:45,73) hinter sich. Auf den weiteren Plätzen sorgten James Guy (1:46,44) und Joe Litchfield (1:47,66) dafür, dass man die britische 4x200m-Staffel auch bei den Saisonhöhepunkten in dieser Saison ganz oben auf dem Zettel haben muss. Im vergangenen Jahr holte das Quartett den Olympiasieg.
Nach dem Rennen war der Routinier James Guy, der schon 2015 Weltmeister über die 200m Freistil wurde, voll des Lobes für seinen Teamkollegen Scott. "Er ist ein klasse Junge und ich schätze ihn sehr", meinte er gegenüber den Kollegen von Swimming World. "Es ist unglaublich zu sehen, was er im Training und im Rennen so macht. Er ist wie ein Michael Phelps - aber eine dünnere Version", scherzte Guy. "Ohne ihn würde dem britischen Schwimmen wirklich etwas fehlen."
Auch eine andere Größe des UK-Schwimmsports dominierte in Sheffield wie gewohnt. Der Superstar Adam Peaty ließ sich über die 50 und 100m Brust die Butter nicht vom Brot nehmen und gewann klar in 26,91 sowie 58,58 Sekunden. Damit lieferte er zwar mal wieder klasse Zeiten ab, setzte sich aber ausnahmsweise mal nicht an die Spitze der Weltranglisten. Peaty aber zeigte sich zufrieden, er bestritt die Meisterschaften weitgehend aus dem Training heraus. Ohnehin schaut er bereits weiter voraus: "Ich habe in diesem Jahr nichts zu beweisen. Alles dreht sich um Paris", meinte er mit Blick auf die bereits in zwei Jahren anstehenden nächsten Olympischen Spiele. Bei den diesjährigen Saisonhöhepunkten wird sich der ehrgeizige Weltrekordschwimmer dennoch sicher nicht einfach so geschlagen geben.
Ein Achtungszeichen setzte in den vergangenen Tagen zudem der Newcomer Lewis Burras. Über die 100m Freistil sicherte er sich in 47,88 Sekunden den Sieg und schwamm damit an die Spitze der Weltrangliste, an der ihm wenig später Deutschlands neuer Rekordhalter Rafael Miroslaw in 47,92 Sekunden folgte. Hinter ihm lieferten auch Thomas Dean (48,06) und Jacob Whittle (48,26) Top-Zeiten ab, die einer weiteren britischen Staffel Hoffnungen bereiten dürften.