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29. März 2022

(29.03.2022) Der Anti-Doping-Ausschuss des Schwimm-Weltverbands FINA hat am Montag die Sperren gegen drei ehemalige Mitglieder der russischen Nationalmannschaft bekannt gegeben. Kurios: Sie erhalten zum Teil fast ein Jahrzehnt nach den tatsächlichen Vergehen nun ihre Strafen.

So wurden die beiden einstigen Freiwasserspezialisten Alexandra Sokolova und Artem Podyakov bereits bei Kontrollen im Jahr 2013 positiv auf verbotene Diuretika getestet. Dabei handelt es sich um entwässernde Medikamente, die genutzt werden, um die Einnahme anderer, leistungssteigernder Mittel zu verschleiern. 

Dass beide Fälle erst jetzt bekannt werden, liegt den Unterlagen der FINA zufolge daran, dass die Proben im Moskauer Dopingkontrolllabor als negativ gewertet wurden. Die Proben und Analysen seien "gezielt manipuliert und Daten gelöscht worden, um der Athletin einen Vorteil zu verschaffen. Mit anderen Worten: Analytische Beweise, dass die Athletin das (verbotene Mittel) Furosemid nutzte, wurden vernichtet und Beweise dafür, dass die Probe 'negativ' war, wurden geschaffen", so die Worte des FINA Anti-Doping-Ausschuss' im Fall von Alexandra Sokolova, die ebenso wie Artem Podyakov eine vierjährige Sperre erhielt. Beide haben ihre Karrieren bereits beendet.

Eine weitere Sperre von vier Jahren wurde gegen Artem Lobuzov verhängt, einen ehemaligen Konkurrenten des deutschen Weltrekordhalters Paul Biedermann. Auch Lobuzov wird laut FINA die Einnahme einer verbotenen Substanz zur Last gelegt, doch weitere Details gab der Weltverband nicht bekannt. Der 31-Jährige startete bei den Olympischen Spielen 2012 über die 200m Freistil und war in London Teil der russischen 4x200m-Staffel. Bei der WM 2013 holte er Silber mit dem langen Kraulquartett. Gleiches gelang ihm 2014 bei den Europameisterschaften in Berlin, als die von Biedermann angeführte deutsche 4x200m-Staffel zu Gold schwamm. Auch Lobuzov soll seine Karriere bereits beendet haben.

Bild: Symbolfoto