(24.02.2022) Der Blick auf den Schwimmkalender 2022 zeigt: Es wird ein volles Jahr für die Stars des Schwimmsports. WM und Universiade im Juni und Juli, Commonweath Games sowie Schwimm-EM im August, die Kurzbahn-WM im Dezember und oben drauf noch die International Swimming League, die sich in diesem Jahr über mehr als sechs Monare ziehen soll. Für die gewohnte Weltcup-Serie der FINA gibt es noch gar keine Termine, die aber ebenfalls noch hinzukommen dürften. Angesichts dieser Fülle an Events schlägt nun die Schwimmer-Gewerkschaft "International Swimmers’ Alliance" (ISA) Alarm.

"Wir denken, der derzeitige Kalender ist nicht tragbar", so die klare Ansage in dem Statement, das von den Stars Katinka Hosszu, Ranomi Kromowidjojo, Brent Hayden und Tom Shields herausgegeben wurde. Das mit Olympiamedaillen hoch dekorierte Quartett gehört dem Vorstand der ISA an. Der Wettkampfkalender zwinge die Schwimmer mehrfach in schwierige Situationen und könne zu Spannungen zwischen den Athleten und ihren nationalen Schwimmverbänden führen, so ihre Meinung.

Tatsächlich hatte vor kurzem der niederländische Schwimmverband seinen Athleten erklärt, sie würden nicht mehr für die Nationalmannschaft nominiert, sollten sie bei Wettkämpfen der ISL an den Start gehen. Der Weltverband FINA distanzierte sich von diesem Vorgehen, räumte aber ein, dass die kurzfristig für Juni angesetzte Schwimm-WM in Budapest zu Problemen im Wettkampfkalender führen könne. Bereits zuvor hatte die ISL ihren Matchplan veröffentlicht, der mit dem Termin der WM kollidiert. 

Grundsätzlich befürworten es die ISA-Vertreter zwar, dass Top-Schwimmer vielfältige Möglichkeiten erhalten, sich miteinander zu messen. Diese müssten aber angemessen geplant sein. Die ISA kritisiert in diesem Zusammenhang unter anderem, dass die Athletenmeinungen bei der Planung der Top-Events nicht ausreichend angehört worden seien. "Wir sind der festen Meinung, dass die Sichtweise der Athleten einer der wichtigsten Punkte in dieser Frage sein muss," heißt es. Für die Zukunft erhoffe man es sich, an den Diskussionen zum Wettkampfkalender beteiligt zu werden.

Durch die Ansetzung der "außerplanmäßigen" WM in Budapest sollen nun in vier aufeinanderfolgenden Jahren Schwimm-Weltmeisterschaften stattfinden. Hinzu kommen 2024 die Olympischen Spiele sowie mehrere Europameisterschaften. Auch mit Blick auf die kommenden Jahren dürfte es also Gesprächsbedarf geben.

Die internationalen Schwimm-Events des Jahres 2022:

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Links zum Thema:

• Komplettes Statement der ISA (stateofswimming, 23.02.2022)