(18.09.2021 | Bild: Giorgio Scala / Deepbluemedia / Insidefoto via ISL) Beim achten Match der International Swimming League (ISL) wird im Piscina Felice Scandone in Neapel um jeden Punkt hart gekämpft. Der erste Tag war geprägt von Positionswechseln in der Führung und im Rennen um den dritten Platz. Am Ende des ersten Abschnitts konnte sich das bisher ungeschlagene Team Energy Standard mit 281 Punkten durchsetzen. In direkter Tuchfühlung liegt London Roar mit 256 Punkten. Die Teams LA Current (189) Tokyo Frog Kings (180) trennen lediglich neun Punkte.*
London hatte es dem Team Energy Standard von Anfang an schwer gemacht. Einen großen Teil zum guten Abschneiden der Löwen trug der Potsdamer Christian Diener bei. Er setzte eine Achtungszeichen und holte sich den Sieg über 200m Rücken in 1:50,12 Minuten. Er blieb damit nur eine Sekunde hinter seinem eigenen Deutschen Rekord und verwies mit einem souveränen Rennen, welches er von Anfang an bestimmte, den amtierenden Olympiasieger über diese Strecke vom Team Energy Standard Evgeny Rylov auf Platz zwei (1:50,49). Damit konnte Diener gemeinsam mit seinem Teamkollegen Luke Greenbank, der als Dritter anschlug, wertvolle Punkte für die Londoner erzielen, die mit zehn Punkten in Führung lagen.
Durch einen Doppelsieg über die 200m Bruststrecken durch Evgenia Chikunova und Ilya Shymanovich konnte Energy Standard aber direkt wieder an den London Roars vorbeiziehen. Gestärkt durch die in diesem Match zurückgekehrte Schwedin Sarah Sjöström und die Niederländerin Femke Heemskerk baute das Team durch einen überragenden Sieg in der 4x100m Freistilstaffel der Damen mit einem Punktgewinn von 38 Zählern die Führung aus.
Im Laufe des Abends kam London mit insgesamt zehn Siegen immer wieder an das Team Energy Standard heran. In der 4x100m Freistilstaffel hatte Christian Diener seinen zweiten Einsatz und erzielte dort mit 47,24 Sekunden die schnellste Zeit seines Quartetts. Während Dieners Staffel auf Platz sieben landete, gewann die zweite Staffel der Löwen klar und verbuchte 30 Punkte auf das Teamkonto. Insgesamt 28 Punkte erzielte der vielseitige Brite Duncan Scott mit seinen Siegen über 200m Lagen und 400m Freistil für London Roar. Doch das Team Energy hielt dagegen und behauptete mit insgesamt sieben Siegen die Führung. Eine neue Regel auf den langen Freistilstrecken machte sich das Team zunutze und sammelte sowohl bei den Damen als auch bei den Herren auf den 400m Freistil die wertvollen Bonuspunkte. Durch diese Regel erhält der jeweils führende Schwimmer bei der 100m-Wende sechs Zähler zusätzlich zu den durch die Endplatzierung erzielten Punkten.
Für LA Current war dieser Abend sicherlich ein Wechselbad der Gefühle. Der Tag startete mit einem Überraschungssieg durch den Amerikaner Tom Shields, welcher über die 100m Schmetterling den Superstar und klaren Favoriten Chad le Clos von Energy auf Platz zwei verwies. Auch die Kanadierin Ingrid Wilms sammelte durch zwei Siege über 200m Rücken und 50m Rücken ebenfalls wertvolle Punkte für das Team. In der ISL folgen die Starts dicht hintereinander und so bleibt den Athleten oft nicht viel Zeit zum Ausruhen. Trotz ihres Einsatzes in der Freistilstaffel schaffte es die 24-jährige US-Amerikanerin Abbey Weitzel nur kurze Zeit später, ihren eigenen Landesrekord über die 50m Freistil um eine Hundertstelsekunde auf 23,44 Sekunden zu verbessern.
Den Tokyo Frog Kings gelang kein Sieg an diesem Wettkampfabend. Sie erreichten durch gute Ergebnisse auf den Bruststrecken und in den Staffeln die notwendigen Punkte für eine hauchdünne Führung auf LA Current.
In der 4x100m Lagen Staffel der Männer sorgte der Australier Kyle Chalmers, der zuvor über 50m Freistil siegreich für London Roar war, als Schlussschwimmer mit seiner 100m Freistilzeit von 44,98 Sekunden noch für ein absolutes Ausrufezeichen. Kein Staffelschwimmer war an diesem Abend schneller.
Der zweite Wettkampftag verspricht Spannung, denn noch kann sich Energy seines Sieges über London Roar nicht sicher sein und auch der Kampf um Platz drei zwischen den Tokyo Frog Kings und LA Current ist noch lange nicht zu Ende. Hier werden die morgigen KO-Events über die 50m Rücken bei den Damen und 50m Schmetterling bei den Herren noch eine große Rolle spielen.
*UPDATE: Dramatisch wurde es für LA Current im 200m Lagen Rennen, wo mit Tomoe Hvas und Abraham Devine gleich zwei Schwimmer des Teams disqualifiziert wurden. Das Team legte jedoch Einspruch ein. Dieser war bei Tomoe Hvas erfolgreich, so dass heute Nachmittag die Disqualifikation von ihm zurückgenommen wurde. Durch seinen zweiten Platz in diesem Rennen wurden LA Current 9 Punkte gutgeschrieben und alle anderen Teams mussten Punkte abgeben. Im Gesamtklassement hat sich LA Current damit vor die Tokyo Frog Kings geschoben.
Revidiertes Club Ranking nach dem ersten Wettkampftag:
- 1 Team Energy Standard 281 Punkte
- 2 London Roar 256 Punkte
- 3 LA Current 189 Punkte
- 4 Tokyo Frog Kings 180 Punkte
Die Sieger am ersten Tag im Match 8 der ISL 2021:
- 100m Schmetterling (w): Emma McKeon – London Roars – 55,44
- 100m Schmetterling (m): Tom Shields – LA Current - 48,90
- 200m Rücken (w): Ingrid Wilm – LA Current - 2:02,26
- 200m Rücken (m): Christian Diener – London Roar - 1:50,12
- 200m Brust (w): Evgenia Chikunova - Energy Standard - 2:18,44
- 200m Brust (m): Ilya Shymanovich – Energy Standard - 2:02,10
- 4x100m Freistil (w): Energy Standard - 3:27,65
- 50m Freistil (m): Kyle Chalmers – London Roar – 20,80
- 50m Freistil (w): Abbey Weitzeil – LA Current - 23,44
- 200m Lagen (m): Duncan Scott – London Roar - 1:52,73
- 200m Lagen (w): Mary-Sophie Harvey – Energy Standard - 2:05,15
- 50m Brust (m): Ilya Shymanovich – Energy Standard – 25,64
- 50m Brust (w): Alia Atkinson – London Roar - 29,47
- 4x100m Freistil (m): London Roar - 3:05,84
- 50m Rücken (w): Ingrid Wilm – LA Current / Kira Toussaint – London Roar - 26,08
- 50m Rücken (m): Guilherme Guido – London Roar - 22,88
- 400m Freistil (w): Siobhan Haughey – Energy Standard - 4:00,23
- 400m Freistil (m): Duncan Scott – London Roar - 3:39,52
- 4x100m Lagen (w): London Roar - 3:48,04
- 4x100m Lagen (m): Energy Standard - 3:22,19