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17. September 2021

(17.09.2021 | Bild: Giorgio Scala / Deepbluemedia / Insidefoto via ISL) In der vergangenen Woche mussten die Cali Condors in der International Swimming League ihre erste Niederlage seit fast zwei Jahren einstecken. Auch in ihrem letzten Match der ISL-Vorrunde bekommen sie starke Konkurrenz. Zur Hälfte des siebten Wettkampfes im italienischen Neapel führen die Toronto Titans mit 292 Punkten knapp vor Titelverteidiger Cali (283.0), auch dank der starken Auftritte der deutsche Schwimmer bei den Titans.

Gleich doppelt Grund zu jubeln hatte der in Diensten des kanadischen Teams stehende Essener Marius Kusch. Er sorgte gemeinsam mit der Schwedin Louise Hansson für einen perfekten Auftakt des Matches aus Sicht der Titans. Zunächst gewann Hansson die 100m Schmetterling der Frauen in beeindruckenden 55,42 Sekunden nur wenige Zehntel über dem Ligarekord. Dann zog Kusch nach. Der Kurzbahn-Europameister sicherte sich bei den Herren über die selbe Strecke in 49,49 Sekunden den Sieg. Er blieb dabei als Einziger im Feld unter 50 Sekunden.

Die Top-Teams lieferten sich den gesamten Abschnitt über einen packenden Kampf um die Spitze. Nachdem die Condors, die erneut auf den gesundheitlich angeschlagenen Caeleb Dressel verzichten müssen, zwischenzeitlich die Führung erobern konnten, trug Kusch zur Mitte des Abschnitts tatkräftig dazu bei, dass die Titans wieder auf Platz eins stehen durften. Über die 4x100m Freistil der Herren feierte er den zweiten Sieg des Tages mit Toronto. Alle vier Schwimmer seiner Staffel schwammen Zeiten im Bereich von 46 Sekunden und konnten so vier anderen Staffeln die Punkte abnehmen. Marius Kusch überzeugte mit einer Zeit von 46,79 Sekunden. Mit dabei war in diesem Rennen auch Philip Heintz, der mit seiner Staffel der New York Breakers als Schlussschwimmer (49,07) Fünfter wurde. Zuvor durfte der Heidelberger erstmals in dieser Saison auch über seine Paradestrecke 200m Lagen an den Start gehen und punktete hier als Vierter in 1:54,30 Minuten. Die mit drei deutschen Nationalschwimmern besetzten Breakers liefern sich einen packenden Kampf um Platz drei des Matches mit dem Team Iron. Zur Halbzeit hat Iron mit 171 Punkten die Nase um 13 Zähler vorn.

Über die 200m Brust kam es sogar zu einem direkten Duell zweier deutscher Olympiateilnehmer. Marco Koch von den New York Breakers wurde in 2:04,36 Minuten Dritter, nur fünf Hundertstel hinter ihm beendete Fabian Schwingenschlögl von den Toronto Titans das Rennen. Beide Deutschen konnten so wichtige Punkte für ihre Teams sammeln. Nur einige Rennen später drehte Fabian Schwingenschlögl auf der Sprintdistanz über 50m Brust den Spieß um. Hinter Nic Fink (26,14) und Kirill Strelnikov (26,31) erschwamm der Neckarsulmer in 26,38 Sekunden Platz drei und damit sechs Punkte für sein Team, während Koch (27,56) Siebter wurde.

Auch in den wichtigen Lagenstaffeln am Ende des Wettkampfabschnittes gab es intensive deutsche Beteiligung. Über die für die KO-Rennen so wichtigen 4x100m Lagen lieferten Fabian Schwingenschlögl (Brust - 57,11) und Marius Kusch (Schmetterling - 49,39) erneut starke Auftritte ab, mussten sich aber mit Platz zwei hinter den Cali Condors zufrieden geben. Für die Breakers verhalf Marco Koch seiner Staffel in 58,14 Sekunden als Brustschwimmer zu Platz vier. Bei den Damen war Marie Pietruschka (Freistil – 53,35) in der Lagenstaffel mal wieder für die Cali Condors im Einsatz und schwamm mit ihrem Quartett auf Platz sechs, während die zweite Staffel der Vorjahressieger Rang eins davontrug. Zuvor war die in Neckarsulm trainierende Leipzigerin auch als Startschwimmerin (53,64) der 4x100m Freistilstaffel im Einsatz.

Punkte für Cali sammelten auch Leonie Kullmann (4:06,42) und Kathrin Demler (4:07,59) mit Platz fünf und sechs über die 400m Freistil. Den Sieg gab es über diese Strecke aber für die Liechtensteinerin Julia Hassler (4:01,30) von den Titans. Kathrin Demler startete zudem über die 200m Rücken. Dass sie hier in 2:11,97 Minuten nur Achte wurde ließ sich aus Sicht der Condors verkraften, da ihre Teamkollegin Beate Nelson in 2:00,55 Minuten die beste Zeit dieser ISL-Saison schwamm und damit satte 18 Punkte einfuhr.

Nach dem intensiven ersten Wettkampftag könnte die Entscheidung des Matches heute Abend in den „Skins“ fallen. Die Condors hatten durch beide Siege in den Lagenstaffeln das letzte Wort in der Frage, welche Schwimmarten in den KO-Events geschwommen werden. Die Wahl fiel auf Schmetterling bei den Damen und Rücken bei den Herren. Hier könnte dann vielleicht für die New York Breakers auch Ole Braunschweig zum Einsatz kommen, der am ersten Wettkampftag zwar keinen Start hatte, seine Teamkollegen aber lautstark vom Beckenrand aus anfeuerte. Diese Unterstützung aus der Box ist durchaus nicht unwichtig: Im Kampf um die Punkte – und damit den Einzug in die Playoffs – dürfte heute jeder Funken an Motivation wichtig werden.

Die Schnellsten des ersten Wettkampftages in Match 7 der ISL 2021:

  • 100m Schmetterling (w): 55,42 Louise Hansson (TOR)
  • 100m Schmetterling (m): 49,49 Marius Kusch (TOR)
  • 200m Rücken (w): 2:00,55 Beate Nelson (CAC) 
  • 200m Rücken (m): 1:50,98 Coleman Stewart (CAC) 
  • 200m Brust (w): 2:17,59 Lilly King (CAC)
  • 200m Brust (m): 2:03,45 Eric Persson (IRO)
  • 4x100m Frei (w): 3:28,56 Toronto Titans
  • 50m Frei (m): Justin Ress 21,16 (CAC)
  • 50m Freistil (w): Kasia Wasick 23,40 (TOR)
  • 200m Lagen (m): 1:52,32 Finlay Knox (TOR)
  • 200m Lagen (w): 2:05,08 Abbie Wood (NYB)
  • 50m Brust (m): 26,14 Nic Fink (CAC)
  • 50m Brust (w): 29,42 Lilly King (CAC)
  • 4x100m Freistil (m): 3:06,9 Toronto Titans
  • 50 Rücken (w): 26,38 Alicja Tchorz (NYB)
  • 50m Rücken (m): 23,12 Coleman Stewart (CAC)
  • 400m Freistil (w): 4:01,30 Julia Hassler (TOR)
  • 400m Freistil (m): 3:40,09 Brendon Smith (NYB)
  • 4x100m Lagen (w): 3:48,02 Cali Condors
  • 4x100m Lagen (m): 3:23,05 Cali Condors