(10.09.2021) Die Vorrunde der International Swimming League 2021 in Neapel steuert auf ihre Halbzeit zu! Im fünften ISL-Matches dieser Saison liegen die Toronto Titans aus Kanada klar auf Siegkurs. Während die Titans mit 284,5 Zähler an der Spitze rangieren, liefern sich dahinter DC Trident (234 Punkte) und LA Current (232,5 Punkte) einen spannenden Kampf um Rang zwei. Das Team Iron (161 Punkte) hingegen ist bereits etwas weiter zurück und wird am zweiten Tag einige Überraschungen benötigen, um Punkte gutzumachen.

Die souveräne Führung der Titans ist auch den deutschen Schwimmern Marius Kusch und Fabian Schwingenschlögl zuzuschreiben. Insbesondere zwei Siege der Nationalschwimmer in den Staffelwettbewerben bescherten den Titans in Summe satte 50 Punkte. Über die 4x100m Freistilstaffel startete Marius Kusch an zweiter Position. Mit 46,47 Sekunden lieferte er eine starke Zeit ab und konnte seine Staffel weiter vom Rest des Feldes absetzen. Knapp eine Dreiviertelsekunde trennte das Quartett der Titans (3:06,60) von LA Current (3:07,36) auf Platz zwei. Durch den Sieg fuhren die Titans 30 Punkte ein.

An den Erfolg über die Freistilstaffel knüpften die Titans über die 4x100m Lagen an. Nachdem der Ire Shane Ryan das Team aus Toronto in Führung brachte, schwamm Fabian Schwingenschlögl über die Bruststrecken allen davon. Mit 56,62 Sekunden war er nicht nur der schnellste Brustschwimmer, sondern blieb auch als Einziger unter der 57-Sekunden-Marke. Zum Vergleich: Der aktuelle Deutsche Rekord steht bei 56,75 Sekunden - natürlich ohne fliegenden Staffelstart. Marius Kusch ließ sich die Führung anschließend auf Schmetterling nicht mehr nehmen und übergab nach 49,92 Sekunden an den US-Amerikaner Blake Pieroni, der Platz eins sicher nach Hause schwamm. Mit 3:23,67 Minuten besiegten die Titans die LA Current (3:24,22) und sicherten sich weitere 20 Punkte sowie den Vorteil in der Wahl der Schwimmart für den heutigen KO-Wettbewerb. 

Auch in ihren Einzelrennen sammelten die deutschen Titans reichlich Punkte. Marius Kusch belegte einen starken zweiten Platz über die 100m Schmetterling. Bereits nach den ersten 50m lag er nur knapp hinter Tom Shields (LA Current). Am Ende blieben Shields (48,78) und Kusch (49,97) als einzige Schwimmer unter der 50-Sekunden-Marke. Damit sicherte Kusch seinem Team sieben weitere Punkte.

Sein Teamkollege Fabian Schwingenschlögl lieferte über die 200m Brust ebenfalls eine überzeugende Vorstellung. In einem engen Rennen belegte Schwingenschlögl mit 2:04,91 Minuten Rang fünf, allerdings nur knapp sieben Zehntelsekunden hinter dem Schweden Erik Persson (2:04,24). Damit erschwamm Schwingenschlögl den Titans weitere vier Punkte. Auch über die kurze Bruststrecke erwies Schwingenschlögl sich als ein Punkte-Garant. Mit 26,57 Sekunden schwamm er auf Rang drei und damit zu weiteren sechs Zählern. Nur der Brasilianer Felipe Franca Silva (26,07) und der Türke Emre Sakci (26,08) waren schneller.

Für Punkte sorgte am Donnerstag auch Annika Bruhn, die in der ISL für DC Trident am Start ist. Sowohl über die 4x100m Freistil als auch die 4x100m Lagen schwamm sie jeweils als Schlussschwimmerin. Die Neckarsulmerin kam dabei mit ihrer Freistilstaffel (3:29,11) auf Rang drei. Mit 52,67s war sie die drittschnellste Schlussschwimmerin und trug dazu bei, dass zwölf Punkte auf das Konto von Trident kamen.

Über die 4x100m Lagen konnte Bruhn mit der B-Staffel von DC zum Gewinn weiterer sechs Punkte beitragen. Mit 3:53,68 wurde Bruhns Quartett Sechste, während die A-Staffel der DC Trident (3:49,78) Platz drei belegte. Somit konnte Trident weitere 18 Punkte erzielen und sich damit einen vorläufigen Rang zwei in der Gesamtwertung sichern. Der Sieg ging an die Toronto Titans (3:48,42), dicht gefolgt von LA Current (3:49,14). 

Die Titans gehen nun mit einem komfortablen Vorsprung in den zweiten Wettkampftag. Eine erstaunliche Leistung für die Crew aus Kanada lieferte auch die 15-jährige Summer McIntosh ab. Über die 400m Freistil ließ sie das gesamte Feld hinter sich und gewann das Rennen in einer Zeit von 3:58,78. Damit blieb sie als Einzige deutlich unter der 4-Minuten-Marke. Mehr dazu: Rekord: 15-jährige Summer McIntosh krault 400m unter 4 Minuten

Doch noch ist der Sieg den Titans nicht sicher und dahinter könnte es kaum spannender sein. DC und LA trennen nur anderthalb Punkte. Dass das Team aus Washington so stark mit LA mithalten und sogar vor ihnen übernachten würde, war nicht unbedingt zu erwarten. Mit Blick auf die sicheren Playoff-Plätze (Rang 1 bis 6 der Vorrunde) dürfte es für DC wichtig werden, sich auch heute vor LA zu behaupten. Für das Team Iron hingegen wird es schwer, an die vor ihm liegenden Mannschaften heranzukommen. Nachdem die Ungarn im Vorfeld des Wettkampfes mit Corona-Komplikationen zu kämpfen hatte, blieben die Leistungen im Becken mehrfach hinter den Erwartungen zurück. Zusätzlich fehlt die „Iron-Lady“ Katinka Hosszu. Am zweiten Tag wird das Team Iron sich von dem Corona-Fluch befreien müssen, um konkurrenzfähig zu bleiben.

Die Spitzenleistungen an Tag 1 von ISL Match 5:

  • 100m Schmetterling (w): Louise Hansson - Toronto Titans - 55,26
  • 100m Schmetterling (m): Tom Shields - LA Current - 48,78
  • 200m Rücken (w): Lisa Bratton - Toronto Titans - 2:01,66
  • 200m Rücken (m): Jacob Pebley - DC Trident - 1:50,39
  • 200m Brust (w): Maria Temnikova - DC Trident - 2:18,98
  • 200m Brust (m): Erik Persson - Iron - 2:04,24
  • 4x100m Freistil (w): Toronto Titans - 3:28,01
  • 50m Freistil (m): Ryan Hoffer - DC Trident - 21,25
  • 50m Freistil (w): Kasia Wasick - Toronto Titans - 23,78
  • 200m Lagen (m): Andreas Vazaios - DC Trident - 1:52,30
  • 200m Lagen (w): Bailey Andison - DC Trident - 2:05,38
  • 50m Brust (m): Felipe Silva - DC Trident - 26,07
  • 50m Brust (w): Imogen Clark - LA Current - 29,86
  • 4x100m Freistil (m): Toronto Titans (mit Marius Kusch) - 3:06,60
  • 50m Rücken (w): Ali Deloof - DC Trident - 25,98
  • 50m Rücken (m): Shane Ryan - Toronto Titans - 23,12
  • 400m Freistil (w): Summer McIntosh - Toronto Titans - 3:58,78
  • 400m Freistil (m): Martin Malyutin - LA Current - 3:40,22
  • 4x100m Lagen (w): Toronto Titans - 3:48,42
  • 4x100m Lagen (m): Toronto Titans (mit Marius Kusch, Fabian Schwingenschlögl) - 3:23,67

Bild: Archiv

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