(03.09.2021 / Bild: ISL) Zu Beginn der zweiten Wettkampfwoche in der International Swimming League konnte die Ausgangslage der antretenden Teams kaum unterschiedlicher sein: Die Premierensiegern von Energy Standard gelang es, ihr erstes Match zu gewinnen und ihre Ambitionen für die dritte Saison der Profiliga zu untermauern, während es für die New York Breakers vor allem darum geht, nach einem deutlichen vierten Platz zuvor nun nicht zu früh ins Hintertreffen beim Kampf um die Playoff-Plätze zu geraten. Team Iron und die London Roar hingegen griffen erstmals in dieser Saison ins Geschehen ein und konnten einen ersten Formtest ablegen.
Am Ende des ersten Wettkampftages hat sich die Crew von Energy Standard bereits ein wenig absetzen können und führt deutlich mit 341 Punkten. London (214), Iron (181,5) und New York (160,5) sind dahinter nur durch etwas mehr als 50 Punkte getrennt. Für Spannung im heutigen zweiten Abschnitt ist also gesorgt.
Gerade London hatte zuletzt mit einer unklaren Personalsituation zu kämpfen und musste kürzlich bestätigen, dass die Hochkaräter Cate Campbell, Kirill Prigoda und Tom Dean nicht für die Vorrunde zur Verfügung stehen würden. Mit von der Partie war hingegen Minna Atherton aus Australien, die zusammen mit Kira Toussaint die Rückenstrecken dominierte. Als Erste und Zweite über die lange Strecke, bzw. Erste und Vierte im Sprint hielten sich beide Löwinnen schadlos. Ihren männlicher Konterpart bildete unter anderem Christian Diener, der über die 200m (1:51,28) gleich einmal einen zweiten Platz zum Doppelsieg hinter Luke Greenbank (1:50,15) beisteuerte und über die 50m (23,38) als Vierter anschlug. Dort siegte sein Kollege Guilherme Guido, der in 22,60 Sekunden bis auf 3,8 Zehntel an den Weltrekord heran kam. Somit gelang London das Kunststück, alle bisherigen Strecken dieser Schwimmart zu gewinnen.
Dasselbe Programm wie Diener stand dem Berliner Ole Braunschweig für die Breakers ins Haus, der über beide Rückenstrecken jeweils Rang sieben (24,20 / 1:54,82) belegte, während seine Teamkameraden Marco Koch und Philip Heintz im Gleichtakt ein wahres Hammerprogramm zu absolvieren hatten: Über die 200m Brust musste Ex-Weltrekordler Koch die Konkurrenz auf der letzten Bahn ziehen lassen und fand sich nach 2:05,26 Minuten auf Platz drei wieder. Heintz wurde war auf dieser Nebenstrecke Achter (2:08,61). Dasselbe Ergebnis erzielte er über die 50m (27,77), einen Platz davor landete wiederum Koch (27,72). In der Freistilstaffel schwammen Koch (52,29) und Heintz (48,63) mit ihrem Breakers-B-Team auf Rang Acht. Zum Abschluss des Tages waren beide noch einmal mit den Lagenquartetten ihrer Mannschaft unterwegs, jeweils wieder über die Bruststrecken belegten sie die Plätze drei (Koch - 58,64) und acht (Heintz - 59,32).
Für einige Achtungszeichen sorgten die internationalen Stars. Über die 50m Freistil konnte Ben Proud in 20,86 Sekunden Caeleb Dressels Siegerzeit aus der vergangenen Woche einstellen und bereits zum zweiten Mal in dieser Saison triumphieren. Besonders am Start und auf den letzten 10 Metern dreht er dabei auf und schwamm der Konkurrenz davon. Im folgenden Lauf der Damen gelang Sarah Sjöström dann ein Monster-Jackpot: In einer überragenden Zeit von 23,17 (ISL-Rekord! und nur 0,24 Sekunden über Weltrekord) stahl sie insgesamt fünf Schwimmerinnen die Punkte. Dahinter belegte ihre Teamkollegin Siobhan Haughey Rang zwei - Insgesamt 31 Punkte für Energy.
Die 50m Brust der Herren waren für das in Antalya trainierende Team beinahe genauso ergiebig, denn Ilya Shymanovich konnte in 25,41 Sekunden einen neun Liga-Rekord aufstellen, den vorher der in diesem Lauf zweitplatzierte Emre Sakci vom Team Iron gehalten hatte. Hinter dem Dritten Felipe Lima (ebenfalls Energy) mussten alle anderen Schwimmer ihre Punkte an Shymanovich abtreten, der so 24 Punkte einheimste und den Weltrekord des Südafrikaners Cameron van der Burgh nur um 16 Hundertstel verfehlte. Nach diesen Sprintstrecken zur Mitte des Veranstaltungsabschnitts war der Vorsprung für Energy Standard bereits enorm. Durch Siege in den Lagenstaffeln am Ende hat die Mannschaft von Trainer James Gibson nun Vorteile für die Wahl der Schwimmarten in beiden KO-Events am kommenden Wettkampftag.
Heute Abend geht es dann bereits um 19:00 Uhr weiter. Wir sind gespannt, wie sich die Teams hinter Energy Standard duellieren werden. Auch für die deutschen Schwimmer bei London Roar bzw. den New York Breakers ist mit Blick auf die Team-Platzierung in diesem Match noch alles offen.
Die Siegerzeiten am ersten Wettkampftag des Match 3 in der ISL 2021:
- 100m Schmetterling (w): Anastasya Skhurdai – Energy Standard – 56,53
- 100m Schmetterling (m): Chad Le Clos – Energy Standard – 49,75
- 200m Rücken (w): Minna Atherton – London Roar – 2:01,98
- 200m Rücken (m): Luke Greenbank – London Roar – 1:50,15
- 200m Brust (w): Evgenia Chikunova – Energy Standard – 2:17,82
- 200m Brust (m): Erik Persson – New York Breakers - 2:04,66
- 4x100m Freistil (w): Energy Standard – 3:31.23
- 50m Freistil (m): Ben Proud – Energy Standard – 20,86
- 50m Freistil (w): Sarah Sjöström – Energy Standard – 23,17
- 200m Lagen (m): Duncan Scott – London Roar – 1:52,63
- 200m Lagen (w): Abbie Wood - New York Breakers - 2:05,98
- 50m Brust (m): Ilya Shymanovych – Energy Standard – 25,41
- 50m Brust (w): Alia Atkinson – London Roar – 29,73
- 4x100m Freistil (m): New York Breakers – 3:07,02
- 50m Rücken (w): Kira Toussaint – London Roar – 26,28
- 50m Rücken (m): Guilhrme Guido – London Roar – 22,60
- 400m Freistil (w): Siobhan Haughey – Energy Standard – 4:02,59
- 400m Freistil (m): Brendon Smith - New York Breakers - 3:40,41
- 4x100m Lagen (w): Energy Standard – 3:48,43
- 4x100m Lagen (m): Energy Standard – 3:24,05