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09. August 2021

(09.08.2021) Teilweise mehr als 30 Prozent Marktanteil und Zuschauerzahlen von bis zu 4,5 Millionen - die öffentlich rechtlichen Sender zeigen sich zufrieden mit den Einschaltquoten bei den Olympischen Spielen in Tokio. Das Schwimmen zählte dabei nicht zu den gefragtesten Sportarten - was vor allem dem Zeitplan geschuldet sein dürfte.

Da die Finalentscheidungen im Tokyo Aquatics Center nachts zwischen 3:30 und 5:30 Uhr stattfanden, waren meist nur hart gesottene Schwimmfans vor dem Bildschirm, auf dem meist der Livestream flackerte, da im TV bei ARD und ZDF oft andere Sportarten zu sehen waren. 

Die Vorläufe wiederum, die zur Mittagszeit von 12:00 Uhr bis 14:30 Uhr auf dem Programm standen, konkurrierten mit zahlreichen anderen Events, in denen es zur gleichen Zeit um die Medaillen ging. Deutsche Schwimmer gab es dennoch ab und an zu sehen. Die ARD zeigte so zum Beispiel die Vorläufe über die 800m Freistil mit Sarah Köhler und Isabel Gose. An den TV-Bildschirmen waren hier 1,85 Millionen Zuschauer dabei, was einem Marktanteil von 18,7 Prozent entsprach.

Auch für die um 23:30 Uhr beginnenden Freiwasserrennen ließen einige Zuschauer die Flimmerkiste an. Beim 10km-Event mit Finnia Wunram und Leonie Beck waren so laut Quotenmeter.de zum Beispiel rund 590.000 am TV-Gerät live dabei, wenn zum Schwimmen geschaltet wurde.

Die großen Quotenbringer waren wie bei zurückliegenden Spielen die Leichtathletik (bis zu 4,44 Mio. Zuschauer) und das Tennisfinale der Herren (4,5 Mio), in dem der Hamburger Alexander Zverev die Goldmedaille davon trug. Die Zahlen der TV-Zuschauer werden allerdings zusehends weniger aussagekräftig, da die Wettbewerbe von Tokio auch auf verschiedenen Plattformen per Online-Stream verfolgt werden konnten.

Die ungewöhnlichen Wettkampfzeiten der Schwimmer gingen auf die Wünsche des US-Fernsehens zurück, das die Stars um Caeleb Dressel gern zur Primetime zeigen wollte. Trotz der erneut zahlreichen Erfolge der US-Schwimmer blieben die Quoten in den USA aber hinter den Erwartungen zurück. Bis zu 51 Prozent weniger Zuschauer als 2016 schalteten zur besten Sendezeit ein, um die Olympischen Spiele zu sehen. Durchschnittlich erzielte der US-Sender NBC, der für die Übertragungsrechte der Spiele von 2014 bis 2021 satte 3,6 Milliarden Euro zahlte, Zuschauerzahlen von 16,8 Millionen Zusehenden zur Primetime.

Bild: IMAGO / Laci Perenyi