(26.07.2021) Die Olympischen Spiele sind in vollem Gange und wer in den zurückliegenden Tagen die Wettbewerbe in Tokio verfolgt hat, wird recht oft die roten Badekappen mit dem markanten weißen Kreuz gesehen haben. Die Schwimmer aus der Schweiz haben einen vielversprechenden Start in die Olympia-Events erwischt, wie uns auch der Leistungssport-Chef des Teams aus dem Alpenland bestätigt.
"Wir hatten am ersten Tag drei Rennen, drei Bestzeiten, drei Schweizer Rekorde", freut sich Markus Buck, der Leistungssport-Chef von Swiss Aquatics, in der neusten Folge unseres Schwimmer-Podcasts Poolparty. Der Trend setzte sich auch heute fort: In den Vorläufen am Montag lieferten Noe Ponti (200m Schmetterling - 1:55,05) und Maria Ugolkova (200m Lagen - 2:10,04) jeweils nationale Bestmarken ab, die auf Finalteilnahmen hoffen lassen. "Wir sind sehr gut drauf", attestiert der Sportchef.
Das Team der Eidgenossen ist zwar nur sieben Athleten stark, doch alle davon haben Kontakt zur Weltspitze oder sind sogar mitten drin. Die positive Entwicklung führt Markus Buck auch auf die Rahmenbedingungen in der Schweiz zurück, wo man erkannt hat, dass der Weg zum Erfolg über die Trainer führt. "Der Hauptunterschied besteht darin, dass der Trainerberuf in der Schweiz ein anerkannter Beruf ist, für den man eine Ausbildung benötigt", erklärt Buck.
"Trainer haben bei uns unbefristete Verträge. Damit ist man sozial ganz anders abgesichert und kann zum Beispiel auch mal auf die Bank gehen und einen Kredit beantragen." Die Coaches in der Schweiz sind in der Regel nicht etwa Angestellte des Verbands an Bundesstützpunkten wie in Deutschland. Stattdessen setzt man in der Schweiz auf ein dezentrales System. "Unser Grundpfeiler sind die Vereine", erläutert Markus Buck. Die Trainer arbeiten für die Clubs, die wiederum vom Verband als Leistungszentren ausgezeichnet werden, wenn sie die Voraussetzungen dafür erfüllen. "Wir fördern die Vereine mit ordentlichen finanziellen Mitteln, sodass sie damit auch etwas anfangen können, und knüpfen das an die Bedingung, dass ein professionelles Umfeld geschaffen wird."
Die Wirkungen können wir nun in Tokio beobachten. Dabei weißt Markus Buck auch darauf hin: "Es ist nicht alles Milch und Honig in der Schweiz!". Wieso das so ist, warum Markus Buck einst seine Stelle als Diagnostik-Bundestrainer in Deutschland verließ und wieso bei dem großen Meldepatzer des polnischen Verbandes, der sechs seiner Athleten heimschicken musste, gleich mehrere Stellen Fehler gemacht haben müssen, erfahrt ihr, wenn ihr mal bei unserer neusten Poolparty vorbeischaut.
Unter diesen Links könnt ihr heute wieder mit uns zusammen den Schwimmsport feiern:
Poolparty | Folge 3 auf Spotify:
https://open.spotify.com/episode/1TvlwQEFFRJ2QCPudAQ90F?si=bpIgj6eSRV2J6qqq-BkR3g&dl_branch=1
Poolparty | Folge 3 auf iTunes: