Videotipp
17. Juni 2021

(17.06.2021) Katie Ledecky hat ihrem Programm bei den Olympischen Spielen erwartungsgemäß zwei weitere Strecken hinzugefügt. Bei den US Olympic Trials in Omaha qualifizierte sie sich in der Nacht zu Donnerstag auch über die 200 und 1500m Freistil für Tokio. Zuvor war ihr dies bereits über die 400m Freistil gelungen.

In 15:40,50 Minuten war Ledecky über die längste Beckenstrecke mal wieder schneller als der Rest der Welt. In Tokio dürfte kein Weg an ihr vorbei führen. Mit dabei sein wird hier voraussichtlich auch Erica Sullivan (15:51,18), die als Zweite anschlug. 

Ledecky hatte bei ihrem 1500m-Rennen bereits das Finale über die 200m Freistil in den Knochen, das nur eine Stunde zuvor stattfand. In 1:55,11 Minuten fuhr sie hier einen souveränen Sieg ein. Dahinter empfahl sich die 2012er Olympiasiegerin Allison Schmitt (1:56,79) mit nur einer Hundertstel Vorsprung vor Paige Madden für den zweiten Einzelstartplatz bei Olympia. Damit gelang Schmitt Historisches: Zum ersten Mal werden bei Olympischen Spielen über eine Einzelstrecke die Siegerinnen der zurückliegenden drei Olympia-Ausgaben aufeinandertreffen. Neben Ledecky (2016) und Schmitt (2012) wird auch die 2008er Siegerin Federica Pellegrini in Tokio dabei sein.

Im Kampf um die Staffeltickets belegte Katie McLaughlin (1:57,16) in Omaha über die 200m Freistil den vierten Platz. Mit Blick auf Tokio wird sich das Quartett steigern müssen, um den Olympiasieg von 2016 zu wiederholen. Die Konkurrenz aus Australien oder China hatte in diesem Jahr schon stärkere Leistungen abgeliefert.

Ähnlich sieht es auch auf anderen Strecken aus. Über die 200m Schmetterling der Herren kamen so zum Beispiel die Nachfolger von Michael Phelps bei den Trials, Zach Harting (1:55,06) und Gunnar Bentz (1:55,34), nicht an die Leistung heran, mit der der Leipziger David Thomasberger (1:55,04) im April einen neuen Deutschen Rekord aufstellte. Beide liegen außerhalb der weltweiten Top Ten.

Deutlich stärker und auch hoch spannend ging es im Finale über die 200m Lagen der Damen zu. Mit Alex Walsh (2:09,30), Kate Douglass (2:09,32) und Madisyn Cox (2:09,34) schlugen die ersten Drei hier innerhalb von nur vier Hundertstelsekunden an. Bitter für Cox: Sie liegt eigentlich mit ihrer Meldezeit derzeit in 2:08,51 Minuten an der Spitze der Weltrangliste, wird über die 200m Lagen durch den dritten Platz bei den Trials aber wohl nicht bei Olympia dabei sein können. Walsh und Douglass sind im globalen Ranking nun auf Platz vier und fünf.

Auch bei zwei anderen US-Stars mussten die Olympia-Ambitionen einen Dämpfer hinnehmen. Über die 200m Brust der Herren scheiterte der Olympia-Zweite von Rio, Josh Prenot, in mageren 2:13,42 Minuten bereits im Vorlauf auf Platz 17. Er erklärte nach dem Rennen, nun zunächst einmal eine Pause vom Schwimmsport einlegen zu wollen.

Für eine starke Leistung in der Vorrunde sorgte hingegen Nathan Adrian über die 100m Freistil in 48,37 Sekunden. Die etwas übermotivierte schnelle Zeit am Morgen kostete ihn aber wichtige Körner für das Semifinale, wie Adrian später selbst erklärte. Der Olympiasieger von 2012 kam im Halbfinale in 48,92 Minuten nur auf den 13. Platz und wird nicht im Endlauf zu sehen sein. Er kann sich damit auch nicht mehr für die 4x100m-Staffel qualifizieren. Adrian hat nun noch die Chance, sich über die 50m Freistil im Einzel sein Ticket nach Japan zu schnappen.